Natalia Ginzburg :
"Die Straße in die Stadt"
Pseudonym: Allesandra Tornimparte
original "La strada che va in città"
1942, Einaudi, Turin
aus dem Italienischen von Maja Pflug
1997, Verlag Klaus Wagenbach, Berlin
88 Seiten
ISBN 978-3-803111661
Der Roman wird auf 88 Seiten erzählt und handelt von der jungen Frau Delia, die immer wieder aus dem Dorf entwischt um in der Stadt - hübsch gemacht - die Straße auf und ab zu gehen.
Sehr trocken, fast unbeteiligt schildert Delia wie sich spazieren geht, Männern gefällt, schließlich mit einem reichen Sohn aus ihrem Dorf in einer Absteige immer wieder verkehrt und prompt schwanger wird. Ihre Eltern versuchen die Schande zu verschweigen, und arrangieren zuerst, daß Delia zu ihrer Tante in ein noch trostloseres Dorf als ihr Heimdorf kommt und schließlich doch die Hochzeit mit dem Kindesvater, der inzwischen mit dem Studium fast fertig ist. Als das Kind dann da ist, bekommt es eine Kinderfrau und Delia geht wieder in hübschen Kleidern die Straße auf und ab.
Daß Delia von dem Ziehsohn der Eltern, dem Neni, verehrt und geliebt wird, merkt sie zu spät. Neni ist der einzige der Familie, der regulär in der Stadt arbeitet und der einzige Mensch, der versucht ihr einen Arbeitsbegriff beizubringen.
Delias Schwester Azalea ist das Vorbild - sie hat hübsche Kleider, legt die Kinder bei der Kinderfrau ab und hat wechselnde Liebhaber hinter dem Rücken ihres älteren gut verdienenden Mannes.
Das Ende ist nicht wirklich zufriedenstellend - Einsamkeit, Leere und Oberflächlichkeit bleiben, denn der einzige der etwas ändern und bewegen wollte, Neni, ist um die Zeit der Geburt des Kindes gestorben.
Alles wird trocken geschildert: das Dorf, die Kleider, die Häuser, die hysterische Mutter, der betrunkene Vater, die Trostlosigkeit im Haus der Tante zu der Delia abgeschoben wird. Landschaft und Menschen bleiben etwas wie Scherenschnitte, sind aber trotzdem gut erfaßbar und vorstellbar.
Ob ich das Buch empfehlen kann, ist mir derzeit noch nicht klar. - vielleicht ergänze ich meine Meinung später noch.
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