Craig Thompson :
"Blankets"
2003, Top Shelf Production
2015, Carlson Graphic Novel Paperback, Ha,burg
Aus dem Amerikanischen von Claudia Fliege
Gelettert von Hartmut Klotzbücher
582 Seiten
ISBN 978-3-551-71377-3
Mit wunderschönen fantasievollen Schwarz-Weiß-zeichnungen werden Kindheit und Jugend in Michigan von Craig und Phil aus der Sicht von Craig erzählt. Die Eltern sind frömmelnde strenge Kirchgänger, für des gottgewollt ist unter Entbehrungen und Strenge zu leben. Die Brüder schaffen sich aus Leintüchern eine Geheimwelt, und die Brüder beginnen getrennt von einander zu zeichnen. In der Pubertät lernt Craig Raina kennen, die eine bildhübsche fröhliche junge Frau ist. 14 Tage darf Craig bei ihr, ihren Adoptivgeschwistern und den Eltern deren Scheidung läuft, in Wisconsin verbringen. Raina hat einen wunderschönen Quilt für Craig geschneidert. Craig zieht nach New York und lernt ohne die engstirnige Religion zu leben und zeichnet nun beruflich.
Die Geschichte ist autobiographisch, wobei der Autor und Illustrator in der Familie seine Schwester quasi unterschlägt.
Die Zeichnungen faszinieren. Die Magie die sich zwischen Craig und Raina entwickelt wird mit beispielsweise schönen gebogenen Engeln gezeichnet.
Oft geht in dem Buch um Schnee - leichten, dicken, fluffigen, störenden, bezaubernden, schweren, durch Wind gewirbelten, auf den Bäumen liegenden ...
Der Zauber der Liebe, die zarten Gesichter von Graig und Rainer, der Zauber der Natur sind schön eingefangen.
Als Gegenüber sind pubertierende Jungs und Mädchen mit Anbaggersprüchen, Alkohol mit breiten Mündern und Fratzen statt Gesichtern gezeichnet.
Menschlich bleiben Craigs Eltern als bigott auf der Strecke während die Eltern von Raina mit der Krankheit der Adoptvkinder überfordert sind.
Mich haben die Linien und vielen Engel bezaubert, die Art wie Raum in der Landschaft gemacht wird.
Viel Freude beim Lesen, beim Durchblättern des dicken Buches !
Craig Matthew Thompson wurde am 21. September 1975 in Michigan geboren. anfänglich zeichnete er beruflich Logos und für Werbungen. 1999 erschien seine erste Graphic Novel " Good-bye, Chunky Rice". 2003 erschien "Blankets" als sein zweite Arbeit, später "Carnet de Voyage" '(ein Reisetagebuch) 2011 "Habibi" und 2015 "Space Dumplins"
Freitag, 31. Januar 2020
Craig Thompson : "Blankets"
Labels:
2003,
2015,
Autor,
Gesellschaft,
Graphic Novel,
Jugend,
Mobbing,
Religion,
Romanze,
Übersetzerin,
USA,
Zeichnungen
Montag, 27. Januar 2020
Nicolas Remin : "Schnee in Venedig"
Nicolas Remin :
"Schnee in Venedig" - Commissario Trons erster Fall
2006, Rowohlt Taschenbuch Verlag / 3. Auflage 2010
537 Seiten / Großdruck
ISBN 978-3-499-33241-8
Commissario Alvise Tron, Sohn verarmter Adeliger in einem riesigen venezianischen Palazzo, wird berufsbedingt zum Raddampfer geschickt, auf dem ein Offizier ermordet worden war. Ein österreichischer Offiziert verhindert Recherchetätigkeiten der Beamten vor Ort, erklärt die Sache nach einem Selbstmord im Gefängnis als erledigt und motiviert Tron damit dem Wunsch der Kaiserin Elisabeth, die incognito in Venedig ist, hier einige Ungereimtheiten zu klären. Leider werden die Menschen, die er befragen möchte, kurz vor seinem Hinzukommen ermordet. Nach einem Tanz mit der Kaiserin wird eine Falle gegen den Commissario aufgebaut. Am Schluß sind der Mörder und einige Hintermänner tot, und eine Liebesgeschichte ist dabei gut auszugehen.
Conte Alivise Tron ist ein schlanker Mann mit schlechten Augen und charmantem Kneifer. Die Principissa di Montalcino ist ein schöne charmante zurückhaltende Frau mit bezaubernder Boticelli-Nase, die durch Heirat zu Geld gekommen ist und in der Kindheit Schlimmes erlebt hat. Kaiserin Elisabeth wird hier als 25-jährige Frau mit Humor und Gespür für Grenzen geschildert. Spaur ist der Vorgesetzte Trons, der versucht das Richtige für seine Stadt aber auch die Gerechtigkeit zu tun, aber ohne seine eigene Karriere zu gefährden. Oberst Pergen ist kaiserlicher Offizier, der mit Macht und oft ohne Benehmen auftritt und sich die Wahrheit zu seinen Gunsten zurechtbiegt. Die Mutter des Conte, sowie Alessandro der alte Diener und Hausfaktotum sind schön skizziert. Ein ehemaliger Cellist des Fenice ist ein schöner Mann, der Männer mag. Ein ehemaliger Offizier ist jetzt Mönch, der photographiert, aber kein Mitleid mit Menschen hat. Ein anderer ehemaliger Offizier arbeitet für die Gasgesellschaft und ist mit dem Ersetzen von Petroleumlampen beschäftigt; er ist gut aussehend, gebildet und sehr skrupellos.
Venedig ist diesmal im Schnee mit Scheegestöber geschildert. Alle fahren Gondel, egal ob gemietet oder der individuellen militärischen Gruppen die gerade in der Stadt weilen.
Die Orte der Handlung sind dem Venedig-kundigen nachvollziehbar.
Der Großdruck ist sehr angenehm zu lesen.
Die Geschichte ist gut zu lesen, die Ort und Menschen gut vorstellbar. Das Ende überraschend. Ein Mord wird nicht wirklich bewertet, der böse Mörder ist erratbar. Viel Spaß beim Lesen !
Bio von Nicolas Remin bei "Venezianische Verlobung"(20. Okt 2013)
"Schnee in Venedig" - Commissario Trons erster Fall
2006, Rowohlt Taschenbuch Verlag / 3. Auflage 2010
537 Seiten / Großdruck
ISBN 978-3-499-33241-8
Commissario Alvise Tron, Sohn verarmter Adeliger in einem riesigen venezianischen Palazzo, wird berufsbedingt zum Raddampfer geschickt, auf dem ein Offizier ermordet worden war. Ein österreichischer Offiziert verhindert Recherchetätigkeiten der Beamten vor Ort, erklärt die Sache nach einem Selbstmord im Gefängnis als erledigt und motiviert Tron damit dem Wunsch der Kaiserin Elisabeth, die incognito in Venedig ist, hier einige Ungereimtheiten zu klären. Leider werden die Menschen, die er befragen möchte, kurz vor seinem Hinzukommen ermordet. Nach einem Tanz mit der Kaiserin wird eine Falle gegen den Commissario aufgebaut. Am Schluß sind der Mörder und einige Hintermänner tot, und eine Liebesgeschichte ist dabei gut auszugehen.
Conte Alivise Tron ist ein schlanker Mann mit schlechten Augen und charmantem Kneifer. Die Principissa di Montalcino ist ein schöne charmante zurückhaltende Frau mit bezaubernder Boticelli-Nase, die durch Heirat zu Geld gekommen ist und in der Kindheit Schlimmes erlebt hat. Kaiserin Elisabeth wird hier als 25-jährige Frau mit Humor und Gespür für Grenzen geschildert. Spaur ist der Vorgesetzte Trons, der versucht das Richtige für seine Stadt aber auch die Gerechtigkeit zu tun, aber ohne seine eigene Karriere zu gefährden. Oberst Pergen ist kaiserlicher Offizier, der mit Macht und oft ohne Benehmen auftritt und sich die Wahrheit zu seinen Gunsten zurechtbiegt. Die Mutter des Conte, sowie Alessandro der alte Diener und Hausfaktotum sind schön skizziert. Ein ehemaliger Cellist des Fenice ist ein schöner Mann, der Männer mag. Ein ehemaliger Offizier ist jetzt Mönch, der photographiert, aber kein Mitleid mit Menschen hat. Ein anderer ehemaliger Offizier arbeitet für die Gasgesellschaft und ist mit dem Ersetzen von Petroleumlampen beschäftigt; er ist gut aussehend, gebildet und sehr skrupellos.
Venedig ist diesmal im Schnee mit Scheegestöber geschildert. Alle fahren Gondel, egal ob gemietet oder der individuellen militärischen Gruppen die gerade in der Stadt weilen.
Die Orte der Handlung sind dem Venedig-kundigen nachvollziehbar.
Der Großdruck ist sehr angenehm zu lesen.
Die Geschichte ist gut zu lesen, die Ort und Menschen gut vorstellbar. Das Ende überraschend. Ein Mord wird nicht wirklich bewertet, der böse Mörder ist erratbar. Viel Spaß beim Lesen !
Bio von Nicolas Remin bei "Venezianische Verlobung"(20. Okt 2013)
Freitag, 24. Januar 2020
Judith Arendt : "Helle und der Tote im Tivoli"
Judith Arendt :
"Helle und der Tote im Tivoli" - Der erste Fall für Kommissarin Jespers
Kriminalroman
2. Auflage 2018 Atlantik Bücher bei Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
280 Seiten
ISBN 978-3-455-00271-3
Helle ist ein Dänischer Frauenvorname, und gehört zur weiblichen Hauptperson Frau Jespers, die in einem kleinen Urlaubsort am Meer in Dänemark die Polizeistation führt. Ein pensionierter Schuldirektor wird in der fünf Stunden entfernten Hauptstadt bestialisch ermordet gefunden. Das kleine Team vor Ort macht sich gegen den Wunsch der Truppe der Hauptstadt auf die Suche nach Information und wird bei einem charismatischen Esoterik-Psychologen fündig. In der Hauptstadt wird eine zweite ebenfalls bestialisch ermordete Leiche gefunden. Eine kleine Reise nach Deutschland, einige Gespräche im kleinen Küstenort weiter, entwickelt sich die Geschichte um einen gewissenlosen Pädophilen, der viele Menschen getäuscht hat.
Die Geschichte wird meist aus Sicht von Helle erzählt, einige von einem Polizisten, einige von einem Psychologen; kursiv sind Texte aus Sicht eines der traumatisierten Kinder eingestreut, der mit seinem inneren bösen Kind in Kontakt ist. Diese Stellen sind beängstigend.
Die Gedanken und Gefühle der rundlichen Polizistin mit Sozialarbeiter-ehemann und Kind und Hund sind engagiert, warmherzig und logisch. Ihr Kollege bei der Polizei hat mit privaten Problemen zu kämpfen und eine alte Geschichte wird wichtig. Der Guru und Psychologe wird als gutaussehend aber kaltschnäuzig geschildert. Sören aus Kopenhagen ist Helles Quasi-Vorgesetzter bei der Polizei, unterkühlt, rechthaberisch, kann dann doch richtig reagieren. Hilfe aus Deutschland bei der Recherche um einen Buben wird sympathisch geschildert.
Der Druck hat gemütlich halbwegs große Buchstaben.
Der Kriminalroman ist spannend geschrieben. Die Verzweiflung des Mörders ist greifbar, auch daß er um das Richtige ringt. Die Ursprungsgeschichte ging mir unter die Haut. gutes Lesen !
Judith Arendt ist ein Pseudonym für eine Drehbuchautorin. Sie lebt in Deutschland.
"Helle und der Tote im Tivoli" - Der erste Fall für Kommissarin Jespers
Kriminalroman
2. Auflage 2018 Atlantik Bücher bei Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
280 Seiten
ISBN 978-3-455-00271-3
Helle ist ein Dänischer Frauenvorname, und gehört zur weiblichen Hauptperson Frau Jespers, die in einem kleinen Urlaubsort am Meer in Dänemark die Polizeistation führt. Ein pensionierter Schuldirektor wird in der fünf Stunden entfernten Hauptstadt bestialisch ermordet gefunden. Das kleine Team vor Ort macht sich gegen den Wunsch der Truppe der Hauptstadt auf die Suche nach Information und wird bei einem charismatischen Esoterik-Psychologen fündig. In der Hauptstadt wird eine zweite ebenfalls bestialisch ermordete Leiche gefunden. Eine kleine Reise nach Deutschland, einige Gespräche im kleinen Küstenort weiter, entwickelt sich die Geschichte um einen gewissenlosen Pädophilen, der viele Menschen getäuscht hat.
Die Geschichte wird meist aus Sicht von Helle erzählt, einige von einem Polizisten, einige von einem Psychologen; kursiv sind Texte aus Sicht eines der traumatisierten Kinder eingestreut, der mit seinem inneren bösen Kind in Kontakt ist. Diese Stellen sind beängstigend.
Die Gedanken und Gefühle der rundlichen Polizistin mit Sozialarbeiter-ehemann und Kind und Hund sind engagiert, warmherzig und logisch. Ihr Kollege bei der Polizei hat mit privaten Problemen zu kämpfen und eine alte Geschichte wird wichtig. Der Guru und Psychologe wird als gutaussehend aber kaltschnäuzig geschildert. Sören aus Kopenhagen ist Helles Quasi-Vorgesetzter bei der Polizei, unterkühlt, rechthaberisch, kann dann doch richtig reagieren. Hilfe aus Deutschland bei der Recherche um einen Buben wird sympathisch geschildert.
Der Druck hat gemütlich halbwegs große Buchstaben.
Der Kriminalroman ist spannend geschrieben. Die Verzweiflung des Mörders ist greifbar, auch daß er um das Richtige ringt. Die Ursprungsgeschichte ging mir unter die Haut. gutes Lesen !
Judith Arendt ist ein Pseudonym für eine Drehbuchautorin. Sie lebt in Deutschland.
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Krimi,
Mißbrauch,
Pädophilie
Dienstag, 21. Januar 2020
Natasha Korsakova : "Römisches Finale"
Natasha Korsakova :
"Römisches Finale" - Ein neuer Fall für Commissario Di Bernardo
Kriminalroman
2019, Wilhelm Heyne Verlag München
369 Seiten + 3 Seiten Nachwort
ISBN 978-3-453-42363-3
Commissario Dionisio Di Bernardo und Ispettore Roberto del Pino werden diesmal ins Auditorio zur Leiche eines weltbekannten Pianisten gerufen. Dessen Frau Cristina, eine reiche Dame aus bester Familie der römischen Oberschicht ist entsetzt. Der emotionale Dirigent Azzaria des geplanten Konzertes erzählt von gemeinsamen erotischen Jahren mit dem Pianisten. Agent Borghese, korrekt und engagiert, eröffnet daß der Pianist unbedingt nach England wollte. Andrea Rossi, aalglatt und arrogant, ist Psychiater und kannte den Pianisten seit der Jugend an; daß beide bei dem gleichen Klavierlehrer lange gleich gut Klavier spielten kommt erst spät heraus. Zwei weitere Leichen folgen, bis Di Bernardo einen weiteren Mord verhindern kann und Grausamkeiten aus der Kindheit als Ursache entschlüsselt.
Als Nebengeschichte werden die familiären Erwartungen und Druck der sizilianischen Mafia über Generationen erzählt. Entfliehen der Strukturen und der Morde ist nicht möglich und ist bei Versuch traumatisierend.
Kleine Nebengeschichte ist, daß Flüchtlinge aus Afrika ermordet werden; auch hier wird der Täter gefunden
Als Privatstränge murksen die beiden Polizisten an ihren Privatleben. Die erwählten Damen erfüllen die Erwartungen nicht, wobei die Telephonate zum Schmunzeln bringen.
Namen und Schilderungen von wunderbarem italienischem Essen werden genannt und kurz beschrieben, ohne die Krimispannung zu stören.
Es gabe einiges neues für mich über Rachmaninoffs Klavierkonzert Nummer 2 zu Lesen.
Manche Wendungen in dem Kriminalroman sind nicht schlüssig, aber da die Menschen gut vorstellbar sind, und die Geschichte gut geschrieben ist, kann das untergehen. Mitraten wer der Mörder ist, ist nicht möglich.
In Summe hat der Krimi Spaß beim Lesen gemacht. Die Sonne Roms im Hochsommer hat mir in der Winterkälte gut getan. Viel Freude beim Lesen !
Natasha Korsakova wurde am 24. Jänner 1973 in Moskau als Tochter eines russischen Violinisten und einer griechisch-russichen Pianistin geboren. Sie ist eine international berühmte Violinistin, spricht fünf Sprachen und lebt seit Jahren in der Schweiz. 2018 erschien ihr erster Roman, der Kriminalroman "Tödliche Sonate", im dem Commissario di Bernardo im Musikermileu, diesmal in Sache Violine ermittelt.
"Römisches Finale" - Ein neuer Fall für Commissario Di Bernardo
Kriminalroman
2019, Wilhelm Heyne Verlag München
369 Seiten + 3 Seiten Nachwort
ISBN 978-3-453-42363-3
Commissario Dionisio Di Bernardo und Ispettore Roberto del Pino werden diesmal ins Auditorio zur Leiche eines weltbekannten Pianisten gerufen. Dessen Frau Cristina, eine reiche Dame aus bester Familie der römischen Oberschicht ist entsetzt. Der emotionale Dirigent Azzaria des geplanten Konzertes erzählt von gemeinsamen erotischen Jahren mit dem Pianisten. Agent Borghese, korrekt und engagiert, eröffnet daß der Pianist unbedingt nach England wollte. Andrea Rossi, aalglatt und arrogant, ist Psychiater und kannte den Pianisten seit der Jugend an; daß beide bei dem gleichen Klavierlehrer lange gleich gut Klavier spielten kommt erst spät heraus. Zwei weitere Leichen folgen, bis Di Bernardo einen weiteren Mord verhindern kann und Grausamkeiten aus der Kindheit als Ursache entschlüsselt.
Als Nebengeschichte werden die familiären Erwartungen und Druck der sizilianischen Mafia über Generationen erzählt. Entfliehen der Strukturen und der Morde ist nicht möglich und ist bei Versuch traumatisierend.
Kleine Nebengeschichte ist, daß Flüchtlinge aus Afrika ermordet werden; auch hier wird der Täter gefunden
Als Privatstränge murksen die beiden Polizisten an ihren Privatleben. Die erwählten Damen erfüllen die Erwartungen nicht, wobei die Telephonate zum Schmunzeln bringen.
Namen und Schilderungen von wunderbarem italienischem Essen werden genannt und kurz beschrieben, ohne die Krimispannung zu stören.
Es gabe einiges neues für mich über Rachmaninoffs Klavierkonzert Nummer 2 zu Lesen.
Manche Wendungen in dem Kriminalroman sind nicht schlüssig, aber da die Menschen gut vorstellbar sind, und die Geschichte gut geschrieben ist, kann das untergehen. Mitraten wer der Mörder ist, ist nicht möglich.
In Summe hat der Krimi Spaß beim Lesen gemacht. Die Sonne Roms im Hochsommer hat mir in der Winterkälte gut getan. Viel Freude beim Lesen !
Natasha Korsakova wurde am 24. Jänner 1973 in Moskau als Tochter eines russischen Violinisten und einer griechisch-russichen Pianistin geboren. Sie ist eine international berühmte Violinistin, spricht fünf Sprachen und lebt seit Jahren in der Schweiz. 2018 erschien ihr erster Roman, der Kriminalroman "Tödliche Sonate", im dem Commissario di Bernardo im Musikermileu, diesmal in Sache Violine ermittelt.
Montag, 13. Januar 2020
Jonathan Safran Foer : "Extrem laut und unglaublich nah"
Jonathan Safran Foer :
"Extrem laut und unglaublich nah"
Roman
original "Extremly loud and incredibly close"
2005, Houghton Mifflin
Aus dem Amerikanischen von Henning Ahrens
2007, Fischer Verlag / Auflage November 2009
352 Seiten
ISBN 978-3-596-16922-1
Oskar Schell ist ein neugieriger, nicht einfacher Bub im Zentrum New Yorks, der damit fertig werden muß, daß sein Vater, der einzige Mensch der ihn beruhigen und gleichzeitig fordern kann, plötzlich nicht mehr da ist. Es entschlüsselt sich, daß Thomas Schell, der Vater, in den Zwillingstürmen zum Zeitpunkt der Flugzeugseinschläge war; er hat Nachrichten am Telephonantworter hinterlassen, die Oskar vor seiner Mutter versteckt. Er sucht ein verstecktes Zeichen seines Vaters, findet einen Schlüssel und das Wort Black, worauf er sich auf die alphabetische Suche nach den Blacks in New York macht. Ein älterer Mann begleitet ihn einige Monate lang. Im Haus gegenüber wohnt seine Großmutter, die Mutter seines Vaters, bei der später ein Mieter auftaucht. Dieser hilft Oskar und seiner Mutter mit dem Tod des Vaters/Ehemann fertig zu werden.
Parallel wird in das Leben von Oskars Großeltern in Dresden Ende des zweiten Weltkriegs erzählt. Oskars Großvater, der die Schwester von Oskars Großmutter liebte, die bei den Bombardierungen um Leben kam, und der durch die Geschehnisse die Sprache verlor. Er kommunizierte über Zeilen in Heften und seinen Händen und verschwand als sein Sohn auf die Welt kam. Die Großmutter, die in ihrer Liebe zweimal den Großvater Oskars in ihr Leben läßt.
Viele Abschnitte gingen mir beim Lesen unter die Haut. Die Stellen in denen die Sehnsucht des Buben nach der Ruhe des Vaters geschildert wird, wie er versucht den gefundenen Schlüssel als Rätsel zu begreifen (was schief geht) und die Beschreibungen der Brandbombenvernichtungen in Dresden.
Die Dialoge zwischen den Menschen, die manchmal sehr abgebrochen und assoziatitiv sind lesen sich beindruckend.
Es sind viele Photos in diesem Buch abgebildet, die in Beziehung zu dem Text stehen. Oskar findet für sich eine Lösung, die er in Photos umsetzt.
Auf der einen Seite ist die Figur des Oskar faszinierend wenn er "gugolplexviele" Erfinderideen hat, sachlich Probleme durchdenkt und mit seiner Begeisterung die wichtigsten Genies wegen Mitarbeit anschreibt. Auf der anderen Seite stelle ich mir das Leben mit ihm der Angst vor vielem hat, mit Tambourin (die "Blechtrommel" läßt grüßen ?) durch die Straßen geht nicht einfach vor.
Leider bekommt seine Mutter, die mit dem Tod des Ehemanns fertig werden muß, weniger Mitgefühl des Autors. Dafür der Großvater, der der großen Liebe nachtrauert, mit der Schwester der Liebe lebt und sich vor der Verantwortung für seinen Sohn entzieht, umso mehr.
Der Titel "Extrem laut und unglaublich nah" bezieht sich im Gegensatz zu meinen Erwartungen, daß es etwas mit den Flugzeugeinschlägen zu tun hat, auf das Erlebnis eines älteren Herrn Black, als dieser erstmals mittels Hörgeräten einen Schwarm Vögel als laut laut und nahe erlebt.
Dieses Buch ist mir bereits 2009 geschenkt worden, allerdings war offenbar erst jetzt der richtige Zeitpunkt um die Welt des kleinen Oskar Schell einzutauchen.
In Summe ein starkes Buch für das ich länger gebraucht habe, und sehr unter die Haut geht. Ich wünsche gutes intensives Lesevergnügen !
Jonathan Safran Foer wurde am 21. Februar 1977 in Washington, DC geboren. Er war zuerst Ghostwriter und Rezeptionist, bevor er beschloß Schrifsteller zu sein.
2002 erschien Foers Debütroman 'Everything Is Illuminated' ( dt "Alles ist erleuchtet 2003). 'Extremely Loud & Incredibly Close' ist sein zweiter Roman. 2009 erschien sein erstes Sachbuch 'Eating Animals' (dt. Tiere essen).
"Extrem laut und unglaublich nah"
Roman
original "Extremly loud and incredibly close"
2005, Houghton Mifflin
Aus dem Amerikanischen von Henning Ahrens
2007, Fischer Verlag / Auflage November 2009
352 Seiten
ISBN 978-3-596-16922-1
Oskar Schell ist ein neugieriger, nicht einfacher Bub im Zentrum New Yorks, der damit fertig werden muß, daß sein Vater, der einzige Mensch der ihn beruhigen und gleichzeitig fordern kann, plötzlich nicht mehr da ist. Es entschlüsselt sich, daß Thomas Schell, der Vater, in den Zwillingstürmen zum Zeitpunkt der Flugzeugseinschläge war; er hat Nachrichten am Telephonantworter hinterlassen, die Oskar vor seiner Mutter versteckt. Er sucht ein verstecktes Zeichen seines Vaters, findet einen Schlüssel und das Wort Black, worauf er sich auf die alphabetische Suche nach den Blacks in New York macht. Ein älterer Mann begleitet ihn einige Monate lang. Im Haus gegenüber wohnt seine Großmutter, die Mutter seines Vaters, bei der später ein Mieter auftaucht. Dieser hilft Oskar und seiner Mutter mit dem Tod des Vaters/Ehemann fertig zu werden.
Parallel wird in das Leben von Oskars Großeltern in Dresden Ende des zweiten Weltkriegs erzählt. Oskars Großvater, der die Schwester von Oskars Großmutter liebte, die bei den Bombardierungen um Leben kam, und der durch die Geschehnisse die Sprache verlor. Er kommunizierte über Zeilen in Heften und seinen Händen und verschwand als sein Sohn auf die Welt kam. Die Großmutter, die in ihrer Liebe zweimal den Großvater Oskars in ihr Leben läßt.
Viele Abschnitte gingen mir beim Lesen unter die Haut. Die Stellen in denen die Sehnsucht des Buben nach der Ruhe des Vaters geschildert wird, wie er versucht den gefundenen Schlüssel als Rätsel zu begreifen (was schief geht) und die Beschreibungen der Brandbombenvernichtungen in Dresden.
Die Dialoge zwischen den Menschen, die manchmal sehr abgebrochen und assoziatitiv sind lesen sich beindruckend.
Es sind viele Photos in diesem Buch abgebildet, die in Beziehung zu dem Text stehen. Oskar findet für sich eine Lösung, die er in Photos umsetzt.
Auf der einen Seite ist die Figur des Oskar faszinierend wenn er "gugolplexviele" Erfinderideen hat, sachlich Probleme durchdenkt und mit seiner Begeisterung die wichtigsten Genies wegen Mitarbeit anschreibt. Auf der anderen Seite stelle ich mir das Leben mit ihm der Angst vor vielem hat, mit Tambourin (die "Blechtrommel" läßt grüßen ?) durch die Straßen geht nicht einfach vor.
Leider bekommt seine Mutter, die mit dem Tod des Ehemanns fertig werden muß, weniger Mitgefühl des Autors. Dafür der Großvater, der der großen Liebe nachtrauert, mit der Schwester der Liebe lebt und sich vor der Verantwortung für seinen Sohn entzieht, umso mehr.
Der Titel "Extrem laut und unglaublich nah" bezieht sich im Gegensatz zu meinen Erwartungen, daß es etwas mit den Flugzeugeinschlägen zu tun hat, auf das Erlebnis eines älteren Herrn Black, als dieser erstmals mittels Hörgeräten einen Schwarm Vögel als laut laut und nahe erlebt.
Dieses Buch ist mir bereits 2009 geschenkt worden, allerdings war offenbar erst jetzt der richtige Zeitpunkt um die Welt des kleinen Oskar Schell einzutauchen.
In Summe ein starkes Buch für das ich länger gebraucht habe, und sehr unter die Haut geht. Ich wünsche gutes intensives Lesevergnügen !
Jonathan Safran Foer wurde am 21. Februar 1977 in Washington, DC geboren. Er war zuerst Ghostwriter und Rezeptionist, bevor er beschloß Schrifsteller zu sein.
2002 erschien Foers Debütroman 'Everything Is Illuminated' ( dt "Alles ist erleuchtet 2003). 'Extremely Loud & Incredibly Close' ist sein zweiter Roman. 2009 erschien sein erstes Sachbuch 'Eating Animals' (dt. Tiere essen).
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