Sonntag, 16. August 2015

Albert Espinosa : "Marcos und der Zauber des Augenblicks"

Albert Espinosa :
"Marcos und der Zauber des Augenblicks"
Roman
original "Todo lo que podríamos haber sido tú y yo si no fuéramos tú y yo"
2010, Random House Mondadori S.a.
übersetzt von Angelica Ammar
2013, List Taschenbuch  
185 Seiten
ISBN 978-3-548-61112-9

Der Roman beginnt damit, daß sich ein junger Mann das Schlafen abgewöhnen möchte, weil es Zeit kostet. Später wird klar, daß das in dieser Gesellschaft bereits viele mittels eine Spritze gemacht haben. Nachteil ist, daß es keine Träume mehr gibt - aber es gibt Traumläden, die es erlauben traumähnliche Zustände nachzubauen.
der junge Mann - Marcos - hat die Gabe, daß er die zwölf wichtigsten Erinnerungen seines Gegenübers lesen kann. Es sind die schönsten und schrecklichsten. Unter der Hand hilft der Polizei, denn die schrecklichsten weisen auf die Täter. An diesem geschilderten Tag steht ihm ein junger Mensch gegenüber der gräßliche Folter erdulden mußte und bei dem der Verdacht ist, daß er von einem fremden Planeten stammt. Mit Hilfe kann der 'Fremdling' entkommen und erzählt Marcos von den Planeten die wir Menschen nach dem Tod bewohnen, in denen es uns immer besser geht, und wir ab höherem Niveau auch die zwölf Erinnerungen des anderen lesen können um Konflikte zu lösen. Diese Gabe geht manchmal auf die falsche Erde, womit Marcos endlich das Woher seiner Gabe weiß.
Der fremde Mann hat auf dieser Erde seinen eigenen Wunsch, für den er eine Lösung sucht.
Parallel hat sich Marcos in ein schönes junges Mädchen verguckt, das ihn am Schluß mit dem Fremdling unterstützt und so manche Magie wird auch hier erklärt.
Der dritte Faden ist Marcos Mutter, die als Tänzerin und Choreographin einen offenen und liebenden Umgang mit der Welt, den Menschen und Einsichten lebte. Diese Figur einer Frau, die ihrem Sohn viel von der Welt zeigt, und offen für Gefühle und Erlebtes macht ist faszinierend geschildert.

Der Roman ist gut an einem faulen Nachmittag lesbar und unterhält durchaus trotz seiner manchmal schräg wirkenden science-fiction gemischten Esoterik-Liebes-Geschichte. Das Mitfühlen mit Marcos betreffend Tod der Mutter, dem Wunsch zu malen und der Erwartungen dem jungen schönen Mädchen gegenüber funktioniert.

Mir haben die Figur von Marcos Mutter, die kurzerhand findet, daß in der Speiseröhre die Seele säße und nicht im Herzen und die Schilderungen wie Marcos malt sehr gut gefallen.

Das Buch gilt in Spanien als Bestseller.
Viel Spaß beim Lesen.

Albert Espinosa i Puig  wurde am 5 November 1973 in Barcelona geboren. Mit 14 wurde Krebs diagnostiziert, was ihm ein Bein, Teil der Lunge und Leber kostete. Er absolvierte eine Ingenieursausbildung und begann nebenbei fürs Fernsehen und Serien zu schreiben. Mittlerweile ist er Drehbuchautor, Schauspieler, Schriftsteller und Direktor eines Theaters. Außerdem schreibt er ein
Kolumnist im 'El Periodico de Cataluyna'.

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