Eva Demski
"Das siamesische Dorf"
2006, Suhrkamp Verlag Frankfurt
382 Seiten
ISBN 3-518-41740-1
Ein bißchen wirres Buch mit vielen parallelen Handlungssträngen, unterschiedlichen Menschen, das was sich europäische Touristen unter Urlaub in den Tropen und Exotik vorstellen, etwas Machenschaften und ein Hauch von Buddhismus, das aber die Spannung gehalten hat und neugierig macht auf die Auflösung.
Die Hauptpersonen sind die Journalistin Kecki und der Photograph Max die losgeschickt werden mit netten Reisephotos und nettem Reisebericht nach Deutschland zurückzukommen. Organisator vor Ort ist Herr Ost (eigentlich Horst, aber der Name ist nichts für asiatische Zungen) mit seinem Helferlein Mow.
Mit von der Partie sind andere Urlaubssuchende wie eine kleine Kanadierin mit Rückenproblemen, ein Hoteliersehepaar aus Deutschland, ein Arzt mit Ehefrau etc ...
auf der anderen Seite stehen die Hausdame des Feriendorfes mit einem Mädchen, viele helfende Hände, 2 Klöster (eines mit heiliger Schlange, das andere mit überdimensionalem Hendl), und ab und zu Leichenteile die sich in Windeseile auflösen (scheinen).
Im letzten Viertel kommt heraus, daß Investoren in das Paradies eingreifen wollen, massiv ins die Wälder und die Dörfer der Umgebung eingreifen / planieren wollen, diverse wirtschaftgruppen um Einfluß kämpfen, versuchen den Richtigen zu bestechen zu erreichen, nebenbei wird der deutsche Hoteliersmann entführt, bis dann doch die spirituellen Kräfte siegen dürften und das Ferienparadies genau das bleibt.
Herr Horst bleibt der Organisator, sein Helfer Mow hatte sich auf die Seite der neuen Investorengruppe geschlagen und auch einen Mord begangen, weshalb auf ihn nicht der erstrebte Aufstiegt wartet.
Den Gegensätzen von Urlaubsfeeling mit Sand, Meer das zum Schwimmen einlädt, Freß-buffets, Cocktails in (un)-Mengen, eine Unmenge von entzückend anzusehenden Helfern und Köchen, Thai-massage und der anderen Welt mit tropischen Wäldern deren Bäume die unbewohnten Häuserflächen zurückerobern, Geisterhäusern, einem kleinen blauen Elephanten als Anhänger, und vielen Fragen was die Menschen hier fühlen und denken wird schön Raum gegeben, ohne auf die Nerven zu gehen.
Das Thema Pädophilie wird angesprochen allerdings wird die Zweischneidigkeit von heimlichem Genießen wollen, Kinderdörfer zu gründen und dem finanziellen Erhalt von Familien durch das verborgen von Kindern gehalten.
Nebengeschichte ist übrigens einem Hund gewidmet, den Kecki Katuschuk nennt, und den sie am Ende des Buches auch wirklich mitnimmt.
Gut lesbares Buch, das mir innere Wärme bei dem winterlichen Außentemperaturen gab und gut unterhielt; die spirituellen Welten und Symbole bleiben fremd, aber es ist nicht der Sinn eines Romans eine komplexe Religion mit ihrer Mystik zu transportieren.
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