Donnerstag, 29. April 2021

Norman Thelwell : "Für die Katz"

 Norman Thelwell (Autor und Illustrator):
"Für die Katz"
original "Magnicicat"
1983, Methuen Ltd, London
Übertragen von Karl-Heinz Mulagk / Schrift : Monika Knittel
1984, Helmut Buske Verlag Hamburg
128 Seiten - Katzen in den Innencovers
ISBN 3-87118-654-6

Thelwell zeichnete bereits als Kind Katzen - Vorbild war eine, die er gerettet hatte.
In zehn Kapiteln beschäftigt sich der Autor und Zeichner mit den wunderbaren und vielschichtigen Wesen, Aussehen und Benehmen "der Katze".
Es gibt Charakterstudien, wie man zu einer Katze kommt, was die Katze zu Hause aufführt, Wohlbefinden der Katze, Rassen, Aberglaube und neurotische Katzen.

Meist schaut die Katze freudlich-unschuldig durch die Gegend und bringt damit das Publikum zum Schmunzeln, manchmal ist sie etwas diabolisch unterwegs. In den meisten Zeichnungen merkt man als Katzenfan, daß die Zeichnungen und Bemerkungen ebenfalls von einem Katzenfan stammen und schmunzelt gemütlich beim Betrachten.

Katzen sind entweder als Kratzbürsten (seite 62), freundlich (Seite 21) oder groß & flauschig (Seiten 31 und 79 [mein persönlicher Favorit]) gezeichnet.

In Summe ein wunderbares Buch, daß Menschen die gute Zeichnungen und Katzen lieben, gute Unterhaltung schenkt. Viel Freude beim Blättern !

Norman Thelwell wurde am 3 Mai 1923 in Birkenhead geboren. Er war während des zweiten Weltkrieges in East Yorkshire Regiment und begann war bereits in dieser Zeit künstlerischer Herausgeber eines Armee Magazins. Sein erster veröffentlicher Cartoon hatte mit Indien zu tun. Nach dem Kriege machte er Ausbildungen an Kunst-colleges, arbeitete eine Zeit lang angestellt, bis er 1956 selbstständig wurde. Mehr als 25 Jahre wurden seine Cartoons im "Punch" veröffentlicht; sein erstes Buch mit Cartoons war 1957 "Angels on Horseback". Bekannt wurde er für seine Zeichnungen über Ponies und Pferde, später über das Leben am Land. Er starb am 7. Februar 2004.

Samstag, 24. April 2021

Andreas Schnabel : "Tod unter Pinien"

Andreas Schnabel :
"Tod unter Pinien" - Mallorca-Krimi
2016, emons Verlag
227 Seiten + 2 Setiten Plan von Mallorca vorne
ISBN 978-3-95451-827-2

Menschen werden trickreich ermordet, indem kunstvoll Unfälle inszeniert werden. 'Residente' Michael Berger und seine Verlobte Kriminalkommisarin (und Gräfin in spe) Rosa werden verfolgt, Tante Auguste zieht einige Fäden und Wolfshund Shakespeare rettet seine Menschen vor einer giftigen Schlange. Inspector Cristobal Garcia Vidal und seine Comisaria Carmen Lucas gehen einer koreanischen Gang nach und decken ein dunkles Kapitel Mallorcas auf, als 1976 während des Putschversuchs des Militärs einige alte Rechnungen mit Brutalität und Mord beglichen wurden, und endlich Gebeine gefunden werden können. Immerhin ein Geheimnis kann gelüftet werden, ein anderes wird durch Politik und Beziehungen von oben endgültig begraben.
Unterhaltsame Momente bieten die situationen mit Filou dem Schwein, die mich sehr zum Lachen brachten.

Dieser Band ist der siebente, der auf den Balearen spielt, und der zweite den ich gelesen habe. Leider war es diesmal für mich mühsamer die Namen und Personen, und wer mit wem wie verbunden ist, zu verfolgen. 

Es werden einige grandiose Schiffsarten genannt, und nautisches erzählt. Manche Szenen bringen auch hier zum Schmunzeln.

Die kurz gehaltenen Abschnitte in denen die Geschichte um den versuchten Militärputsch und die Grausamkeiten einer Nacht erzählt wird, gehen unter die Haut. Die politischen Lager und verfeindeten Familien haben sich nicht verändert, vorallem da eine der Familien immer noch Macht besitzt.

In Summe ein Kriminalroman, der auch das Fernweh nach Urlaub und Sonne deckt. Viel Spaß beim Lesen. !

Freitag, 16. April 2021

Eva Maaser : "Tod unter Whiskey-Freunden"

Eva Maaser :
"Tod unter Whiskey-Freunden"
2018, KBV Verlags-Mediengmbh, Hillesheim
343 Seiten
ISBN 978-3-95441-433-8

Kommissar Karl Roeleff wird von seinem Onkel Gustav, einem gut situierten Arzt in Pension nach einer feuchtfröhlichen Zeit in Hamburg, auf eine Schottlandreise mit Whiskey-Genuß eingeladen. Die Reisegruppe ist gemischt vom Whiskeykenner, Whiskeysammler, keine Ahnung von Whiskey, Ehefrau, Freundin, Single Frau, und einigen nicht klassifizierbaren Typen. Roeleff hofft auf Chancen bei der Mitreisenden Rosa und später bei der Reiseleiterin Eileen, während Gustav bei einer anderen Mitreiserin anbandelt. Zuerst ist Roeleff von den Whisky Destillerien und deren Produkten mehr als überfordert, lernt aber nach (auch Mitlesende werden dadurch über Whiskey gebildet). Eine Leiche bereits in der ersten Destillerie macht den gelernten Kommissar mißtrauisch, und er bleibt es auch da eigenartige Unfälle passieren. Spät fügen sich die Elemente zu Whiskyhandel und leider Whiskypantscherei zusammen. Auch die Nachfolgen eines lange zurück liegenden Todesfalles, die aktuell zu Mord geführt hatten, werden geklärt.

Roeleff wird als braver bis biederer Mensch geschildert, der eigentlich nicht über seine Grenzen gehen mag, was ihm einige Probleme bei von ihm angeschwärmten Frauen macht. 
Onkel Gustav hat Schnurrbart, Erfolg bei Damen und sieht manches praktischer.
Rosa Wurm, ist eine bildhübsche Mitreisende, die ihren vierpfötigen Talisman - ein Tricolorkaterchen - im Rucksack durch die Reise schmuggelt; je länger die Reise wird, desto mehr Hilfe hat sie mit dem fröhlichen Katertier.
Architekt Fieztig mit Glatze und Hängewangen sammelt Minuspunkte weil er rücksichtslose Angebergeschichten erzählt.
Whiskeykenner ist Victor Murnau. Seine fröhliche Frau Regine begleitet ihn, obwohl sie bekennende Weintrinkerin ist.
Fabian ist der rothaarige Reiseleiter. Weitergibt es einen Staatssekretär in Pension und einen pensionierten Staatsanwalt. Eine liebenswürdige Frau ist die langjährige Freundin eines der Herren etc ..

Es wird viel über Whiskey erzählt, über Geschichte, Produktion, verschiedene Regionen und deren sehr unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, und den steigenden Handel mit teilweise nicht mehr nachvollziehbaren Preisen. Für Whiskeyfans unterhaltsam, für andere auch überfliegbar geschrieben, da die Handlung nicht von diesen Stellen abhängig ist.

Die Geschichte wird eher gemütlich als spannend erzählt, wobei mich die Schilderungen der Personen, einige Dialoge und Situationskomik sehr zum Lachen gebracht haben.

Ein kleiner Plan der Reise in Schottland wäre hilfreich gewesen. 

In Summe in freundlicher unterhaltender Kriminalroman, der ohne umnotwendige Grobheiten auskommt, und mehr auf menschliches mehr - oder minder miteinander auskommt. Viel Spaß beim Lesen.

Eva Maaser wurde am 23. November 1948 in Westfalen geboren. Sie studierte Germanistik, Pädagogik, Theologie und Kunstgeschichte in Münster. Ihre Romane spielen bisher durchweg in Westfalen. Seit 1999 ist sie freie Schriftstellerin und schreibt Kriminalromane, Jugendromane, und Historische Romane. Der erste Kriminal mit Kommissar Karl Roeleff ist "Das Puppenkind" und ist 2000 erschienen.

Dienstag, 6. April 2021

Julen Zabache : "Baskischer Tod"

Julen Zabache :
"Baskischer Tod" - Rafael Ibara ermittelt
2020, Harper Collins Hamburg
247 Seiten
ISBN 978-3-95967-417-1

Comisario Rafael Ibara, der seine Polizeiausbildung in Deutschland hatte, lebt seit Jahren mit seiner Teenagertochter bei seiner Schwiegermutter auf ihrem Bauernhof im Baskenland. Als eine Touristin ermordet aufgefunden wird, und darunter alte Knochen liegend, werden dem Team vor Ort eine übergeordnete Gruppe vor die Nase gesetzt. Vor allem macht der fette und unhöfliche Comisario Arbos jegliche Art der Zusammenarbeit schwer, sodaß Rafa(el) sich selber aufmacht um kleine Ungereimheiten zu klären, und um einen unschuldigen Ziegenhirten zu entlasten. Eine alte Geschichte, die mit der ETA zu tun hat, sowie ein Geheimnis um ein Grundstück bringen Ibara auf die richtige Idee.
Parallel wird Ibara als alleinerziehender Vater einer Teenagertochter in Zeiten der sozialen Medien ziemlich gefordert.

Die Personen sind gut vorstellbar geschildert. Ibara der sehr großgewachsen ist, und Ruhetechniken beherrscht, ist sympathisch, genauso wie seine Tochter Isobel und seine Schwiegermutter Finia, die dies unter einer Portion Grant versteckt. Im Kommissariat gibt es positive Menschen und überforderte, sowie einen sehr unsympathischen Zeitgenossen, der die Antipathie zum motivieren zum Erfolg einsetzen möchte. Das Mordopfer war sympathisch, der Mörder aalglatt und berechnend, die Menschen vor Ort sind eckig aber mit Liebe gezeichnet.

Ort der Handlung sind Getaria und Zarautz in der Provinz Gipuzkoa, die teilweise am Meer liegt, und ein wunderschönes Gebiet ist, das teilweise von zu vielen Touristen besucht wird.
Die Geschichte spielt im Hochsommer.

Es wird einiges über das spanische Baskenland erzählt, wie die Franzosen dazu stehen, Erfolge und Mißerfolge der ETA und die Komplexheit der baskischen Sprache. 
Netterweise wird etwas lokales Essen in dem Roman genannt : zum Frühstück 'pastelitos' und dann über den Tag hinweg 'pintxos', die Spanien gewohnt Menschen 'tapas' nennen würden, was im Baskenland streng verpönt ist, und oft aus anderen Zutaten besteht.

Die Geschichte ist spannend geschrieben. Für den Leser ist der Prolog aus Sicht einer alten Dame und dann alles aus der von Raffael Ibara beschrieben.

In Summe ein gut geschriebener Kriminalroman, der ein bißchen Sommerfeeling erzeugt. Mitraten des Who dunnit ist nicht möglich. Viel Spaß beim Lesen.

Julen Zabache ist das Pseudonym eines deutschen Autors, der bereits einige Romane veröffentlicht hat. Er arbeitet als Hochschuldozent.