Andréa del Fuego :
"Geschwister des Wassers"
Roman
original "Os Malaquias"
2010, Língua Geral, Rio de Janeiro
Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Marianne Gareis
2013, Carl Hanser Verlag München
198 Seiten
ISBN 978-3-446-24331-6
Die Malaquias ist eine Familie, bei der die Eltern durch einen Blitz in der Serra Morena sterben, und die drei Kinder aufgeteilt werden. Nico arbeitet am Bauernhof, verliebt sich in Maria und sie bekommen Zwillinge Anesia und Onofre. Antonio ist mit Julia im Kloster. Während Julia bei einer Dame leben darf, entwickelt sich Antonio zum Zwerg. Antonio schließt sich bei Nicos Hochzeit den beiden an. Julia möchte kommen aber es kommt immer etwas dazwischen. Julia bekommt sogar ein Baby, einen Zwerg. Am Ende sind alle am gleichen Schiff; Zufälle verhinden daß Julia wieder Familienanschluß bekommt.
Parallell wird die Geschichte des Grundgrundbesitzers Geraldo, des Geistes Geraldina, des eigenartigen Eneido erzählt, und wie das Wasser das ins Tal gespült wird, vieles inklusive das Dorf vernichtet.
Die Kapitel sind kurz. Sie sind entweder Nico später gemeinsam mit Antonio gewidmet, Julia, oder anderen Handlungssträngen. Selten aber doch verschlängeln sich die Handlungsstränge.
Die Menschentypen sind teilweise bodenständig, teilweise skurril, manche arbeiten, manche tun nichts.
Mich hat am meisten Geraldina fasziniert, die nur kurz Mensch ist, aber meist als Wasser, Schweiß oder sonst in einem wässrig-luftigen Aggregatzustand vorhanden ist.
Die Örtlichkeiten sind einerseits eine Stadt, andererseits einige Fazendas. Das Tal wird zwar mit Wasser überflutet um Strom herstellen, aber sowohl Wasser als auch Strom nehmen ab.
Der Roman ist dicht geschrieben. Die Szenerien laufen vor dem geistigen Auge ab.
Die skurillen Gespräche, Gedanken und Handlungsweisen faszinieren.
Viel Freude beim Lesen dieses Romans.
Andréa del Fuego wurde 1975 in Sao Paulo als Andréa Fátima dos Santos geboren. Sie studierte Philosophie und ist Schriftstellerin, Journalistin und Bloggerin.
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