Donnerstag, 6. Oktober 2016

Juan Pablo Villalobos : "Quesadillas"

Juan Pablo Villalobos :
"Quesadillas"
Roman
original "Si viviéramos en lugar normal"
2012, Editorial Anagrama, Barcelona
Aus dem Spanischen von Carsten Regling
2014, Berenberg Verlag, Berlin
127 Seiten + 2 Seiten Verpflichtung und Dank + 4 Seiten Glossar des Autors + 2 Seiten Anmerkungen
ISBN 978-3-937834-73-3
  
Orest erzählt als zweitältester seiner Familie vom Leben in einem Container, den Gerangel am Familientisch um Käse-quesadillas, Vaters Gefluche über die Politik und seine Geschwister Aristoteles, Archilochos, Kallimachos, Elektra und die zwei-eigigen Zwillingen Kastor und Pollux. Zum Überleben sind Quesadillas, Teigtaschen mit Käse, das wichtigste.
Orest geht in eine schlechte Klosterschule, bekommt ein polnisches verwöhntes Einzelkind als Nachbarn, haut mit Aristoteles ab um die Zwillinge zu suchen und sich dann einige Monate durchs Land zu schlagen. Heimgekehrt muß er dem Nachbarn helfen, der Vater verschläft die politischen Veränderungen und der Container wird zerstört, worauf die Familie beim Melonen züchtenden Großvater Unterschlupf sucht.

Diese ziemlich schrägen Szenariien werden aus Ich-Perspektive von Orest, genau Oreo, geschildert. Er versucht immer wieder wortreich zu überleben, und wird immer wieder durch die körperliche Kraft des älteren Bruders gebremst.

Politisch räumt er mit der Unfähigkeit aber Beliebtheit mancher mexikanischer Präsidenten auf. Das Phlegma, die Sturheit und die absolute Unwillen seines Vaters auf die Veränderungen des Baugrundes sind faszinierend, ebenso wie er dann eine ziemlich hirnverbrannte Aktion etwas Neues aufzubauen startet.

Die Menschen oder auch Typen sind scharf und schrägt gezeichnet.

Der schräge Humor hat mich gut unterhalten. Viel Freude beim Lesen !

Juan Pablo Villalobos  wurde 1973 in Guadalajara, Mexiko geboren. Er studierte Marktforschung und spanische Literatur und lebt in Barcelona. Dort leitet er eine Firma für elektronische Produkte.

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