Montag, 11. Januar 2016

Daniel Scholten : "Der zweite Tod"

Daniel Scholten :
"Der zweite Tod" - ein Fall für Kommissar Cederström
2007, Wilhelm Goldmann Verlag München
337 Seiten + 1 Seite Karte Stockholm Umgebung + 1 Seite Karte Stockholm
ISBN 978-3-442-46402-9

In diesem Kriminalroman aus Schweden mit sprachlichen Ausflügen nach Island und echten nach Ägypten und Spanien ermittelt Kommissar Kjell Cederström mithilfe seines Teams und manchmal seiner künstlerischen Tochter.

Das Team wird gebeten den Mord um einen charismatischen Altertumsforscher aufzuklären. Die verschwundene Geliebte wird gesucht, die ehemaligen Assistentinnen ausgeforscht, der Ruf der durch Fälschungen ruiniert worden war untersucht und vor allem den Forschungen um den Diskos von Phaistos nachgegangen. Sofi, das Computergenie in Cederströms Team, jagt einem 45-stelligen Passwort nach. Ein Sommerhaus geht in Flammen auf, eine Leiche wird entdeckt, Sofi in Kairo überfallen und einer schwedische Firma, die Firmen hilft Probleme zu bereinigen, auf den Zahn gefühlt. Schlußendlich ging es bei dem Mord am Forscher nur um Geld.

Den Personen der Handlung wird viel Platz gegeben.
Kjell Sederström ist Witwer, hatte eine Affäre mit Ida vor zehn Jahren gehabt, die wieder aufblüht. Er liebt Bücher, Archäologie und seine malende Teenagertochter Linda.
Linda hat durch Ida zu malen begonnen und eine genaue Maltechnik entwickelt. Sie hat ihre erste Beziehung mit einem älteren faszinierenden berühmten Maler, der sie unterstützt. Sie hilft beim Rätseln des Passwortes.
Sofi ist erst seit Kurzen im Team; sie war ein Ägypten gewesen und kann arabisch. Ihre Computerkenntnisse sind formidabel. Sie und Henning bringen Linda das Autofahren bei. Barbro ist schon länger in Cederströms Team. Sie hat eine Tochter Emilie. Henning ist der älteste des taktischen Teams das im Showdown am Ende gut zusammenspielt.
Ida wird Charisma zugeschrieben, zwei ehemalige Freundinnen des Opfer Mari und Kajsa sind unterschiedlich mal sehr weich und naiv und die andere zielstrebig und klar beschrieben; Fohlin als Chef einer Firma wird mit gelernter Gelassenheit und Soldatenfocus beschrieben.

Der zweite Tod heißt das Buch durch den Brauch der Ägypter, ihre Toten für das Weiterleben nach dem ersten Tod auszustatten. Erst wenn die Prüfung des Lebens negativ ausfällt stirbt die Seele wirklich- den zweiten Tod.

Die Fährte zur Entschlüsselung des Diskos führt einerseits in die kühlen Sommergebiete Schwedens, als auch für Sofi und Linda einige Tage nach Kairo. Oft sitzt Sofi aber auch nur dem Computer und grübelt.

An Liebensgeschichten werden drei unterschiedliche geboten. Kjell und Ida kommen wieder zusammen. Linda hat eine Affäre. Zwischen Babro und Henning könnte etwas werden. Als vierte könnte die des Mordopfers zur lange Zeit Verdächtigen gelten.

Als Hintergrund der Geschichte ist der fortwährende Schmuggel von Antiquitäten bzw. das Herstellen von Fälschungen beschrieben.

Nebenbei gibt es kleine Hinweise auf isländische Kultur, die mit dem Autor persönlich zu tun haben

Das Buch ist gut geschrieben und mir haben die Personen der Handlung gut gefallen. Der Krimi ist netterweise nicht so düster wie eines anderen wichtigen skandinavischen leider kürzlich verstorbener Kriminalromanciers.

Daniel Scholten wurde 1973 geboren. Er ist ein deutsch-isländischer Schriftsteller. Davor arbeitete er als Typograph und studierte in München Äygptologie und historische Sprachwissenschaften. Nebenbei beschäftigt sich Scholten auch mit skandinavischer Literatur (Isländisch und Schwedisch) und publiziert dafür auch zwei Literaturzeitschriften. Er hat auch einen Video-Podcast 'Belles Lettres', der sich  sich mit Sprachkunde und Stilistik befaßt und dem Zuschauer die eigene Urteilsfindung über diverse Elemente der deutschen Sprache ermöglichen möchte .
Ab erschienen 2007 die Kriminalromane mit Kommissar Cederström. Es erschienen von ihm auch Bücher zur isländischen Grammatik.
Seit 2012 lebt Scholten abwechselnd in Stockholm und München.

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