Dienstag, 11. Oktober 2011

Anne Cuneo : "Herz aus Eisen"

Anne Cuneo:
"Herz aus Eisen"
- der erste Fall der Marie Machiavelli
original "Ame de bronze"
1998, Bernard Campiche Editeur, Orbe
aus dem Französischen von Peter Sidler
2000, Limmat Verlag, Zürich
231 Seiten
2 Seiten Nachwort
ISBN 3-85791-340-1

In der Detektivgeschichte geht es um Marie Machiavelli, die in Lausanne ihr Büro hat.

Einerseits geht es um einen arroganten Engländer, der sie beauftragt Geld einzutreiben - was sie erledigt.
Dann geht es um eine Politkergattin, die ein gestohlenes Paket wieder haben möchte - was nicht gelingt.
Große Sorgen bereiten ihr, daß ihre beste Freundin vergewaltigt worden war.
Nebenbei versucht sie ihr Gewissen rein zu halten und recherchiert wiederholt bei der Geldeintreibesache des arroganten Engländers nach. Als dieser in Bern ermordet aufgefunden wird, kommt bei Recherchen heraus wie unbeliebt er gewesen war, da er sich den Kick im Leben durch erpresserische Spielchen geholt hat (Geld hatte er genug).
Am Schluß führen fast alle Handlungsstränge zu diesem unsympathischen ermordeten Zeitgenossen, und auch die Vergewaltigung wird hoffentlich leichter verarbeitbar. Ob er ein Herz aus Eisen (deutsche Übersetzung) oder Bronze (französisches Original) hatte, ist nur noch Geschmackssache.

Das Buch ist nett geschrieben, die Menschen skizziert, sodaß mir manchmal die Tiefe fehlt, aber die Spannung hält. Auch wenn viele verschiedene Fäden verkreuzt sind, sind mir die Linien doch klar geblieben. Irritierend war für mich der Umgang mit Zeit, da mir hier einiges im Ablauf nicht wirklich klar war.

Die Hauptfigur gefällt mir gut mit ihrem Spiel mit dem berühmten Namen, den sie wirklich von dem berühmten Mann hat, und dem Eingehen auf zweisprachiges Aufwachsen und die Schwierigkeiten in zwei Sprachen (italienisch und französisch) zu denken, das autobiographisch ist.

Die Nebenfiguren sind zahlreich aber signifikant geschildert : der gut kochende Journalisten-Freund, der Anwalt der auch Schauspieler ist, der englische Detektiv im Rollstuhl, die Freundin und Lehrerkollegin der Freundin, der schweizerische hartnäckige Polizist, die Onkels des Engländers bis zur geschiedenen zarten Ex-Frau des Engländers und ihrer Großmutter.

Das Buch kann ich empfehlen - ob ich die Folgebücher (es gibt 2) lesen möchte, oder doch lieber etwas ganz anderes,  muß ich netterweise nicht gleich entscheiden.

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