Martin Suter :
"Lila, Lila"
2004, Diogenes Verlag
341 Seiten
ISBN 978-3-257-23469-5
David, der als Kellner arbeitet, findet in einer alten Kommode ein Manuskript mit einer unglücklichen endenden Liebesgeschichte aus den 50-er Jahren. Verliebt in die schöne Marie erzählt er ihr, daß das sein Werk ist. Sie sucht einen Verlag, und der Roman wird veröffentlicht mit leichter Abänderung des Frauennamens. Er muß durch kleine Orte tingeln und in halbleeren Buchhandlungen vorlesen, was er mehr schlecht als recht macht, bis plötzlich eine grandiose Kritik erscheint und der Roman die Bestsellerlisten stürmt und die Buchmessen. Bei einer der Buchlesungen wird er von einem charistmatischen Mann namens Jacky mit vielen humorvollen Geschichten angesprochen, der sich als Autor der Liebesgeschichte vorstellt, und seinen Anteil des Erfolgs unter der Hand möchte. David verschweigt Marie, warum Jacky ihn immer mehr begleitet. Am Höhepunkt streiten sich die Verlage um sein nächstes Werk, es gibt zwei Agenten. Am Schluß hat sich Marie einen anderen Weg gesucht, und David versucht einen Liebesroman zu schreiben.
Von Anfang an begleitet man David mit seinen Unsicherheiten und Zweifeln über seinen Selbstwert, seine Kreativität, seine Liebe zur schönen Marie. Allerdings wurde mir dieser inaktive Mann im Laufe des Lesens immer unsympathischer.
Marie ist eine schöne junge Frau die eine Ausbildung parallel zur Arbeit macht, mit der sich hofft mehr Freude zu haben. Sie findet leicht Anklang bei Menschen, auch wenn ihre Beziehungen und Kurzzeit-beziehungen sie meist doch nicht glücklich machen. Sie merkt, daß David ihr was vorspielt und hat sofort Mißtrauen gegenüber Jacky.
Die Orte der Handlung sind gut vorstellbar. Es ist unterhaltsam zu lesen wie David durch die ersten Buchhandlungen in kleinen Ortschaften tingeln muß und sich durch die Lesungen durchstottert. Ebenso unterhaltsam ist die große Frankfurter Buchmesse mit allem was Rang und Namen hat, und wie dort genetzwerkt wird.
In Summe ein Buch das mich einerseits gut unterhalten hat, andererseits ist mir die Hauptperson sehr auf die Nerven gegangen. Trotzdem viel Freude beim Lesen.
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