Donnerstag, 26. Mai 2022

J.J. Preyer : "Rosmarie Weichsler und das Lächeln des Teufels"

J.J. Preyer :
"Rosmarie Weichsler und das Lächeln des Teufels"
2013, Ennsthaler Verlag Steyr
191 Seiten
ISBN 978-3-85068-912-0 

Rosa Weichsler und ihr Verehrer Chefinspektor Frühauf besuchen die Premiere von 'Jedermann' im Steyrer Schloß, bei dem lokale Laiendarsteller mit einem prominenten professionellen Schauspielerpaar veredelt wurden. Gleich nach dem Applaus wird der Intendant vergiftet. Rosa Weichsler, muß sich mit ihrer Zwillingsschwester Marie immer gegenseitig auf den gleichen Informationstand bringen, da die beiden in ihrer Trafik nur als eine Person - nämlich als Rosmarie - bekannt ist. Beide sind abwechselnd detektivisch tätig, binden ihren Vater ein und unterstützen den Chefinspektor, da dieser einen Fehler nach dem anderen macht.
Der Intendant, der im zivilen Leben Versicherungsmakler ist, war bekannt dafür sich in einem Thema festzuhaken, und war letztendlich sehr unbeliebt gewesen. Frau Teufel ist im zivilen Leben Apothekenhelferin und lebt mit vielen Katzen zusammen. Das prominente Schauspielerpaar besteht aus einer schönen rothaarigen Frau mit intensiver dunkler Stimme, und einem extrem gutaussehenden Mann, die miteinander leben. Weitere Leichen werden entdeckt, und Verdächtige werden weniger. Der Mörder und der Grund sind dann ziemlich überraschend.

Die Geschichte wird der Weichsler Schwestern erzählt, manchmal unterstützt von ihrem Pudel Herbert.
In kursiv sind mehrere Abschnitte abgedruckt, die die Gedanken und sehr konkreten Taten des Mörders festhalten.

Die Geschichte finde ich ziemlich haarsträubend, aber der Humor und wie manches liebevoll-respektlos geschildert wird, ist sehr unterhaltend.

Das Lokalkolorit ist zwar vorhanden, aber netterweise nicht zu sehr betont.

In Summe habe ich mich beim Lesen sehr gut unterhalten, wobei manche Situation sehr sehr unwahrscheinlich sind. 

Josef Johann Preyer, wurde in 1948 in Steyr geboren. Er studierte Germanistik und Anglistik in Wien. Lehrtätigkeit in der Jugend- und Erwachsenenbildung. Ab dem 14. Lebensjahr literarische Veröffentlichungen, Mitarbeit an der Kinderzeitschrift KLEX von Peter Michael Lingens. 1996 gründet Preyer den Oerindur Verlag für lesbare Literatur und Krimis. Seit 2010 schreibt er für die Romanserie JERRY COTTON. Er ist Mitglied im Syndikat und bei den Österreichischen Krimiautoren.

Samstag, 7. Mai 2022

Zoe Beck : "Der frühe Tod"

Zoe Beck :
"Der frühe Tod"
2011, Bastei Lübbe Taschenbuch
291 Seiten + 2 Seiten Landkarten
ISBN 978-3-404-16309-0

Caitlin Anderson hat unter anderem Namen einen Job im fernen Schottland bei einer Stiftung für Jugendliche angenommen, um ihrem Exmann zu entkommen. Sie findet seine Leiche am Strand.
Journalist Ben Edwards wird durch ein Fax auf die Fährte von toten Jugendlichen bei einer Stiftung gesetzt.
Während Caitlin die Polizei auf den Fersen ist, sie sich nach einem Unfall in einer Klinik eingesperrt findet, und nach London zu einer Freundin flieht, wo es noch spannender wird, versucht Ben an Jugendliche und Familien der toten Jugendlichen heranzukommen.
Lange denkt man beim Lesen an eine Lösungsspur, bis sich eine sehr überraschende aber nicht weniger menschenverachtende Ursache für die toten Jugendlichen ergibt.

Die Personen dieser vielfältig und interessant geschildert.
Caitlin ist als unsichere manipulierte Frau mit starkem Überlebenswillen geschildert. Es ist spannend wie sie beginnt die Lügen um sich herum zu begreifen und sich durch zusetzen. Bei diesem Durchsetzen bleiben einige durchaus liebenswerte Menschen wegen des mächtigen Gegners auf der Strecke.
Ben ist aus der Unterschicht und hat das Ziel und den Instinkt ein guter Journalist zu werden. Er recherchiert unter teilweise nicht einfachen menschlichen Verhältnissen, bis er die Vernetzung zwischen Wirtschaft, Philantropie und Medikamentenversuche zieht. Er kann erkennen, daß eine Falle für Caitlin aufgestellt worden war, weil man an ihren ex-mann herankommen wollte.

Es ist spannend geschrieben wie Caitlin in dem kleinen Ort abgelehnt wird, und genau die Menschen die ihr helfen, auf die Seite geräumt werden. Am Schluß zeigen sich Hoffnungsstreifen.

Der Roman ist spannend geschrieben; die Einsamkeit der mißtrauischen Caitlin ist fast körperlich spürbar.

Zoe Beck wurde als Heinrike Heiland in Ehrlingshause am 12. März 1975 geboren. 2007 nahm sie den Namen Zoe Beck an. Sie ist ist eine Schriftstellerin, Übersetzerin aus dem Englischen, Dialogbuchautorin, Synchron-Regisseurin und hat 2015 einen Verlag gegründet.