Dienstag, 19. Januar 2016

Lisa Scott : "Mord mit kleinen Fehlern"

Lisa Scott :
"Mord mit kleinen Fehlern"
Roman
original "Courting Trouble"
2002, Harper Collins N.Y
aus dem Amerikanischen von Tatjana  Kruse
2003, Wilhelm Goldmann Verlag München
372  Seiten
ISBN 3-442-35861-2

Dieser Kriminalroman, bei dem viele Frauen einer Anwaltskanzlei in Philadelphia wichtig sind, ist stromlininenförmig geschrieben. Die handelnden Personen sind meist attraktiv (leider klischeehaft), aber die Chemie zwischen ihnen ist oft nicht menschlich nachvollziehbar.

Die Story ist klar : gut aussehende Anwältin verteidigt einen sexuelle Belästigung Fall vor Gericht: während sie nicht in der Stadt ist wird ihre Katzensitterin mit ähnlichen roten Haaren ermordet. Sie verdächtigt den Stalker der ihr der Leben bereits einmal schwer gemacht hat, hat eine hinreißende Nacht mit dem Anwalt der gegnerischen Seite, Unterstützung aller Frauen in ihrer Sozietät und es gibt einen überraschenden Showdown. Das Motiv für den Mord ist das cirka älteste der Welt.

Alles wird gerade erzählt. Es gibt leider keine frechen unterhaltsamen Seitenlinien. Die Geschichte, daß ihre Mitanwältinnen, mit denen sie keinen Kontakt hat plötzlich über Nacht die besten Freundinnen seien, ist für Leserinnen und Leser die im normalen Büroarbeitsleben stehen ziemlich unglaubwürdig.

Im Internet war zu finden, daß dieser Band ist die Nr.7 in der Reihe "Rosato and Associates" sei. Leiterin des Anwaltsbüros ist Bennie Rosato, die offenbar als engagierte, 'toughe' gewiefte Anwältin gefürchtet ist; mit ihr als Anwältinnen sind Mary, die Mare oder Maria genannt wird, und liebevolle italienische Eltern hat sowie Judy, die offenbar die Rolle der reschen resoluten Frau hat. Die Mutter von Mary übernimmt den Anteil Esoterik, der aus keinem Grund notwendig ist.
Die Hauptperson Anne Murphy ist als etwas kurvige rothaarige Frau mit imponierendem Vorbau geschildert, die durchaus ihr Leben trotz alkoholkranker Mutter geschafft hat. In Philly lebt sie mit Kater Mel, um den sie sich nicht wirklich schlüssig für Katzenfans kümmert.

Weitere wichtige Menschen im Buch sind der Freund Gil, den sie vor Gericht verteidigen muß; er ist zuerst charmant, dann mühsam geschildert. Anwalt der Gegenseite ist ein (nona) gutaussehender Matt, der die Anklage für seine Mandantin und deren Ehemann führt.

Hintergrund der Geschichte sind die Feiern zum, 4. Juli bei denen die Polizei eher überlastet ist, viele Feiern auf den Parks und Straßen stattfinden, und sich dadurch einige Möglichkeiten zum Verkleiden und damit unentdeckt bleiben ergeben.

Die Geschichte ist insofern spannend geschrieben, als der Wunsch nach der Auflösung des Mordes blieb. Mir war der Krimi bei den vielen anspruchsvollen Kriminalromanen zu flach; hoffentlich gefällt die Geschichte anderen Leserinnen und Lesern besser als mir.

Lisa Scott hat als Anwältin für das US-Berufungsgericht und in einer großen Kanzlei in Philadelphia gearbeitet. Bereits ihr erster Roman »Die Katze war noch da« wurde von Publikum und Kritikern gleichermaßen gefeiert. Für ihr zweites Buch »Rosen sind rot« erhielt sie den Edgar-Allan-Poe-Preis, den begehrtesten Preis für Kriminalliteratur in Amerika. Ihre Bücher erschienen teilweise unter ihrem richtigen Namen Scott. Ihre Serienheldinnen sind die Anwältinnen der Kanzlei Rosato & Partner. Lisa Scott lebt als freie Schriftstellerin in der Nähe von Philadelphia. Achtung : nicht mit Lisa E. Scott verwechseln, die Liebes-Romanzen-Romane schreibt.

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