Carolina Conrad :
"Mord an der Algarve" - Anabela Silva ermittelt
2018, Rowohlt Verlag
275 Seiten
ISBN 978-3-499-27112-0
Anabela hört bei einem Besuch bei ihren Eltern von vielen Beerdigungen, die ihr merkwürdig vorkommen, worauf sie nachzufragen beginnt. Parallel wird ein Tourist ermordet und die Polizei fragt um ihre Mithilfe beim Deutsch - Portugiesisch Übersetzen an. Bei den Recherchen über Geschichte und Tote der Familie Aves ist ihr Mário behilflich, bei der Polizei trifft sie auf den sympathischen Chefinspektor Joao Almeida und den kühlen Inspektor Paolo Pinto. Neugier auf der Suche nach einem geographischen Punkt helfen der Lösung des Touristenmordes, Durchblättern ihres Familienalbums beim Entdecken einen Familiengeheimnisses das zu einigen Toten geführt hatte. Das zweite macht Anabela ziemlich unglücklich.
Der Roman begleitet Anabela / Bela / 'Filha' in ihrem Tun und ihren Überlegungen. Die alte böse Geschichte und ihre Rache sind in kursiv gedruckt und aus dieser Sicht geschildert.
Geschichtlich fließen die konservativ-autoritäre Diktatur unter Antonio de Oliveira Salazar, dem 'Estado Novo' und seine Geheimdiensttruppe PIDE ein, unter denen gesetzlose Übergriffe der Machthaber ohne Chance für die Kleinen gelebt wurde.
Leider kenne ich den Teil Portugals nicht, aber die Schilderungen waren gut und eindrücklich. Sowohl das Dorf ist gut vorstellbar, sowie das Naturschutzgebiet.
An Menschen ist ein schönes Gemisch im Angebot: Anabela selber die mit netten Journalistengeschichten ihr Geld verdient hat aber von ihrem Ehemann einem Politikprofessor für nicht gescheit genug gehalten wird und ihn verliert. Der Ehemann tritt nie auf, es wird nur von ihm erzählt. Bela Eltern sind liebevolle ältere Herrschaften die sich freuen daß die Tochter aus Deutschland zu ihnen in ihre Heimat kommt. Cousin Luis ist gemischt nett bis unfreundlich zu ihr, wobei er mehr über die Hintergründe der eigenen und der Familie Aves weiß. Die deutschen Touristen sind unterhaltsam geschildert. Mário ist attraktiv aber Bela kennt sich bei ihm nicht aus. Der Chefinspektor ist freundlich und tut ihr gut, während der durchtrainierte Inspektor kühl bis unfreundlich ist.
In Summe ein gemütlicher schöner Kriminalroman - ideal für verregnete Tage (da er im Sommer spielt) und als Geschenk. Viel Spaß beim Lesen !
Carolina Conrad ist das Pseudonym für die Journalistin/Autorin Bettina Haskamp. Sie wurde 1960 in Oldenburg geboren, und arbeitete als gelernte Journalistin für WDR und NDR. Nach einer Segelreise auf der das erste Buch entstand, entschied sie sich für das Leben als Schriftstellerin. Sie lebt entweder in Hamburg oder in Ostportugal mit Familie, Katzen, Hund und Esel.
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