Teresa Solana :
"Mord auf katalanisch" - ein Barcelona-Krimi
2006 bei Edicions 62 in Barcelona
"Un crim imperfect"
aus dem Katalanischen übersetzt von Petra Zickmann
2007, Piper München Zürich
2 Seiten Stadtplan auf den beiden Innencovers
1 Seite Spezialitäten
271 Seiten
ISBN 978-3-492-04951-1
Barcelona im Winter. Das Brüderpaar Eduard und 'Borja' nennt, betreiben miteinander eine Detektei und erledigen meist - erfolgreich und diskret - Seitensprung-Angelegenheiten. Diesmal verdächtigt ein Politiker seine Gattin des Seitensprungs, da ein bekannter Maler ein Bild von ihr gemalt hat. Beweise findet das Brüderpaar keine, aber sie sehen viele Gespräche der verdächtigten Dame mit Menschen, die sie meist unglücklich zurück läßt. Am Weihnachtstag wird die Dame vergiftet aufgefunden.
Die beiden Detektive gehen einiges Spuren nach, und lösen letztendlich den Fall. Polizei und Presse lösen den Fall anders, aber die Detektive sind mit dem Ausgang zufrieden.
Ein zwei-seitiger Epilog erzählt im Kurzüberblick wie sich das Leben einiger Beteiligter über die nächsten Jahre weiterentwickelt.
Die Personen und ihre Umgebung sind detailliert und mit Freude zum Detail geschildert.
Eduardo ist verheiratet, hat 3 Kinder und ist ehemaliger Bankangestellter und Buchhalter. Sein Zwillingsbruder Pep, nennt sich Borja und hat sich einen fantasievollen Nachnahmen zugelegt - er ist der Schillernde und Faszinierende des Duos; aber da sich die beiden nicht ähnlich sehen, funktioniert die Geschichte mit der beruflichen Freundschaft sehr gut.
Am besten hat mir die Schilderung einer niveauvollen Dame der reichen Oberschicht mit viel Humor, Macht und Intelligenz gefallen. Böse sind die Beobachtungen des Mordopfers das als eine wunderschöne aber durch extremen Ehrgeinz eher ungute Person geschildert wird. Die Frauen in dem Krimi sind sehr unterschiedlich - die etwas alternative Montse, die verheiratete geliftete erfolgreiche Geliebte, die überkandidelte Direktorin einer Schule. Die sonstigen Männer sind Politiker wie der Mann des späteren Opfers, ein Lehrer und ein fürsorglicher Butler.
Eine schöne Idee finde ich, daß das Portrait der Dame über ein Photo im Zug seinen Ursprung hat. Der Künstler hatte das Photo einer schlafenden Frau gemacht und dann - seinem Stil entsprechend - in wunderschöner Weise gemalt.
Gut gefällt mir, daß im Anhang auf einige gastronomische Spezialitäten Katalonien stehen. Ob man sich die Restaurant-empfehlungen am Ende des Buches ansehen will, ist Entscheidung des Lesers (ich habe es nicht getan).
In Summe finde ich das Buch gut lesbar, die Geschichte und die Menschen sprechen mich an und meine Erwartung im Winter ein Buch aus wärmeren Gegenden wärmt meine Seele wurde erfüllt. Viel Vergnügen beim Lesen !
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