Giulia Conti :
"Lago Mortale" - Ein Piemont-Krimi
2019, Hoffman und Campe Verlag, Hamburg
280 Seiten + 2 Seiten Nachbemerkungen der Autorin / Karten auf den Innenklappen
ISBN 978-3-455-00546-2
Simon Strasser, deutscher Journalist mit italienischer Mutter, lebt seit Jahren am Ortasee mit der Tochter einer Freundin, die ihn als Vater sieht. Er entdeckt eine führerlose Segelyacht auf dem See, und eine Leiche, was ihn wieder in Kontakt mit der toughen Maresciallo Carla Moretti in Kontakt bringt. Sie folgen gemeinsam der Spur zu einer Hippiekomune, Drogen, Homosexualität, besserer Gesellschaft in wichtigen Wirtschaftszweigen, und Simon auch einigen Segelfahrten. Auch Besuch bei einem Steinmetz und in ein Krankenhaus ist bei den Ausflügen im Hochsommer. Am Schluß kommt heraus, wie schwer sich manche Eltern mit der Homosexualität ihres Kindes tun.
Parallel sieht er sich als Ersatzvater gefordert und hinterfragt seine Beziehungsfähigkeit. Da er einige Auswahl an interessanten Frauen in seiner Umgebung hat, ist der Strang etwas mühsam.
Interessant sind die Erzählungen über die Alessi und andere reale Firmen, die im Piemont ihren Unternehmensstandort haben; hier wurde schriftstellerische Freiheit und Wirklichkeit gemischt. Es gibt dort eine Dombauhütte des Mailänder Doms, die nicht so wie beschrieben ist, aber dieser Teil ist faszinierend zu Lesen.
Als Hintergrund kommt immer wieder die Geschichte der Partisanenrepublik Ossola, die 44 Tage im Jahr 1944 mit eigenem Parlament, eigener Währung, Zeitungen und demokratischem Leben hatte. Die Hälfte der Menschen flohen beim Zusammenbruch durch Kriegsinvasion in die Schweiz.
Ort ist der See und die Region mit ihrem Bergen, und auch kleinen Dörfern. Es ist Hochsommer und sehr heiß.
Es gibt viel über schöne Segelschiffe und auch eine traditionelle Segelregatta zu lesen.
Mitraten des Who-dunnit ist möglich.
Der Summe ist der Krimin ein wunderbarer Ferienkrimi, bei dem über Wirtschaft, Geschichte und auch über bodenständiges italienisches Essen erzählt wird. Viel Freude beim Lesen !
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