Donnerstag, 30. Mai 2019

Hiltrud Baier : "Helle Tag, helle Nächte"

Hiltrud Baier :
"Helle Tag, helle Nächte"
Roman
2018, Fischer Krüger
354 Seiten
ISBN 978-3-8105-3038-7

Zwei Frauen, Tante und Nichte, erzählen abwechselnd die Geschichte ihres Lebens bzw. das ihrer Familie, und wie sie am Schluß Geheimniskrämerei lösen. Anna, ist die ältere, weniger begabte, weniger geliebte Tochter eines braven bayerischen Handwerkers der sich während des zweiten Weltkriegs in Norwegen in eine Frau aus Lappland verliebt hatte. Seine Frau wurde leider nicht glücklich in Bayern. Marie die ältere Schwester ist quirlig und begehrt, hat Mann und Tochter. Nach dem tödlichen Verkehrsunfall von Schwester und Schwager, nimmt Anna ihre Nichte Frederike auf. Diese hat sich zu Beginn des Buches von ihrem Mann getrennt und war durch Europa im Bus gereist, während Tochter Paula in Australien ist. Als Anna sie beauftragt nach Lappland zu reisen und einen Brief persönlich abzugeben, kommt die Vergangenheit und ein Mann namens Petters bekommt Wichtigkeit.
Die Einsamkeit in den Bergen von Lappland hilft Frederike sich über einiges klar zu werden. Am Schluß steht großer Familienfrieden.

Interessant ist was über die Samen steht, deren Kultur, deren Handwerkskunst, und die bunten Trachten.

Die Verknüpfung der Geschichten in Südbayern in den Bergen und Schweden in den Bergen ist durchaus gelungen.
Hauptaugenmerk sind die Frauengestalten in dem Roman. Das Leben von Anna die immer die zweite Position hatte, zurückhaltend und freundlich agiert, sich um alles kümmert, ihre Gefühle nur in Briefen lebt, ist eindrücklich gezeichnet.

Die Kapitelüberschriften sind entweder Anna oder Frederike gewidmet

Die Empfehlung von Freunden die meinten, das Buch sei so wunderbar entschleunigend, kann ich nicht nachvollziehen.

Der Roman ist gut lesbar. Viel Spaß beim Lesen.

Hiltrud Baier wurde vermutlich 1953 geboren. Sie hat in Tübingen Kinder- und Jugenliteratur studiert, hat in Verlagen und als Buchhändlerin gearbeitet. 2001 wanderte sie nach Schweden aus.
Unter dem Pseudonym Klara Nordin hat sie Lappland Krimis veröffentlicht, die in Jokkmokk spielen und auch von der Kultur der samischen Bevölkerung erzählt.

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