Barbara Büchner:
"Die Schwarze Köchin"
Brendow Verlag Moers 1995
160 Seiten
ISBN 3-87067-599-3
Eine komische Geschichte, die in einer Stadt Wien spielt, das nicht Wien ist, Fragen des Christentums andiskutiert und mit der Möglichkeit spielt, daß Haß alleine andere Menschen töten kann.
Die Leihbibliothekarin Dorothee Lechner und ihr Halbbruder Benedict Anderson, genannt Sunny (wegen seines sonnenhaften positiven Ausstrahlung) werden zu Hilfe gerufen. Sunny, der freier Geistlicher ist, wird um Beistand ersucht - allerdings ist die dicke Frau bereits tot.
Der Kriminalpolizist Tristan Fehring hofft mehr Information bei Dorothee zu finden. Gemeinsam versuchen sie die Fragen z.b. den Namen der toten Frau zu lösen (der nie geklärt werden wird).
Ein charismatischer christlicher Führer taucht auf: Simon Beresford (der es kurze Zeit Dorothee angetan hatte) inklusive seiner Liebesgeschichte zu einer wunderschönen reichen jungen Frau. Sie wohnen in einem schönen Haus - mit einem Zimmer in dem das Licht allein durch Übersinnliches leuchtet.
Auch von einem Unfall wird berichtet, bei dem ein Unternehmer ums Leben kommt und sein schöner junger schwuler Freund das Augenlicht und den Verstand verliert.
Diese Puzzleteile finden alle ein Äquivalent in den wenigen Sachen, die die dicke Tote bei sich in einem Schachterl führte - und die sich dann als Hinweis enpuppen, daß ihr diese Menschen bewußt oder unbewußt Schmerz (sie wird als nervötend beschrieben) zugefügt hatten. Ob Haß allein diesen Menschen, die ihr Böses getan haben, Schaden zufügen kann ?
Dorothee und Tristan fühlen den Haß noch am schmucklosen Grab der dicken Frau.
Der titelgebende Name kommt von einem Kinderlied: "ist die schwarze Köchin da ? ..."
Die Gedankengänge über Verstehen, Verzeihen, christliches Verzeihen haben Substanz. Manches andere wirkt für mich aufgesetzt und konstruiert.
Irritierend ist für mich als Wienerin, daß ich hier nichts wirkliches aus Wien erkennen kann - keinen der Orte wirklich lokalisieren kann sondern nur vermuten kann, daß hier bewußt Versatzstücke verdreht wurden.
Störend ist es für mich als Wienerin, daß Bürgersteig statt Gehsteig und City statt Innenstadt geschrieben wird (ob dies an dem deutschen Verlag oder an der Autorin liegt ?)
Empfehlen würde ich das Buch Menschen die offen für Übersinnliches sind, und auch dieses gelten lassen.
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