Georgette Heyer :
"Liebe unverzollt"
original "The Toll-Gate"
1954, William Heinemann London
berechtigte Übertragung aus dem Englischen von Emi Ehm
1965 / Auflage 1980, Rowohlt Taschenbuch Verlag
272 Seiten
ISBN 3-499-1201-0
Captain Jack Staple büxt nach einer Familienfeier aus. Er landet durch den Regen in einer Zoll-Station, in der ein Bub Hilfe braucht. Ab hier entspinnt sich die Geschichte zwischen Jack und Nell Stornaway, den Bösewichtern Henry Stornaway und seinem Freund Coate, dem ältere Squire des Schlosses, dem Straßenräuber Jerry und einem Polizisten auf Schatzsuche. Ergänzend bevölkern eine Kinderfrau, ein treuer Knecht, ein guter geschniegelter Freund, etc. die Szenerie. Im Gegensatz zu vielen anderen Roman der Autorin findet hier aber auch Mord und Gewalt inkl. ziemlicher Rauferei statt.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden eigenwilligen Menschen Jack und Nell ist mit viel Humor aber auch zartem Gefühl beschrieben. Auch die zweite Liebesgeschichte zwischen einer konservativen Kinderfrau und einem Straßenräuber ist wegen der unterschiedlichen Personenführung sehr witzig und unterhaltend.
Zeit der Handlung ist geschätzt 1817.
Ich schätze die feinen Liebesromane von dieser Autorin, weil sie die englische Gesellschaft fein mit ihren Doppelbödigkeiten, gesellschaftlichen Usancen und Schwierigkeiten beschreibt und mit Humor die Gecken mit ihren Kleidungsunsinn dem Schmunzeln preisgibt; und habe nach langen Jahren es sehr genossen diesen wieder einmal zu lesen. Viel Freude auch anderen !
Georgette Heyer wurde am 16. August 1092 in Wimbledon geboren. Sie begann früh Romane zu schreiben, da sie zuerst ihre Geschwister, dann ihre Familie ernährte/ernähren mußte. Ihren Mädchennahmen behielt sie als Autorenpseudonym. Bekannt ist sie für ihre Liebensromane die zwischen 1752 und 1825 spielen, sie schrieb auch Thriller. Ihr wirkliches Interesse galt allerdings dem Mittelalter. Sie starb am 5 Juli 1974 in London.
Samstag, 21. Januar 2017
Georgette Heyer : "Liebe unverzollt"
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Mittwoch, 18. Januar 2017
Max Oban : "Tod in Salzburg"
Max Oban :
"Tod in Salzburg"
Kriminalroman
2014, Verlag Federfrei, Marchtrenk (Oberösterreich)
234 Seiten + 2 Seiten gezeichneter Salzburg Plan "wie Paul Peck ihn fühlt" + 1 Seite Glossar Österreichisch-Deutsch
ISBN 978-3-902784-16-2
Der bücherlesende, sinnenfreudige Ex-Manager Paul Peck ist seit einem Jahr Detektiv in Salzburg. Als die Tochter und Geschäftsführerin verschwindet wird er vom Vater beauftragt sie zu finden. Er stochert in der Firma, in der Ehe, der Familie und im Liebesleben nach und befördert einiges an Ungereimtheiten zu Tage. Es gibt weitere Leichen und wüste Schlägereien bis er der richtigen Fährte eines ungeklärten Mordes auf die Spur kommt.
Die Personen sind gut und detailreich geschildert. Paul Peck selber als ex-Manager, der nicht mehr in Zeiten mit Orientierung nach Umsatzzahlen paßt, und in der Einfachheit halber immer schwarz gekleidet, aber mit roten Socken unterwegs ist. Als Entspannung kauft und liest er Bücher (Literatur) und hört klassische Musik. Er ist geschieden und hat ein Kind in der Steiermark.
Seit 15 Jahre ist die Buchhändlerin Sophia seine Freundin. Sie schaut auf Ernährung und hat ebenfalls aus einer älteren Beziehung ein Kind.
Von Seiten der Polizei gibt es einen zuerst vorsichtigen, dann eher zusammenarbeitenden Polizisten namens Funke.
Die Beteiligten der Firma sind unterschiedlich : der charismatische Seniorchef, seine energische Tochter mit Grundwerten die sie das Leben kosten, der gescheite, aber schlüpfrige Schwiegersohn, der erpressbare technische Leiter, die eisige-verblühte Assistentin des Schwiegersohns, die warmherzige Assistentin der Tochter, sind als Menschen gut vorstellbar.
Ort der Handlung ist Salzburg und der Raum um Salzburg. Die Spaziergänge von Paul Peck und die Busfahrten in der Stadt sind nachvollziehbar. Ein Ausflug nach Freilassing und einer nach Wien sind ebenfalls beschrieben - mit richtiger Geographie.
Die Geschichte ist gut lesbar und schön erzählt (bis auf die letzte Rauferei die mir zu detailreich war). Überlegungen, wer der oder die Täter waren, ist möglich.
Max Oban wurde 1947 in Oberösterreich geboren, arbeitete nach seinem Studium in Wien und Karlsruhe im Management eines internationalen Konzerns mit Sitz in Deutschland. Max Oban arbeitet heute als Dozent in Salzburg und Rosenheim, wo er Internationales Management und Marketing lehrt. Er lebt seit zwanzig Jahren in Salzburg.
"Tod in Salzburg"
Kriminalroman
2014, Verlag Federfrei, Marchtrenk (Oberösterreich)
234 Seiten + 2 Seiten gezeichneter Salzburg Plan "wie Paul Peck ihn fühlt" + 1 Seite Glossar Österreichisch-Deutsch
ISBN 978-3-902784-16-2
Der bücherlesende, sinnenfreudige Ex-Manager Paul Peck ist seit einem Jahr Detektiv in Salzburg. Als die Tochter und Geschäftsführerin verschwindet wird er vom Vater beauftragt sie zu finden. Er stochert in der Firma, in der Ehe, der Familie und im Liebesleben nach und befördert einiges an Ungereimtheiten zu Tage. Es gibt weitere Leichen und wüste Schlägereien bis er der richtigen Fährte eines ungeklärten Mordes auf die Spur kommt.
Die Personen sind gut und detailreich geschildert. Paul Peck selber als ex-Manager, der nicht mehr in Zeiten mit Orientierung nach Umsatzzahlen paßt, und in der Einfachheit halber immer schwarz gekleidet, aber mit roten Socken unterwegs ist. Als Entspannung kauft und liest er Bücher (Literatur) und hört klassische Musik. Er ist geschieden und hat ein Kind in der Steiermark.
Seit 15 Jahre ist die Buchhändlerin Sophia seine Freundin. Sie schaut auf Ernährung und hat ebenfalls aus einer älteren Beziehung ein Kind.
Von Seiten der Polizei gibt es einen zuerst vorsichtigen, dann eher zusammenarbeitenden Polizisten namens Funke.
Die Beteiligten der Firma sind unterschiedlich : der charismatische Seniorchef, seine energische Tochter mit Grundwerten die sie das Leben kosten, der gescheite, aber schlüpfrige Schwiegersohn, der erpressbare technische Leiter, die eisige-verblühte Assistentin des Schwiegersohns, die warmherzige Assistentin der Tochter, sind als Menschen gut vorstellbar.
Ort der Handlung ist Salzburg und der Raum um Salzburg. Die Spaziergänge von Paul Peck und die Busfahrten in der Stadt sind nachvollziehbar. Ein Ausflug nach Freilassing und einer nach Wien sind ebenfalls beschrieben - mit richtiger Geographie.
Die Geschichte ist gut lesbar und schön erzählt (bis auf die letzte Rauferei die mir zu detailreich war). Überlegungen, wer der oder die Täter waren, ist möglich.
Max Oban wurde 1947 in Oberösterreich geboren, arbeitete nach seinem Studium in Wien und Karlsruhe im Management eines internationalen Konzerns mit Sitz in Deutschland. Max Oban arbeitet heute als Dozent in Salzburg und Rosenheim, wo er Internationales Management und Marketing lehrt. Er lebt seit zwanzig Jahren in Salzburg.
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Dienstag, 10. Januar 2017
Mieze Medusa : "Mia Messer"
Mieze Medusa :
"Mia Messer"
Roman
2012, Milena Verlag
210 Seiten + 1 Seite Stammbaum Baruzzi
ISBN 978-3-85286-218-7
(Maria) Mia Messer ist eine junge unauffällige Frau. Sie ist das Ergebnis einer schönen Zeit ihrer naiven Mutter mit einem charismatischen, verheirateten Mann, der noch dazu im Gefängnis sitzt und nichts von seiner unehelichen Tochter weiß. Mutter Johanna Bauernfeind hilft in der Bäckerei ihres Vaters im Niederösterreichischen aus, und verschafft ihrer Tochter den Zugang zur Klosterschule und dem Chor. Als ihre Teilnahme am Chor wegen Intrigen scheitert, büxt sie nach Wien aus - und landet zufällig genau in der Ganovenfamilie ihres unbekannten Vaters. Die Baruzzis nehmen das Mädchen unter ihre Fittiche und lehren ihr 'ihr' Handwerk, bis sie entdecken, daß die junge Frau beim Singen Wirkung auf Menschen hat. Mia's Unauffälligkeit gemeinsam mit technischer Unterstützung gibt ihr die Chance Bilderdiebstähle zu begehen, und sie spezialisiert sich auf Werke von Frauen. Fabio, einer aus der Clique, hilft ihr und auch Sophie, die Tochter des Hauses. Später kommt Ion dazu, der mit aus einer rumänischen Ganovenfamilie kommt und Sophie heiraten wird.
Diese Geschichte wird in Beobachtung von Mia, wie sie leise Lieder singt, erzählt und springt immer wieder im jetzt (im Museum ein Bild aus dem Rahmen schneiden, oder auf der Toilette versteckt warten, oder sich im Zimmer mit Verwandten verstecken) und im früher, wenn sie von der Schule in NÖ oder den Briefen der Mutter ins Gefängnis erzählt.
Mia bleibt durchsichtig, obwohl sie sich frei singen kann, laufen geht und erotisch unterwegs ist. Gegen Ende des Buches sagen ihr ihre Großmutter und Ion, daß sie so gewohnt ist nicht da zu sein, daß sie gar nicht auf de Ausdruck ihres Gesichtes acht gibt und darin dann gelesen werden kann. Ihr Vater ist ein weicher Charakter, seine Frau streng, eine Tante wird nur als "Strichmundfrau" beschrieben, die nur etwas ältere Sophie ist ein bunter Vogel die es in Partydrogen verschlägt aber unverläßlich ist, dafür sind Fabio und später Ion sind verläßlichen Elemente.
Einige strippende Frauen werden beschrieben, deren Bewegungen aber auch wie unterschiedlich sie sind.
Faszinierend finde ich den Strang mit dem Singen. Mia hat innere Lieder mit denen sie sich quasi unsichtbar schalten kann. Im Strip-lokal singt es sie automatisch ohne nachzudenken welches Lied passen kann, und macht damit Stimmung.
Ort der Handlung sind Wien, irgendwo in Niederösterreich, im Zug, in Basel und noch ein Museum. Die Örtlichkeiten sind gut vorstellbar, wenn auch alle etwas grau und nicht farbig.
Bilder folgender Künstlerinnen werden bewegt : Amy Antin, Maria Lassnig, Macheiner, Oswald, Niki de St. Phale.
Die Sprache ist gut verständlich, ab und zu etwas salopp. Witzig fand ich das Vokabel 'hibbelig'.
Der Roman ist gut geschrieben. Es zog mich in die Geschichte hinein, weil ich wissen wollte ob Mia es sich beweisen kann und die richtige Hilfe findet. Happy end im Jane Austen Sinne gibt es nicht.
Viel Freude beim Lesen !
Mieze Medusa (eigentlich Doris Mitterbacher) wird 1975 in Schwetzingen (Deutschland) geboren. Sie zählt zu den fixen Größen in der österreichischen Hip-Hop- und Poetry-Slam-Szene, organisiert und moderiert seit 2004 verschiedene Poetry Slam Formate.
2008 erschien ihr erster Roman "Freischnorcheln" im Milena Verlag.
"Mia Messer"
Roman
2012, Milena Verlag
210 Seiten + 1 Seite Stammbaum Baruzzi
ISBN 978-3-85286-218-7
(Maria) Mia Messer ist eine junge unauffällige Frau. Sie ist das Ergebnis einer schönen Zeit ihrer naiven Mutter mit einem charismatischen, verheirateten Mann, der noch dazu im Gefängnis sitzt und nichts von seiner unehelichen Tochter weiß. Mutter Johanna Bauernfeind hilft in der Bäckerei ihres Vaters im Niederösterreichischen aus, und verschafft ihrer Tochter den Zugang zur Klosterschule und dem Chor. Als ihre Teilnahme am Chor wegen Intrigen scheitert, büxt sie nach Wien aus - und landet zufällig genau in der Ganovenfamilie ihres unbekannten Vaters. Die Baruzzis nehmen das Mädchen unter ihre Fittiche und lehren ihr 'ihr' Handwerk, bis sie entdecken, daß die junge Frau beim Singen Wirkung auf Menschen hat. Mia's Unauffälligkeit gemeinsam mit technischer Unterstützung gibt ihr die Chance Bilderdiebstähle zu begehen, und sie spezialisiert sich auf Werke von Frauen. Fabio, einer aus der Clique, hilft ihr und auch Sophie, die Tochter des Hauses. Später kommt Ion dazu, der mit aus einer rumänischen Ganovenfamilie kommt und Sophie heiraten wird.
Diese Geschichte wird in Beobachtung von Mia, wie sie leise Lieder singt, erzählt und springt immer wieder im jetzt (im Museum ein Bild aus dem Rahmen schneiden, oder auf der Toilette versteckt warten, oder sich im Zimmer mit Verwandten verstecken) und im früher, wenn sie von der Schule in NÖ oder den Briefen der Mutter ins Gefängnis erzählt.
Mia bleibt durchsichtig, obwohl sie sich frei singen kann, laufen geht und erotisch unterwegs ist. Gegen Ende des Buches sagen ihr ihre Großmutter und Ion, daß sie so gewohnt ist nicht da zu sein, daß sie gar nicht auf de Ausdruck ihres Gesichtes acht gibt und darin dann gelesen werden kann. Ihr Vater ist ein weicher Charakter, seine Frau streng, eine Tante wird nur als "Strichmundfrau" beschrieben, die nur etwas ältere Sophie ist ein bunter Vogel die es in Partydrogen verschlägt aber unverläßlich ist, dafür sind Fabio und später Ion sind verläßlichen Elemente.
Einige strippende Frauen werden beschrieben, deren Bewegungen aber auch wie unterschiedlich sie sind.
Faszinierend finde ich den Strang mit dem Singen. Mia hat innere Lieder mit denen sie sich quasi unsichtbar schalten kann. Im Strip-lokal singt es sie automatisch ohne nachzudenken welches Lied passen kann, und macht damit Stimmung.
Ort der Handlung sind Wien, irgendwo in Niederösterreich, im Zug, in Basel und noch ein Museum. Die Örtlichkeiten sind gut vorstellbar, wenn auch alle etwas grau und nicht farbig.
Bilder folgender Künstlerinnen werden bewegt : Amy Antin, Maria Lassnig, Macheiner, Oswald, Niki de St. Phale.
Die Sprache ist gut verständlich, ab und zu etwas salopp. Witzig fand ich das Vokabel 'hibbelig'.
Der Roman ist gut geschrieben. Es zog mich in die Geschichte hinein, weil ich wissen wollte ob Mia es sich beweisen kann und die richtige Hilfe findet. Happy end im Jane Austen Sinne gibt es nicht.
Viel Freude beim Lesen !
Mieze Medusa (eigentlich Doris Mitterbacher) wird 1975 in Schwetzingen (Deutschland) geboren. Sie zählt zu den fixen Größen in der österreichischen Hip-Hop- und Poetry-Slam-Szene, organisiert und moderiert seit 2004 verschiedene Poetry Slam Formate.
2008 erschien ihr erster Roman "Freischnorcheln" im Milena Verlag.
Donnerstag, 5. Januar 2017
Esmahan Aykol : "Bakschisch"
Esmahan Aykol :
"Bakschisch"
Roman
original "Kelepir Ev"
2003, Everest Yayinlari, Istanbul
Aus dem Türkischen von Antje Bauer
2004, Diogenes Verlag, Zürich
329 Seiten
ISBN 3-257-06443-8
Kati Hirschel, Buchhändlerin im Kuledibi (einem Stadtteil Istanbuls), ist im zweiten Band auf Mördersuche. Ein Mann dem sie einen Aschenbecher wegen einer Wohnung an den Kopf geworfen hatte, ist ermordet worden und sie war die erste Verdächtige. Quelle und Unterstützung ist ein ehemaliger Freund, der Polizist Batuhan. Gespräche mit Verwandten des ermordeten Osman wie ein Bruder, eine Ex-Freundin und die jetzige schwangere Freundin sind wiederholte Gesprächspartner, bis sie auf die Ursache des Sterbens an einer an sich harmlosen Schutzverletzung.
Parallel wird geschildert wie Wohnungen deren Eigentümer nicht mehr ermittelbar sind, unter der Hand neue Eigentümer finden und wie Bakschisch zu verteilen ist.
Witzig und humorvoll sind die Gespräche mit dem Polizisten beschrieben, die zwischen Informationsweitergabe, flirten, Machismo, deutschem Temperament wechseln. Die Frauen vor Ort sind sinnlich und auch fröhlich beschrieben, auch wenn die Ex-Freundin Habibe nicht mehr so munter ist, dafür aber die schwangere Inci umso mehr ihre heimlichen Liebhaber lebt. Eindrücklich sind der Besuch bei einem übergewichtigen Beamten der klar den Weg des Geldes sieht, sowie einem wirklich hohen Politiker dem sein Temperament dazwischen kommt.
Der aktuelle Freund/Liebhaber Katis Selim ist Handelsanwalt, hat Glatze und sein Umfeld ist altmodisch, was Kati manchmal ziemlich auf die Nerven geht.
Die Menschen sind gut vorstellbar.
Istanbul ist ziemlich chaotisch beschrieben. Es wimmelt nur so von Namen wie Beyoglu, Besiktas, Karaköy und anderen Stadtteilnamen, die besser oder schlechter sind. Kati geht oft zum Friseur und Nagelpflege, weil das türkische Frauen angeblich tun. Die Szenen in denen die Teejungen beschrieben werden, oder Auseinandersetzung mit Kaffee sind sehr unterhaltsam.
Der Roman ist 2003 geschrieben, in dem weibliche Hauptperson mit enger Bluse, Rock mit Schlitz und hohen Stöckelschuhen durch die Stadt geht und beschreibt wie offen das Stadtleben ist (im Vergleich dazu wie es vor 15 Jahren gewesen sei). Als Leser 2016/17 fragt man sich wie offen das Leben derzeit in Istanbul mit sehr religiös-verhüllenden Menschen und steigender Polizeikontrolle ist. Auch 2003 wird eine Partei genannt die die religiösen Werte v.a. für Frauen stärken möchte und hier die Frauen losschickt.
Der türkische Titel heißt übersetzt "Schnäppchenhäuser".
Der Roman ist gut geschrieben, und wärmt v.a. in kalten Wintertagen. Viel Spaß beim Lesen !
Esmahan Aykol wurde 1970 in Edirne geboren. Sie studierte Jus in der Türkei und macht ein Postgradudate in Deutschland. Eine Freundin und sie starteten ein Projekt mit einer Bar, das fehlschlug. Die Freundin öffnete dann eine Buchhandlung und sie bekannt nach ihrer Arbeit als Journalistin Krimi zu schreiben. Der erste Roman mit Kati Hirschen "Kitapçı Dükkânı "(2001, dt.: Hotel Bosporus) wurde zum Erfolg. Die deutschen Ausgaben ihrer Bücher überarbeitet die Autorin, Sie wohnt sowohl in Istanbul als auch in Berlin, und hat auch die deutsche Staatsbürgerschaft.
"Bakschisch"
Roman
original "Kelepir Ev"
2003, Everest Yayinlari, Istanbul
Aus dem Türkischen von Antje Bauer
2004, Diogenes Verlag, Zürich
329 Seiten
ISBN 3-257-06443-8
Kati Hirschel, Buchhändlerin im Kuledibi (einem Stadtteil Istanbuls), ist im zweiten Band auf Mördersuche. Ein Mann dem sie einen Aschenbecher wegen einer Wohnung an den Kopf geworfen hatte, ist ermordet worden und sie war die erste Verdächtige. Quelle und Unterstützung ist ein ehemaliger Freund, der Polizist Batuhan. Gespräche mit Verwandten des ermordeten Osman wie ein Bruder, eine Ex-Freundin und die jetzige schwangere Freundin sind wiederholte Gesprächspartner, bis sie auf die Ursache des Sterbens an einer an sich harmlosen Schutzverletzung.
Parallel wird geschildert wie Wohnungen deren Eigentümer nicht mehr ermittelbar sind, unter der Hand neue Eigentümer finden und wie Bakschisch zu verteilen ist.
Witzig und humorvoll sind die Gespräche mit dem Polizisten beschrieben, die zwischen Informationsweitergabe, flirten, Machismo, deutschem Temperament wechseln. Die Frauen vor Ort sind sinnlich und auch fröhlich beschrieben, auch wenn die Ex-Freundin Habibe nicht mehr so munter ist, dafür aber die schwangere Inci umso mehr ihre heimlichen Liebhaber lebt. Eindrücklich sind der Besuch bei einem übergewichtigen Beamten der klar den Weg des Geldes sieht, sowie einem wirklich hohen Politiker dem sein Temperament dazwischen kommt.
Der aktuelle Freund/Liebhaber Katis Selim ist Handelsanwalt, hat Glatze und sein Umfeld ist altmodisch, was Kati manchmal ziemlich auf die Nerven geht.
Die Menschen sind gut vorstellbar.
Istanbul ist ziemlich chaotisch beschrieben. Es wimmelt nur so von Namen wie Beyoglu, Besiktas, Karaköy und anderen Stadtteilnamen, die besser oder schlechter sind. Kati geht oft zum Friseur und Nagelpflege, weil das türkische Frauen angeblich tun. Die Szenen in denen die Teejungen beschrieben werden, oder Auseinandersetzung mit Kaffee sind sehr unterhaltsam.
Der Roman ist 2003 geschrieben, in dem weibliche Hauptperson mit enger Bluse, Rock mit Schlitz und hohen Stöckelschuhen durch die Stadt geht und beschreibt wie offen das Stadtleben ist (im Vergleich dazu wie es vor 15 Jahren gewesen sei). Als Leser 2016/17 fragt man sich wie offen das Leben derzeit in Istanbul mit sehr religiös-verhüllenden Menschen und steigender Polizeikontrolle ist. Auch 2003 wird eine Partei genannt die die religiösen Werte v.a. für Frauen stärken möchte und hier die Frauen losschickt.
Der türkische Titel heißt übersetzt "Schnäppchenhäuser".
Der Roman ist gut geschrieben, und wärmt v.a. in kalten Wintertagen. Viel Spaß beim Lesen !
Esmahan Aykol wurde 1970 in Edirne geboren. Sie studierte Jus in der Türkei und macht ein Postgradudate in Deutschland. Eine Freundin und sie starteten ein Projekt mit einer Bar, das fehlschlug. Die Freundin öffnete dann eine Buchhandlung und sie bekannt nach ihrer Arbeit als Journalistin Krimi zu schreiben. Der erste Roman mit Kati Hirschen "Kitapçı Dükkânı "(2001, dt.: Hotel Bosporus) wurde zum Erfolg. Die deutschen Ausgaben ihrer Bücher überarbeitet die Autorin, Sie wohnt sowohl in Istanbul als auch in Berlin, und hat auch die deutsche Staatsbürgerschaft.
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