Dienstag, 20. März 2012

Martin Walker : "Grand Cru"

Martin Walker :
"Grand Cru" - Der zweite Fall für Bruno, Chef de Police
original "the Dark Vineyard"
2009, Quercus, London
Aus dem Englischen von Michael Windgassen
2010, Diogenes Verlag Zürich
374 Seiten + Danksagung
ISBN 978-3-257-06750-7

Ein netter, gut geschriebener Krimi mit schön beschriebenen Menschen in einer schönen Gegend und das Ganze als Krimi um Wein.

Bruno als Chef de Police wird zu einem Scheunenbrand gerufen. Es stellt sich heraus, daß hier nicht genehmigte Betriebsbauten und Gen-Forschungen gelaufen sind. In Zeiten wie diesen wird sofort Terror befürchtet und ihm wird die Police National repräsentiert durch einen forschen eher ungemütlichen Mann zur Seite gestellt. Als Verdächtige gelten Écolo-s (interpretiere ich als bisweilen radikale Umweltschützer) und ehemalige 68-er die auf ihrem Hof den besten Käse der Umgebung machen.

Parallel kommt Besuch aus USA. Die Herren planen die vorhandenen Weingüter, die verschieden guten Wein erzeugen, aufzukaufen und in ihr Imperium zu integrieren. Allerdings soll das möglichst ruhig geschehen, damit die Grundstückpreise nicht explodieren.
Bei den vorhandenen Weingütern handelt es sich von beherzten Bio-bauern die alles natürlich machen, bis zu Bauern der alles in die Weinpresse wirft egal welche Rebe er gerade in der Hand hat, bis zu Weingütern die bewußt und vielfältig hochwertige Weine produzieren und im eigenen Restaurant oder Hotel anbieten.

Leider wird die Leiche eines jungen Mannes im Wein gefunden, die Leiche eines alten Mannes davor und dessen alter Hund wird vermißt.

Bruno muß als Chef de Police für Ruhe und Gelassenheit im Dorf sorgen, vermitteln wenn sich die Amerikaner daneben benehmen, die Morde aufklären und regt nebenbei an eine eigene Appelation für den Wein der Region zu beantragen.

Nach einigen sehr netten Abendessen bei denen das Essen, die Weine die wichtigen Menschen des Ortes und eine attraktive Besucherin hübsch beschrieben werden, löst sich alles zur Zufriedenheit auf.

Die Menschen werden schön und klar beschrieben: Bruno selber, Alphonse der 68-er mit Hof und Käseherstellung, Pamela eine zugereiste Britin mit Pferdetick, Capitain Duroc von der Police National der fast keinen Fettnapf mit schlechtem Benehmen ausläßt, die Polizeiärztin und Pathologin Fabiola, Bürgermeister Jean-Jacques der den wirtschaftlichen Aufschwung seines Ortes im Auge hat, Fernando Bondino dessen Familie in Amerika wichtige Weinproduzenten sind, die kanadische hübsche Weinstudentin Jacqueline, und verschiedene Freunde von Bruno die meist mit Wein zu tun haben

Auch die Ort sind schön beschrieben: Faucquets Lokal, der Wochenmarkt, die verschiedenen Höfe der Bauern für Wein oder Käse.

Was über Wein, weltweite Weinproduktionen, deren Zusammenhang im Weltwirtschaft, bis hin zur Ökologie zu lesen war, ist sehr interessant. Es für einen Krimi zu nutzen hat Spaß beim Lesen gemacht.

Ich habe das Buch zwischen einem eher anstrengenden Buch zu Erholung gelesen und sehr genossen.
Vermutlich auch weil dieser Teil Frankreichs mit dem kleinen Ort und den Hügeln und den Eßgewohnheiten der Plate du jour, dem Genuß des Ricard (Anis-schnaps) mir durch einen Frankreichbesuch sehr vertraut war.
Ich hoffe andere Leserinnen und Leser genießen das Buch ebenso (und genießen nachher ein Glaserl guten Rotweins *g*).

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