Samstag, 30. November 2019

Robert Galbraith (Pseud.) : "Die Ernte des Bösen"

Robert Galbraith (Pseud.) :
"Die Ernte des Bösen"
 Roman
"Career of Evil"
2015, Brown Group Book
Aus dem Englischen von Wulf Bergner, Christoph Göhler und Kristof Kurz
2016, Blanvalent Verlag
Lesebändchen
654 Seiten
ISBN 978-3-7645-0574-5

Cormorans Strikes Assistentin Robin Ellacott bekommt ein abgeschnittenes Bein zugeschickt. Cormoran hat drei Verdächtige, und alle wollen sich eigentlich an ihm rächen. Da die offizielle Polizei kein Engagement zeigt, machen sich Robin und Cormaran auf die Suche nach drei sehr unsympathischen Männern, die sich alle durch Mißbrauch, Manipulation und Ausnutzen von Menschen auszeichnen. Während Robins Verlobter vor Eifersucht tobt, fahren Detektiv und Assistenin durchs Land, besuchen Menschen in sehr desolaten Lebensverhältnissen und versuchen damit dem Phantom auf die Spur zu kommen. Der Frauen zerschnippelnde Bösewicht schafft es kurz an Robin heranzukommen, bis dann doch eine Falle zuklappt.

Die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben, auch wenn mir die drei unsypathischen Bösewichte immer wieder durcheinander geraten. In eigenen Kapiteln sind die Gedanken und Aktionen des tatsächlichen Mörders geschildert, der seiner Wut auf Cormoran freien Lauf läßt.

Faszininierend wird das Leben von Cormorans Mutter als Popstar-grupie beschrieben, und wie der ungute Stiefvater vieles falsch einschätzte.
Ich wurde das Gefühl nicht los, daß Robins Verlobter Matthew, der bieder und gutaussehend und etwas hinterhältig geschildert wird, von der Autorin gerollt wird.
Heftig ist die Vorgeschichte Robins, die sie aus dem Profilerwunsch gekippt hatte.

Den Kapiteln sind Zeilen aus der Cultband Blue Öyster Cult vorangestellt, die manchmal passen, manchmal aber gar nicht.

In Summe hat es mir Spaß gemacht den dritten Band mit diesen Protagonisten zu lesen, weil er so spannend geschrieben ist. Viel Freunde beim Lesen !

Bio siehe Robert Galbraith (Pseud.) : "Der Ruf des Kuckucks"

Sonntag, 24. November 2019

Hannah O'Brien : "Irische Totenwache"

Hannah O'Brien :
"Irische Totenwache"
2019, dtv
400 Seiten + 3 Seiten Glossar von irischen Wörtern + 2 Seiten Personen + 2 Seiten Landkarte von Irland
ISBN 978-3-423-21780-4

Das ist der fünfter Fall mit Kommissarin Grace O Malley, unterstützt von Rory Coyne. Ein bekannter und provokanter Umweltaktivst ist ermordet worden. Mit der Ehefrau hatte er ein Arrangement, die Geliebte und Sohn kurz davor verlassen, und er war einem verschuldeten Geschäftsmann mit dubiosen Waldaktionen auf der Spur. Nebenbei tut Grace Freund, der Detektiv Peter, eine Spur auf in der aus alten geschützten Bäumen Amulette für viel Geld verkauft werden.
Grace - irisch Grainee - genannt, wird mit dem Unfalltod ihres Vaters konfrontiert, der durch Fahrerflucht verursacht war, und hätte bei rechtzeitiger Hilfe gerettet werden können.
Am Schluß wird Vergangenheit aufgelöst und Krankheit diagnostiziert.

Hauptort der Handlung ist Galway und Umgebung. Allerdings wird auch nach Dublin geflogen und einsame Seen und Inseln besucht.

Grace wird als starke Frau geschildert, die das Gefühl für den Wald und die Umwelt behalten hat. Rory recherchiert als Polizist gut, hat aber auch das zweite Gesicht und damit Gespür für unausgesprochenes. Detektiv Peter ist flexibel, phantasiereich im Job und weiß wie er mit Grace umgehen muß. Journalistin Laura ist jung, schön, deckt etwas auf. Erin, die Gattin des Toten, richtet sich ihr Leben zurecht. Tochter Kelly ist eine wunderschöne Frau, die mit Menschen spielt. Jim Taylor ist Graces Vorgesetzer in Dublin, sehr attraktiv, und erfüllt Erwartungen nicht. Caitlin ist PR Managerin, hat einen Sohn mit dem Mordopfer, und ein Problem.

Die Wälder sind Spielball für einige Menschen. Während einige sich viel um Bäume kümmern und Menschen für unwichtig halten, sehen andere Wälder nur als Element zur Gewinnerreichung.

Der Roman ist gut geschrieben, die Szenerien und Menschen gut vorstellbar. Ein Mitraten des who-dunnit ist möglich. Viel Spaß beim Lesen.

Montag, 18. November 2019

Sophie Bonnet : "Provenzalisches Feuer"

Sophie Bonnet :
"Provenzalisches Feuer" - ein Fall für Pierre Durand
2017, Blanvalet in Random House gmbh
300 Seiten + 2 Seiten Anmerkungen der Autorin + 3 Seiten Glossar + 7 Seiten Rezepte
Innenklappe vorne mit Karte von Occitánia, Innenklappe hinten mit Saint Valérie
ISBN 978-3-7645-0613-1

Der Bürgermeister veranstaltet ein traditionelles Fest mit Mittelaltergestaltung und Fackeln in der Provence mit vielen Touristen und Journalisten. Polizist vor Ort, Pierre Durand, genießt den Auftritt der schönen Sängerin Aurelie und ihre Band, als ein älterer Journalist ermordet wird. Durand wird von seinem Vorgesetzten aus Paris lange Leine gelassen und er deckt eine ältere Geschichte auf, in der ein feinsinniger Schriftsteller zu Tode gekommen war. Die Wünsche das alte Okzitanien zu vereinen, werden von einigen Menschen fein bis grob verfolgt. Durand kommt gerade noch rechtzeitig um den Fall zu lösen.

Das ist der vierte Fall, indem Pierre Durand ermittelt.
Geschichtlich wird viel über das alte Okzitanien, die alten Kreuzzüge, das dominante franzöische Paris gegen andere Sprachen und Kulturen innerhalb Frankreichs erzählt.

Es wird viel über gutes und bodenständiges Essen geschrieben, das oft mit ziemlichem Aufwand zum Zubereiten ist. Einiges wird während der Krimihandlung beschrieben, es gibt aber Rezepte im Anhang.

Die Geschichte ist gemütlich und spannend erzählt, mitraten nach dem Mördert ist möglich.
Viel Spaß beim Lesen !

Die Autorin hat hier ein Pseudonym gewählt. Sie wurde 1967 geboren und lebt in Deutschland.