Doris Gercke :
"Die Frau vom Meer"
- Ein Bella Block Roman
2000, Hoffmann und Campe
Umschlagbild: von Gabriele Münter (1917)
248 Seiten
1 Seite Quellenangaben der Gedichte und der Vineta-Sage
ISBN 3-455-02295-2
Bella Block kommt nach 3 Jahren in Rußland - Odessa - Sibirien wieder heim nach Hamburg, und wird ersucht eine angeklagte Frau, die eisern schweigt, zu beobachten um herauszubekommen ob sie ihre drei Kinder ermordet hat oder nicht. Ein ehemaliger Freund in der Polizei ersucht sie darum.
Die Richterin, die Staatsanwältin und der Verteidiger arbeiten sich durch Indizien, befragen den Exmann (nicht die neue junge reiche Freundin), den Kurzzeit-liebhaber und sprechen am Schluß Lara G. frei.
Das Buch begleitet Bella Blocks Weg durch die Stadt, das Gericht, ihre Beobachtungen der Menschen, ihre Besuche in eleganten Lokalen und dürftigen Beisln.
Neutral wird der Geifer des Publikums, böser die Stimmungsmache der Medien durch die Journalisten betrachtet und kommentiert. (dabei spielt das Buch 1999-2000; wie würde der Text 10 Jahre später im Internetzeitalter aussehen?)
Parallel liest sie ein Buch mit Lyrik, das der Angeklagten gehört.
Gedankenfetzten, die kursiv gesetzt sind, beschreiben die Sage um Vineta (offenbar ein anderes nordisches Atlantis ?) und eine Stadt der Frauen, die um zu überleben und die Kinder zu ernähren entweder der Prostitution nachgehen oder LKW fahrer ausrauben.
Das Buch hat mich berührt - ich möchte es gerne nochmals lesen, und kann es Lesern die sich auch auf langsameres Tempo einstellen wollen nur empfehlen.
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