Iris Grädler :
"Das Wüten der Stille"
2017, DuMont Buchverlag, Köln
360 Seiten
ISBN 978-3-8321-6377-8
Cornwall, diesmal nicht hübsch mit Liebesroman, sondern mit stürmischer Küste und zwei jungen strebsamen Frauen, die verschwinden. Die eine ist seit Jahren verschwunden, die andere erst kürzlich vor den Proben zu ihrem Auftritt als Solistin in einem Konzert. DI Collin befragt die Eltern die erst von einem Photoauftrag zurückkommen müssen, die Lehrer an der Schule, sucht Pizzaboten, und sucht eine Freundin der Verschwundenen. Meist jagt er erfolglosen Spuren nach, und zweifelt. Am Ende gibt es eine gefundene junge Frau, und andere verzweifelte Eltern
Die Geschichte wird meist aus der Sicht des Polizisten erzählt.
Andere Kapitel sind aus der Sicht von Rebecca geschildert, die als erfolglose Akrobatin ihre Eltern besucht, wobei ihre Mutter eine superehrgeizige unbeliebte Sportlehrerin an der Schule ist, ihr Vater von seinem einzig erfolgreichen Schwimmwettbewerb erzählt und deren Bruder etwas eigen ist und in einem Leuchtturm lebt. Sie versucht sowohl mit ihren Eltern als auch ihrem Bruder wieder in fühlbaren Kontakt zu kommen, und die ein wichtiges Detail für die Polizei erkennt.
Der Vater der verschwundenen Tochter versucht in der Gegenwart zu leben, während seine Frau in die Vergangenheit und Wunschdenken abdriftet.
Die Personen sind sehr unterschiedlich. DI Collin ist gerade Strohwitwer, weil seine Frau ihre vietnamesische Heimat sehen möchte; als Hobby ist er Bildhauer, und läßt die Steine sprechen. Carla Wellington ist eine schöne junge Frau, die sich nur für Musik und das Leben interessiert. Rebecca ist unsicher in allem was sie tut, spult gedanklich die Gespräche mit ihrer Therapeutin um ihre Beziehung zu Freund und Familie auf gemütlich zu bekommen. Ihre Eltern sind sport orientiert und haben wenig Verständnis für anderes. Rebeccas Bruder hat Sprechprobleme, und zum Einsiedler geworden. Der Vater der lange vermißten jungen Frau hat ein erotisches Verhältnis mit der Musiklehrerin der Schule; während die Mutter krampfhaft versucht alles so zu halten wie es zur Zeiten der Tochter gewesen war.
Cornwall ist hier stürmisch und meist mit schlechtem Wetter geschildert. Selbst die hier ansässigen Fischer überlegen ob sie wirklch bei jedem Wetter hinaus müssen.
Der Roman ist eher langsam im Tempo, und man irrt lange im dunkeln, bis endlich Tempo aufkommt. Viel Spaß beim Lesen !
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