Donnerstag, 11. Oktober 2012

Jutta Motz : "Drei Frauen und die Kunst"

Jutta Motz :
"Drei Frauen und die Kunst"
Roman
2001, Piper GmbH München Berlin
340 Seiten
2 Seiten Danksagung
2 Seiten über Tugenden - deren deutsche und lateinische Namen als Kapitelüberschriften eingesetzt werden
ISBN 3-492-23153-5

Lisa Wolf wird beauftragt als Kunstjournalistin, die nach dem Tod ihren Mannes nach Berlin zurückkehrt, heimlich für eine Kunstversicherung den weltweitem Handel von gefälschten Druckgraphiken / gefälschten Signaturen zu recherchieren. Ihre Tante Marlene, Schwester ihres Vaters, die Mutter und Tochter nach deren DDR-Flucht in Berlin aufgenommen hatte, nimmt wieder wieder unter ihre Fittiche. - Marlene ist Juristin und arbeitet bei einem Fernsehsender.
Als Lisa's Wohnung nach einem Vernissagenbesuch komplett verwüstet wird, lernt sie die Kirminalhauptkommissarin Traute kennen. die drei Frauen schließen sich zusammen um deb Kunstfälscherein auf die Spur zu kommen.
Lisa lernt den Künstler Bobo Scheußlich kennen - nomen est omen, der kurz darauf ermordet wird. Ihr Vater kannte ihn schon aus DDR-Zeiten - ihr Vater war damals Zeichenlehrer ohne Arbeit, der nach der Flucht von Frau und Tochter noch mehr Schwierigkeiten hatten.
Später reist sie zu ehemaligen Schulkollegen in Halle, wo sich eine Motorradgang wieder sieht die langfristig zur Lösung von Mord und Fälschung führt.

Der Roman ist in Ich-form aus Sicht von Lisa erzählt. Sie beginnt bei der Einsamkeit als Witwe in den USA, und endet als Frau die sich entschließt in Berlin bei Vater und Familie zu bleiben.

Stark sind die kurzen Informationen über das sogenannte normale Leben in der DDR, als Stasileute überall waren, Spitzel für Mißtrauen sorgten und harmloses Kunstinteresse sofort als staatsfeindlich galt (allerdings auch mit Tricks umspielt werden konnte).

Witziger Seitenstrang ist eine Telephon-Sex-Hotline, die irrtümlich auf Lisas Nummer landet. Die Meldungen der Herren Anrufer, wie sich Lisa bei der Telephongesellschaft endlich durchsetzt und da sie die Dame der Hotline persönlich kennen lernt, auch kurz deren Hilfe in Anspruch nimmt, ist humorvoll geschildert.

Die Menschen sind lebensnah, humorvoll und gut vorstellbar geschildert. Die Szenerien auch jemandenr der nur einiges Male kurz in Berlin war, wiedererkennbar bzw. vorstellbar.

Die Geschichte ist gut und spannend, aber trotzdem mit Gemütlichkeit und Zeit für Schilderungen erzählt. Viel Spaß beim Lesen.

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