Samstag, 17. Januar 2015

Gabriel Trujillo Munoz : "Tijuana Blues"

Gabriel Trujillo Munoz :
"Tijuana Blues"
die vier Kurzromane sind gemeinsam unter "El Festin de los cuervos"
2002, Norma Ediciones Mexico-Stadt erschienen
Aus dem Spanischen von Sabine Giersberg
2006, Unionsverlag Zürich
253 Seiten
ISBN 978-3-293-00359-0

Die vier Kurzgeschichten sind in Mexicali nahe der amerikanischen Grenze lokalisiert. Der Anwalt    Miguel Ángel Mogado für Menschenrechte, der aus Mexicali kommt aber in den Vereinigten Staaten lebt ist mit vier unterschiedlichen Fällen beauftragt. Informationen kommen vom Feind-Freund, charakterisiert durch den FBI Mann Harry Jeremy Dávalos; und aus einer Gruppe Harley fahrender Männer, den "Cuervos" die in Mexicali Gutes tun und von Jimmy angeführt wird.

In "Mezquito Road" klärt er den Mord an dem versoffenen, spielsüchtigen Heriberto auf, dessen Witwe den posthumen schlechten Ruf bereinigen möchte. Letztendlich war er am falschem Platz bei einem Drogendeal gewesen.

In "Tijuana City Blues" geht Morgado der Geschichte des Kunsttischlers El Güero nach, dessen Vater mit dem Schriftsteller Burroughs befreundet war und verschwunden war. Morgado findet den Vater, einen ehemaligen Spion den das Doppelleben der Vergangenheit ziemlich egal ist.

"Loverboy" ist der Spitzname für einen verrückten jungen Mann, der mit einer berechnenden Frau Kinder entführt, Organe entnimmt und diese betuchten amerikanischen Eltern mit kranken Kindern verkauft. Leider bleiben die mexikanischen Kinder auf der Strecke, und Menschen die sich dagegen wehren auch. Am Schluß siegt eine eigenartige 'Gerechtigkeit'.

In "Laguna Salada" wird in der gleichnamigen Wüste ein männlicher Leichnam mit Füllfeder gefunden. Der Chef der "Chuervos" hilft hier bei der Aufarbeitung kräftig mit. Am Schluß stellt sich heraus, daß Radioaktivität die jemand anderen beseitigen sollte auch hier effektiv verscharrt worden war.

Die Geschichten sind gerade und schörkellos erzählt. Es gibt keine Nebenstränge.
Die Stimmung ist als trocken geschildert, Leben wird durch Alkohol und Sex gezeigt. Sex ist männlich geschildert und machte mir beim Lesen keinen Spaß.
Herzlichkeit und Wärme kommen nur bei den Kindern auf, und wenn es um Kunst geht.

Mich hat die Direktheit durchaus in die Geschichten hineingezogen. Gutes Hineinversinken !

Gabriel Trujillo Muñoz, geboren 1958 in Mexicali im Norden Mexikos, war ursprünglich Chirurg und hat heute eine Professur in Kommunikationswissenschaften an der Universidad Autónoma de Baja California inne. Seinen ersten Kriminalroman schrieb er 1987. Als Schriftsteller gilt er als Vertreter der »frontera«, als »die Stimme der Baja«.

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