"Maids of Misfortune: A Victorian San Francisco Mystery"
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Seitenzahl der Print-Ausgabe: 337 Seiten
ASIN: B002Z13UGS
In diesem unterhaltsamen Kriminalroman klärt eine junge Witwe, Annie Fuller mit Einsatz und mit Hilfe eines jungen Anwalts einen trickreich eingefädelten Mord auf.
Es ist Sommer 1879 in San Francisco. Annie Fuller hat nach dem Selbstmord ihres Mannes (finanzielle Probleme hatten ihn soweit getrieben) ein Haus geerbt, das sie als gemütliche Pension führt. Ihre Gäste sind auch alte Freunde die sich die Arbeit des Haushalt führens nicht mehr machen wollen.
Nebenbei arbeitet sie als Wahrsagerin - hier hört sie menschliche Nöte, denen sie mit psychologischen Geschick zu Leibe rückt, aber sie hilft auch bei finanziellen Investitionen. Hier hat sie das Talent ihres Vaters geerbt, aber als Frau keine Chance im Bankenwesen; witzigerweise sind Ratschläge einer Wahrsagerin gesellschaftlicht zwar eigenartig, aber erlaubt.
Einer ihrer liebsten Klienten mit dem sie allerdings offen über finanzielles sprechen konnte und zu dem sie auch sonst Vertrauen hat wird ermordet. Der Inhaber eines Möbelhauses wurde tot aufgefunden- zuerst wird allerdings auf Selbstmord getippt. Sie schmuggelt sich als Hausmädchen ein und versucht auf eigene Faust Recherchen anszustellen.
Ein junger Anwalt der sich um die Angelegenheiten des Verblichenen kümmern soll, irritiert sich ziemlich, dann baut sich Vertrauen auf und im ziemlich heftigen Showdown mit dem skrupellosen Mörder holt er rechtzeitig die Polizei.
Am Ende hilft er ihr auch sich gegen einen Wucherer aus den Zeiten ihres Mannes zu wehren, der widerrechtliche alte Schulden einholen möchte.
Die Menschen sind schön geschildert: Anni und ihr Personal, ihre Gäste sind liebevolle hilfreiche Menschen und gut vorstellbar geschildert. Im Haus des Möbelfabrikanten Matthews Voss sind die Witwe bezaubernd, die Schwester bigott-verkniffen, der malende Sohn und der wunderbare Diener und Koch Wong sehr schön gezeichnet. Der Haushalt mit seinen Animositäten zwischen Schwester und der ihrer Ansicht nach zu jungen Gattin des Bruders, das Verwöhnen des Sohnen dem das Möbelgeschäft nicht liegt, der aber grandios malt und das aufgetakelte Getue der Ankleidedame der Witwe und die Gelassenheit des Asiaten sind schön kombiniert mit den Haushaltspflichten des Hausmädchens 'lizzie' wie sich Annie Fuller nennt. Sie lernt viel über Haushalt von der anderen Seite und wird einiges anders in ihrer Pension gestalten.
Die Orte der Handlung sind klar beschrieben, die Zimmer und Einrichtung gut vorstellbar geschildert ebenso Kleidung und Benehmen der verschiedenen Schichten.
Das Englisch ist schön, es ist kein schnelles Tempo, sondern man braucht etwas Zeit um die Bilder aufzunehmen. Einige Phrasen haben mir sehr gut gefallen.
In Summe ein unterhaltsames lesenswertes Buch, das ich in den Öffis sehr genossen hat und auch in manches Mittagspause aus dem Büroalltag in eine andere Welt gezogen und unterhalten hat. Viel Spaß dabei !
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