Nicolas Remin :
"Schnee in Venedig" - Commissario Trons erster Fall
2006, Rowohlt Taschenbuch Verlag / 3. Auflage 2010
537 Seiten / Großdruck
ISBN 978-3-499-33241-8
Commissario Alvise Tron, Sohn verarmter Adeliger in einem riesigen venezianischen Palazzo, wird berufsbedingt zum Raddampfer geschickt, auf dem ein Offizier ermordet worden war. Ein österreichischer Offiziert verhindert Recherchetätigkeiten der Beamten vor Ort, erklärt die Sache nach einem Selbstmord im Gefängnis als erledigt und motiviert Tron damit dem Wunsch der Kaiserin Elisabeth, die incognito in Venedig ist, hier einige Ungereimtheiten zu klären. Leider werden die Menschen, die er befragen möchte, kurz vor seinem Hinzukommen ermordet. Nach einem Tanz mit der Kaiserin wird eine Falle gegen den Commissario aufgebaut. Am Schluß sind der Mörder und einige Hintermänner tot, und eine Liebesgeschichte ist dabei gut auszugehen.
Conte Alivise Tron ist ein schlanker Mann mit schlechten Augen und charmantem Kneifer. Die Principissa di Montalcino ist ein schöne charmante zurückhaltende Frau mit bezaubernder Boticelli-Nase, die durch Heirat zu Geld gekommen ist und in der Kindheit Schlimmes erlebt hat. Kaiserin Elisabeth wird hier als 25-jährige Frau mit Humor und Gespür für Grenzen geschildert. Spaur ist der Vorgesetzte Trons, der versucht das Richtige für seine Stadt aber auch die Gerechtigkeit zu tun, aber ohne seine eigene Karriere zu gefährden. Oberst Pergen ist kaiserlicher Offizier, der mit Macht und oft ohne Benehmen auftritt und sich die Wahrheit zu seinen Gunsten zurechtbiegt. Die Mutter des Conte, sowie Alessandro der alte Diener und Hausfaktotum sind schön skizziert. Ein ehemaliger Cellist des Fenice ist ein schöner Mann, der Männer mag. Ein ehemaliger Offizier ist jetzt Mönch, der photographiert, aber kein Mitleid mit Menschen hat. Ein anderer ehemaliger Offizier arbeitet für die Gasgesellschaft und ist mit dem Ersetzen von Petroleumlampen beschäftigt; er ist gut aussehend, gebildet und sehr skrupellos.
Venedig ist diesmal im Schnee mit Scheegestöber geschildert. Alle fahren Gondel, egal ob gemietet oder der individuellen militärischen Gruppen die gerade in der Stadt weilen.
Die Orte der Handlung sind dem Venedig-kundigen nachvollziehbar.
Der Großdruck ist sehr angenehm zu lesen.
Die Geschichte ist gut zu lesen, die Ort und Menschen gut vorstellbar. Das Ende überraschend. Ein Mord wird nicht wirklich bewertet, der böse Mörder ist erratbar. Viel Spaß beim Lesen !
Bio von Nicolas Remin bei "Venezianische Verlobung"(20. Okt 2013)
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