Antonia Michaelis :
"Mr. Widows Katzenverleih"
Roman
2017, Knaur Verlag
435 Seiten + 2 Seiten über die Katzen im Leben der Autorin
ISBN 978-3-426-65430-9
Mr. Widow findet eine junge Frau mit kleinen Katzen in einer Mülltonne, rettet alle und startet damit ein erfreuliches Leben für die junge Frau. In einer Zeit der Vereinsamung liefert sie Leih-Katzen aus : fürs Vorlesen, fürs Inspirieren, fürs Getragen werden etc. Grundbedingung : eine der 40 Katzen sucht sich den Menschen aus - nicht umgekehrt.
Das alte Leben der jungen Frau kommt in Form eines charismatischen Ganoven der mit Charme und Aussehen junge Frauen als Lockvögel für Betrug, und leider auch einen Mord einsetzt. Die Enkelin von Mr. Widow ist auch nicht gut auf Nancy - wie sie sich nennt - zu sprechen. Nach einigen dramatischen, witzigen Verrenkungen wie Cat-napping und eine verhinderte Hochzeit sind der Katzenverleiher, Nancy und v.a. die Katzen wieder in Sicherheit.
Die Geschichte spielt in einer fiktiven Stadt mit Glashäusern, Liften, Baustellen aber auch einem gemütlichen Haus und einem ziemlich farbenfrohen Atelier. - und es ist eine Geschichte in einer Geschichte verknüpft.
Mr. Widow ist als anglophiler Mensch mit Vorliebe zu Tee und offenbar staubtrockenen Cones (Das sind Biskuitkekse) und bunten Westen, und Liebe und Mensch & Katze geschildert. Nancy dürfte eine hübsche Frau mit Rauschgiftvergangenheit sein, die aus dem alten Leben herauswill und die die Katzen Großteil sofort akzeptiert haben (Kaffeekatze kuschelt sofort). Die Enkelin ist ein klassisch besserwisserisches liebloses Gör um die 20, so wie jetzt viele herumlaufen. Kai, der Schmalspurganove, ist gutaussehend, charmant und kalt. Jan ist Künstler und schwärmt für fliegende Nilpferde, v.a. in lila. Seine Mutter, eine reiche Dame, beginnt Katzen zu malen.
Das Katzensammelsurium liest sich sehr vergnüglich : alle Fellfarben, alle Augenfarben, alle Charaktäre sind vertreten. Die Namen unterhalten z.T. sehr : z.B: Banane, Gurke, Königin von Saba, Kaffeekatze (oder Latte), Blaubeertörtchen, Timothy (blind), Fellmütze (er agiert als solche), etc ...
Ich mußte bei den vielen liebevollen wunderbaren Details der Katzenschilderungen auflachen oder schmunzeln.
Einen temperamentvollen Hund namens Misty gibt es auch.
Die Geschichte ist ein Gemisch aus modernem Märchen, Liebeserklärung an Katzen und Kater, Aufruf zur Eigenständigkeit und etwas Liebe im Herzen zu bewahren (statt zu erkalten); auch wenn immer wieder aufpoppt, daß auch ein Mord passiert ist.
Der Roman ist ideal für Katzenfans geeignet und für Menschen die eine liebevolle Geschichte, die unterhaltsam geschrieben ist, genießen wollen. Viel Freude beim Lesen !
Antonia Michaelis wurde 1979 in Kiel geboren. Sie schreibt Kinder- und Jugendromane, Theaterstücke und Belletristik.
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