Marjane Satrapi :
"Persepolis"
2001 / 7. Auflage 2021 Edition Moderne, Zürich
Übersetzung : Stephan Pörtner
342 Seiten
ISBN 978-3-03731-210-0
Endlich habe ich mich in diese Graphic Novel begeben.
In dieser Ausgabe werden die Jugend von Marjane in Teheran zur Zeit des Schahs, die Änderungen unter dem Regime danach, ihr Leben als 14 bis 18-jährige in Wien mit französischer Schule und dann weitere vier Jahre in Teheran an der Kunstuniversität und mit ihrer (ersten) Ehe gezeichnet, erzählt, beschrieben, nachvollziehbar gemacht.
Sie beschreibt sich als denkende eher links-liberale einzige Tochter, für die der Glauben durchaus wichtig ist, auch ohne Kopftuch. Sie geht mit ihrer Mutter gegen die Einschränkungen demonstrieren. Sie widerspricht den engstirnigen doktrinären Lehrerinnen im islamischen Staat, weil nur Respekt gefordert, aber keiner gezollt wird.
In Wien hilft ihr die Freundin der Mutter leider nicht weiter, schiebt sie zu Nonnen ab, und in der französischen Schule muß sie sich erst Freunde/Freundinnen suchen. Sie lebt vier Jahre in Wien, lernt hier aber nur genug Deutsch um im Supermarkt einkaufen zu gehen. Hier hat sie immerhin ihre erste Liebe, der diese aber nicht zu schätzen weiß.
Zurück in Teheran schreibt / zeichnet sie eine Doppelgesellschaft : einerseits verschleiert und brav als Frau zu sein, andererseits wilde Partys mit allem was verboten ist.
Diese Graphic Novel erzählte mir fast wie in einem Buch die Geschichte der Halbwüchsigen, die Sorge der Eltern um diese, viele Menschen die nicht da sind, viele Cliquen, und viel Entwicklung.
Die Graphiken sind klare eher dicke Linien, die mich an Linolschnitte erinnern. Manchmal wird das schwarz-weiß umgedreht, das mir sehr gut gefallen hat.
In Summe ein faszinierendes Buch, das ich weiterborgen werde. Viel Freude beim Ansehen und Lesen !
Marjane Statrapi wurde am 22. November 1969 in Rascht, im jetzigen Iran geboren. Sie lebt jetzt in Paris und ist Comiczeichnerin.
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