Samstag, 5. Dezember 2015

Andrea Isari : "Römische Rache"

Andrea Isari :
"Römische Rache" - ein Leda-Giallo-Krimi
2007, Piper Verlag Gmbh, München
227 Seiten + 5 Seiten Nachwort
ISBN 978-3-492-25093-1

Dieser Krimi ist Band drei von mittlerweile vier Krimis mit Leda Giallo. Die etwas rundliche Mordkommissarin mit roten Haaren ist erfolgreich im Beruf, hat einen liebevollen Freund und Liebhaber und zwei Kinder.

Als ihr Sohn und sein bester Freund nach einem Fußballmatch von rechten Extremisten zusammengeprügelt werden und der beste Freund an den Verletzungen stirbt, beginnen die Ermittlungen zu laufen. Allerdings wird der Chef der rechtsextremen Gruppe ermordet aufgefunden, dann ein lebensfroher Immobilienbesitzer und am Schluß eine alte arme Frau - jeweils mit einem Buchstaben als Markierungszeichen. Nach Polizeiinternen Hickhack wird Leda kurzfristig beurlaubt, was sie nicht daran hindert weiter zu fragen. Am Schluß kommt eine historische Tatsache aus den Zeiten als unter Mussolini vielen Juden an den Kragen - inkl. Verrat in den eigenen Reihen - gegangen war, als Hintergrund für die aktuellen Morde ans Tageslicht.

Die Menschen sind sehr schön geschildert ! Leda Giallo liebt nicht nur netterweise Essen, sondern hat auch einen liebevollen und durchsätzungsfähigen Charakter; ihr Freund Paolo ist Journalist; dessen Mutter ist eine temperamentvolle Persönlichkeit, deren Verliebtheit von einem faulen Mann ausgenutzt wird/wurde; die junge Raffaela und Ugo sind in ihrem Polizeiteam; Claretta  war die Freundin des Extremisten Michele; Alessandro ist Tennislehrer und bemüht sich um Claretta; Ledas Vorgesetzter Libero wird positiv, während Presidente Raimondi als Gegenteil geschildert. Auch dem Leben der Ermordeten wird Raum gegeben.

Wie in vielen Italienkrimis ist auch hier von Essen die Rede. allerdings ist es hier nur sparsam eingesetzt und erwähnt die Spezialiäten aus Rom und Trastevere kurz und knackig.

Im  Nachwort wird erzählt, daß in Italien anders als in Deutschland und Österreich es weniger zur Aufarbeitung der Ungerechtigkeiten an Juden gekommen ist. Viele Immobilien, die zu einem Schleuderpreis erworben worden waren, wurden nie zurückgegeben. am 24. März 1944 wurden in Ardennes (?) aus Rache beliebige Menschen erschossen - hier waren Denunziationen von Juden dafür verantwortlich, daß viele Juden hier den Tod gefunden hatten.

Der Krimi ist gut und spannend geschrieben. Ich habe ihn zur Entspannung an einem Nachmittag quasi 'verschlungen' und kann ich gerne weiterempfehlen.

Andrea Isari, geboren 1954 in Koblenz am Rhein, studierte in Montpellier/Frankreich sowie in Freiburg und München. Nach ihrem 2. juristischen Staatsexamen wechselte sie in den Journalismus. Viele Jahre war sie als politische Journalistin in Rio de Janeiro, Bonn und Rom tätig.
Heute lebt und arbeitet die Autorin in Frankfurt am Main.

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