Samstag, 29. Februar 2020

Ada Dorian : "Betrunkene Bäume"

Ada Dorian :
"Betrunkene Bäume"
Roman
Ullstein Verlage 2016 / 2018 Taschenbuchausgabe
263 Seiten
ISBN 978-3-548-29050-8

Erich in Hamburg, dessen Augen immer weniger funktionieren, trifft auf die Jugendliche Katharina, die aus dem Haushalt mit der Mutter abgehaut ist und der ein machtgieriger Mann mit Drogen hilft. Katharina hat Verständnis für seine Liebe zu den Bäumen, und dafür, daß er sein Schlafzimmer fast in einen Wald verwandelt hat. Jahrzehnte zuvor hat Erich den Welt in Sibirien gemeinsam Wolodja, und dessen Hund Laika, die Undurchdringlichkeit der Wälder kennen gelernt. Dort lernte er auch seine spätere Frau Dascha kennen, die in Deutschland unglücklich war. Erich schafft es mit seiner letzten Verbindung nach Rußland, Katharina einen Wunsch betreffend des Vaters zu erfüllen.

In schöner Sprache wird diese Geschichte von Menschen in ihrer eigenen Welt und ihrer Kommunikationslosigkeit erzählt. Katharina sehnt sich nach ihrem Vater der meist außerhalb Deutschlands arbeitet und hat einen netten Schulkameraden. Erich träumt von seinen Bäumen damals ins Rußland, den Menschen dort, seiner Frau die nicht mehr ist. Wolodja ist nur Vergangenheit aber mit seiner blinden Vertrautheit mit dem Wald faszinierend. Daschas Tochter Irina macht in Deutschlnd karriere, versucht ihrem Vater zu helfen, und versteht spät welche Hilfe er wirklich möchte.

Die Region in Rußland, hier Srednekolymsk, mußte ich mit dem Finger auf der Landkarte suchen. Wie in dem Roman über Permafrost und schwankenden Bäume, die wie betrunken wirken,  geschrieben wird, fängt die Stimmung wunderschön ein.

Die Figuren des Roman und die Schilderungen der Bäume und der Einsamkeit zieht nach den ersten etwas mähsamen Seiten in den Bann. Ein wunderbares Lesevergnügen ! 

Ada Dorian  wurde am 12. September 1981 in Hannnover geboren. Sie studierte an der Universität Osnabrück Literarutwissenschaften und Philosophie. 2009 erschien der erste Roman "Frühling zwischen den Stühlen". "Betrunkene Bäume" wurde am Ingeborg Bachmann Preis vorgelesen.

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