Lenz Koppelstätter :
"Die Stille der Lärchen" - ein Fall für Commissario Grauner
2016, Verlag Kiepenheuer Witsch Köln
298 Seiten - erste Innenseite mit Plan des Ultentales - Innenseite des Rückencovers mit Plan von Südtirol
ISBN 978-3-462-04734-9
Eine wunderschöne junge Frau sitzt ermordet an Lärchen, das zum Aufbrechen alter Vorurteile, alter Geschichten und aktueller bis dahin nicht anerkannter Brutalitäten führt. Commissario Grauner der aus Südtirol stammt und Ispettore Saltapepe, der aus Neapel versetzt worden war, sehen sich den Einflüssen des sehr konservativen Pfarrers, dem trauernden Großvater der Toten, einem mächtigen Wirtschaftstreibenden des Tales, einem schützenden Vater und alten Geschichten der Jahrhundertwende um die Dichterfamilie Mann gegenüber. Grauner und Saltapeppe rollen das Leben um die Familie der Toten und des Hauptverdächtigen auf, und setzen sich selbst einigen Gefahren aus. Der Tod der jungen Frau wird aufgelöst, und auch einiges anderes was falsch gelaufen war, wird wieder zurecht gerückt.
Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und überrascht im Ende.
Dieser Kriminalroman ist der zweite Band mit den Herren Grauner und Saltapepe.
Die beiden Polizisten sind gut vorstellbar in ihrerm Temperament und Vorlieben geschildert. Die vier Zeilen. in denen der Südtiroler Grauner leidenschaftlich auf italienisch flucht, bringen fast zu Lachen. Die Namen die er seinen Kühen gegeben hat, bringen zu Lachen. Die Probleme mit der Mafia brachten den Neapolitaner nach Südtirol, das ihn immer wieder überfordert. Seine Leidenschaft für einfache gute Spaghetti pomodoro ohne extra Zutaten ist berührend.
Beide sind als halbwegs angenehmem Polizisten geschildert, die um die Aufklärung des Falles bemüht sind, und danach trachten möglichst vielen Vorurteilen auszuweichen.
Es wird die Geschichte des Ultentales erzählt, das um die Jahrhundertwende ähnlich wie der Semmering für seine Erholung berühmt gewesen war. Ein österreichischer Arzt sorgte hier lange für das Wohl seiner überreizten und kranken Patienten.
Gegenpol ist ein übertriebenes Projekt, das einem Unternehmer in dem Buch anfällt, bei dem dieser auch gewissenlos an Grundstücke und Wasserbesitz kommen möchte.
Beängstigend ist auch die Figur des Pfarrers der engstirnig die Bevölkerung des Tales gegen einen jungen nicht-angepassten etwas kranken Mann aufwiegeln möchte, und keinerlei Gewissensprobleme entwickelt.
In Summe ein sehr empfehlenswerter Kriminalroman. Viel Spaß beim Lesen !
Lenz Koppelstätter wurde 1982 in Bozen geboren. Er wuchs in Bozen und Tramin in Südtirol auf und studierte in Bologna und Berlin. Zuerst arbeitete als Journalist, 2015 erschien der erste Band mit Commissario Grauner "Der Tote am Gletscher", 2020 soll der fünfte Kriminalroman in dieser Serie erscheinen.
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