Freitag, 21. Oktober 2011

Matti Rönka: "Bruderland"

Matti Rönka :
"Bruderland"
- Kriminalroman
original "hyvä veli, paha veli"
2003 Gummerus Kustannus Oy, Helsinki
aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara
Deutsche Erstausgabe, 2008, Grafit Verlag GmbH, Dortmund
217 Seiten
ISBN 978-3-89425-656-2

Viktor Kärppä lebt in Helsinki und organisiert Arbeiter für Baustellen. Zmindest ist das der offizielle Job. Früher hat er für die russische und die finnische Schimannschaft Dopingmittel und andere Drogen besorgt. Durch seinen Vater kann er russisch, durch die Familie seiner Mutter finnisch. Diese Sprachkenntnisse setzte er bei auch bei Übersetzungen für Arbeitsvermittlungen ein.

Der Polizist Korhonen, der christliche Zitate von sich gibt und leise christliche Lieder vor sich hinsummt, ist auf ihn angesetzt, da neues Heroin bereits einige Menschenleben gefordert hat. Viktor muß die Lieferanten finden, denn es glaubt ihm niemand, daß er nichts mehr mit Drogen zu tun hat.
Viktors Bruder Aleksej, kommt von Rußland nach Finnland und bereitet - da er bereits mit Drogen zu tun hatte - noch mehr Sorgen.
Freundin Marja ist zur Zeit in den USA und e-mails erzählen von gegenseitiger Sehnsucht - was Viktor nicht von Flirts oder mehr abhält.

Die Umgebung sind Baustellen, Lagerhallen, Polizeidienststellen, Fahrt nach Rußland und retour, Wohnungen mit mühsam erworbenen Habseligkeiten. Es gibt einige Machtorganisationen (Polizei, Mafia mit Schmuggel von Drogen, Porno-Dvds bis Baumaterial).

Spannend für mich war das Wort 'Rückwanderer' mit dem die Menschen bezeichnet werden, die Finnen waren, aus Karelien in die Sowjetunion abgezogen worden waren, und nun zurückkommen. Es gibt nicht nur Sprachschwierigkeiten,  Rückwanderer und Menschen deren Eltern aus beiden Kulturen (russisch und finnisch) kommen, bekommen mehr als nur dumme Kommentare ab.

Die Menschen sind eher vierschrötig geschildert, als Menschen die anpacken, aber moralisch-ethische Standpunkte wegen Überlebens beiseite lassen (müssen).
Ein kleines Happy End gibt es da Viktor das Haus in dem er bisher gewohnt hat, erwirbt und viele Freunde ihm bei der Sanierung helfen.

Das Buch ist gut, aber es bleibt etwas kühl in seinen Schilderungen, was vielleicht am Temperament im Norden Europas liegen mag.

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