Donnerstag, 15. März 2012

Constantin Göttfert : "Satus Katze"

Constantin Göttfert :
"Satus Katze"
2011, C.H.Beck, München
Roman
132 Seiten
ISBN 978-3-406-62164-2

Katze am Cover, Katze im Titel, und ich dachte das kann schön werden. Katzen gibt es im Buch - mystische die alles überleben, kleine die getötet werden, alte die auf der Theaterbühne machen was sie wollen.

In dem Roman sind verschiedene Stränge die mir verschieden gut gefallen. Der Hauptstrang ist der des Auslandsstudenten aus Wien in Finnland, der sich weigert finnisch zu lernen, der wenige Kontakt hat aber mit der Germanistikprofessorin Dr. Karjalainen eigenartig viel Kontakt hat. Sie erzählt ihm von Kalevala und Louhi, der starken Frau in der finnischen Mythologie, nach der er ein gerettetes Kätzchen nennt. Sein Geschichtsstrang ziemlich springt zwischen Aufenthalt in Finnland und Wien nachher, als ihn ein Theaterposter mit Katze an Finnland erinnert.

Dieses Theaterposter führt zu einem kursiv gedruckten Text von Satu, der die Erinnerungen an seine Eltern erzählerisch festhält, deren gemeinsam unglücklich sein, bis zum Krankenhausaufenthalt der Mutter und Selbstmord des Vaters führt. Die letzten Tage des Vaters hat ihn eine große eigentümlich krank wirkende Katze begleitet. Dieser Strang hat mich fasziniert und ich finde ihn stark und eindrücklich.

Kurzer Nebenstrang ist Dr. Karjalainen und ihrer unglücklichen Ehe gewidmet. Ihr Mann ist von einem Elternteil her Deutscher und gilt als solcher als Feind aus dem zweiten Weltkrieg. Er hat keine Chance auf Arbeit aber weiß viel über Wald und Sagen. Das gemeinsame Kind erstickt an einer Katze.

Die Erotik die den Studenten mit der Professorin in Finnland und auch mit der Schauspielerin des Satu-Textes in Wien verbindet, ist kalt und ziemlich unsinnlich.

Als kalt und distanziert wird auch das Miteinanderleben der Studenten etc. in Finnland beschrieben : nur dumpfes Herumsitzen und trinken. Als einer der finnischenStudenten in der klirrenden Kälte draußen erfriert, kann niemand die Fragen des Vaters beantworten.

Die Menschen in den Buch sind jeder in sein Leben vertieft - Kommunikation findet selten bis mühsam statt. Hoffnung ist keine zu spüren.

Ob ich das Buch empfehlen kann ? Die mythologischen finnischen Elemente habe mir gut gefallen, die Art und Weise mit Katzen umzugehen nur bedingt und die kühle Art der Menschen wenig.

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