Lilja Sigurdardóttir :
"Zwölf Schritte"
2009 Bjartur, Reykjavík
original "spor"
aus dem isländischen übersetzt von Ursula Giger und Angela Schamberger
2011, Rowohlt Taschenbuch Verlag
Deutsche Erstausgabe
247 Seiten
ISBN 978-3-499-25658-5
Dieser Debütroman ist ein spannender Thriller, bei dem sich ein Serienmörder unter anonymen Alkoholikern herumtreibt.
Idunn bekommt ihren ersten großen Fall bei der Polizei und fragt Magni, ihren Exmann um Hilfe.
Magni ist Übersetzer von Romanen, und war nach dem Tod ihres gemeinsamen einwöchigen Kindes in die Alkoholsucht abgeglitten. Er ist gerade aus dem Krankenhaus nach gelungenem Entzug entlassen worden und muß sich im Leben ohne Alkohol behaupten.
Es sind einige Leichen gefunden worden, deren gemeinsamer Nenner Treffen bei den Anonymen Alkoholikern sind. Da diese treffen anonym sind, soll Magni, der diese Treffen besuchen muß, sich dort umhören. Ihm ist das Spion sein unangenehm, und nur die Hoffnung daß doch wieder eine Beziehung mit Idunn möglich sein könnte, veranlaßt ihn mitzumachen.
Bei den Treffen der Anonymen Alkoholikern gibt es als spirituelle Unterstützung die 12 Schritte, bei denen es darum geht zur eigenen Schwäche zu stehen, Fehler gutzumachen zu versuchen aber auch spirituelle/christliche Hilfe anzuerkennen und anzunehmen. Die Treffen sind unterschiedlich religiös oder einfach nur als tägliche Zusammentreffen geschildert.
Die bisherigen Morde werden durch Magnis Hilfe unterschiedlichen Stufen dieses 12-schritte-programms zugeordnet. Leider passieren noch einige Übergriffe und Morde die aus dem näheren Umfeld von Magni sind, bis Idunn und Megan, eine norwegisch-amerikanische Profilerin, und die Polizei Magni aus der Gewalt des Serienkillers (er wollte Gott helfen) befreien.
Der Roman ist in Ich-Form geschrieben und schildert wie Magni mit den Polizeiphotos, den Anonymen Alkoholikern - Treffen und auch seiner Freizeit umgeht, um möglichst nicht wieder dem Alkohol zu verfallen. Die anderen Personen bewegen sich wie Planeten um ihn herum - auch die Auflösung des Falles wird ihm erzählt.
Die Schilderungen des täglichen Kampfes gegen den Wunsch nach Alkohol und welche Strategien Magni entwickelt - z.B. kochen und essen - sind faszinierend.
Die Menschen sind schön geschildert - Idunn, Megan auch sein Bruder Egill, die attraktive Frida, der sympathische vertrauenerweckende Geir, der handfest Atli oder der Polizist Njördur. Islands Weite ist bei einem Ausflug geschildert, als die beiden im Schnee stecken bleiben und dann im Konvoi mit anderen Autos hinter einem Schneepflug herfahren dürfen.
Der Krimi ist empfehlenswert und spannend geschrieben - ich hatte einen anderen 'Mörder' in Verdacht gehabt, muß aber gestehen, daß ich dieses Buch nur bei Tag gelesen habe.
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