Samstag, 20. Januar 2018

Jean-Luc Bannalec : "Bretonisches Leuchten"

Jean-Luc Bannalec :
"Bretonisches Leuchten" - Kommissar Dupins sechster Fall
2017, Kiepenheuer & Witsch, Köln
306 Seiten + Innencover mit einer reduzierten Landkarte
ISBN 978-3-462-05056-1

Der Kommissar ist auf Urlaub geschickt worden und langweilt sich am Strand mitten in rosa Steinformationen in Trégastel in der Bretagne. Der Gastgeber will ihn in mögliche Kleinkriminalitäten einbeziehen, aber erst bei einer verschwundenen Ehefrau, einer Frau in einem Steinbruch und einem weiteren Mord darf er in Höchstform auflaufen und dem Kommissar vor Ort die Auflösung präsentieren.
Parallel werden undurchsichtige Umwidmungen die in ein Naturschutzgebiet eingreifen würden aufgedeckt.

Es wird einiges als Lokalkolorit in dem Roman indem über die rosa Felsen der Côte d'armor, das romantische Traouiero-Tal erzählt. Unterhaltsam ist die tägliche Zeitungsrubrik woran man einen echten Bretonen erkennen könne, was mitunter sehr zum Schmunzeln oder Auflachen bringt.
Lukullisch ist einiges zu lesen; manches würde ich gerne testen, wie pan pagnat etc.

Die Menschen sind teilweise gut vorstellbar geschildert. Während Dupin und seine Ärztin-Freundin Claire nicht bildhaft beschrieben sind, sondern nur in Gesprächen spürbar sind, sind der Immobilienhai Durand, der Bauunternehmer Chastagner und der hiesige Commissaire Desespringalle auch in ihrer Erscheinung gezeichnet. Gemütlich bis geschwätzig ist das Gastgeberehepaar Bellet, die Dame am Zeitungsstand, der Bäcker sowie der Friseur des Ortes.

Für mich faszinierend waren einige französische, oder auch bretonische Vornamen wie Alizée, Maiwenn, Nolwenn.

Die Geschichte ist komplett aus Sicht des Komissars erzählt. Er wird in seinem Verhalten, seinen Gedanken und Gefühlen und Grübeleien begleitet.
Dazwischen wird manchmal etwas viel über die Gegend fabuliert, was - wenn man an der Auflösung des Falles interessiert ist - etwas nervt.

In Summe ein gut unterhaltsamer Krimi der im Sommer bei Badetuch und Entspannung spielt. Viel Spaß beim Lesen.

'Jean-Luc Bannalec' ist ein Pseudonym für Jörg Bong. Dieser wurde 1966 in Bad Godesberg geboren. Er studierte in Bonn und Frankfurt Germanistik, Philosophie, Geschichte und Psychoanalyse. Seit ist er 2002 Programmgeschäftsführer im Fischerverlag und seit 2014 verlegerischer Geschäftsführer dieses Verlages. Die Kommissar Dupin Serie begann 2012 unter dem oben genannten Pseudonym. Es gibt auch viele Veröffentlichungen unter eigenem Namen.
2016 erhielt er eine Auszeichnung als 'Mäzen der Bretagne'.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen