Óscar Urra :
"Poker mit Pandora"
2008 bei Salto de Página, Madrid
"A timba abierta"
aus dem Spanischen von Peter Kultzen
Deutsche Erstausgabe
2011, Unionsverlag Zürich
185 Seiten
1 Seite über Autor und Übersetzer
4 Seiten des Autors über sich selbst
ISBN 978-3-293-00428-3
Der Privatdetektiv und leidenschaftliche Spieler Julio Cabria möchte sich eigentlich umbringen, wird aber von seiner eigenen Laschheit und einem lukrativen Auftrag davon abgehalten. Er soll eine Frau namens Pandora finden, deren Suche bereits einigen Männern das Leben gekostet hat. Mehr oder minder freiwillig macht er sich gemeinsam mit dem Polizisten Meléndez, der seine Chance sieht nicht in die Pension abgeschoben zu werden, auf die Suche. Bei der Lösung des Krimis wird klar, daß Pandora keine leibhaftige, lebendige Frau, sondern ein Ergebnis der Computerwelt ist.
Es sind fast nur Männer die Darsteller in diesem Buch: der Detektiv + Spieler + Gin Tonic Fan Gabria, Polizist Meléndez der Gabrias Ex-Frau heiraten möchte, der Kellner und César der alles hört aber wenig spricht, der hinkende und wunderbare Zuhörer Vitorio und damit leicht in die falschen Hände gerät, der Polizeichef Subirats, der Mafiachef El Botines und seine schlagkräftigen Jungs ...
Die 2 Frauen sind Gabrias Ex-Frau, die den Polizisten heiraten möchte und eine junge Frau, die die Energie hat Gabria aus seiner Lethargie zu reißen.
Ort des Romans ist Madrid und hier einige Hauptstraßen, die auch mir etwas sagen und einige Plätze und kleinere Straßen, die offenbar eher der Spieler-Szene zugeschrieben werden.
Das Buch ist spannend geschrieben, ist aber kein Krimi im who-dunn-it-Genre. Die Lösung bietet ein eigenbrötlerischer junger Mann, der sich mit Internet, Bloggs, Kommunikation via Internet und Viren (eigentlich Trojanern) excellent auskennt, aber die echten Menschen keinen Umgang mehr pflegen kann.
Genau wird auf die verschiedenen (Karten-)Spiele die Gabria spielt eingegangen, bei denen ich erst ein Lexikon oder im Internet eine Suchfunktion starten mußte. Auch die Schuß- und Prügel-szenen sind detalliert geschildert, mir aber zu brutal.
Die Stimmung des Buches ist eher pessimistisch oder hoffnungslos - erinnert mich an Krimis aus Spanien, die aus den 80-ern stammen. Das Buch kann ich jedem empfehlen, der einen bösen schwarzen Krimi mit Prügeln, Schußwechseln und leider auch 'Guten', die sterben, verträgt.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen