Mittwoch, 19. August 2020

Donna Leon : "Geheime Quellen"

Donna Leon :
"Geheime Quellen" - Commissario Brunettis neunundzwanzigster Fall
original "Trace Elements"
2020, Cornerstone Digital
Aus dem Amerikanischen von Werner Schmitz
2020, Diogenes Verlag
307 Seiten
ISBN 978-3-257-07099-6

Commissario Guido Brunetti und seine neapolitanische Kollegin Commissaria Claudia Griffoni werden im drückend heißen Venedig zu einer sterbenden Patientin gerufen. Sie setzt die beiden auf den Tod ihres Mannes und schmutziges Geld an. Während sich Vice-Questore um Handtaschendiebe die zufällig die Frau des Bürgermeisters beklaut haben sorgt, gehen die beiden mit Hilfe des bekannten Teams, also Sergente Lorenzo Vianello und Signora Elletra Zorzi, der Spur zu einer Wasserprüfanstalt im Veneto nach. Dort begegnen sie der Personalchefin und dem Chef der chemischen Abteilung, die einander mit großer Antipathie begegnen. Brunetti und Vianello arbeiten sich durch Daten und Grenzwerte, um am Schluß einen unsympathischen Menschen laufen lassen zu müssen, und einen möglichen Unfall zur Anzeige bringen.

Donna Leon greift diesmal zwei Themen auf. Das eine wie manche Firmen rücksichtslos mit dem Wasser, das für alle da ist, firmen-egoistisch umgehen und nicht vor Vergiftung für alle zurückschrecken. Das andere Thema ist, daß es bei Krankheit die Zwei-Klassen-Gesellschaft bei Behandlung gibt, die sich durch Vorhandensein von Geld oder nicht, definiert. Beide Themen ließen mich bedrückt zurück.

Etwas Platz ist Griffoni gewidmet, bei der beschrieben wird, daß sie bereits Veneziano umsetzt, wie sie genial Gespräche führt, aber auch wie sehr sie sich an Venedig gewöhnt hat.

Die Menschen sind wie immer genial skizziert. Der Chefchemiker der im Luxus lebt, und der sich jegliche Empathie mit Mensch und Tier abgewöhnt hat; die Personalchefin die sich mit fremden Federn schmückt und in den falschen Mann verliebt ist; der Unfalltote der absolute Werte lebte, sich damit wenig Freunde machte.

Wer gerade bei einem lieben Menschen den Krebstod miterlebt hat, oder dem körperlichen Abbau eines nahestehenden Menschen zusehen mußte, sollte vielleicht einige Kapitel überspringen.

Der Kriminalroman ist wie gewohnt sehr gut geschrieben und gut zu lesen. Leider läßt das Ende keine Freude aufkommen. Trotzdem viel Freude beim Lesen.

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