Leonardo Finotti :
"A Collection of Latin American Modern Architecture"
2016, Lars Müller Publishers, Zürich
104 Seiten Photos + Karte Südamerika + 4 Seiten Beschriftungen + 3 Seiten Text Barry Bergdoll + 3 Seiten von Leonardo Finotti
ISBN 978-3-03778-503-4
Die seitengroßen Photographien diese Buches in A4 - Querformat zeigt Gebäude meist aus dem südamerikanischen Modernismo zwischen 1930 und 1980. Der Charme der Gebäude aus Beton bis Ziegel manchmal im Grünen oder mitten im Stadtdschungel funktioniert durch die schönen Photos.
Die Architekturphotographien sind aus Montevideo (Uruguay), Valparaíso (Chile), Asunción (Paraguay), Sao Paulo (Brasilien), Belo Horizonte (Brasilien), Lima (Peru), Bogotá (Kolumbien), Ciudad de México (Mexico), La Habana (Kuba).
Die Gebäude sind Wohnblöcke, Friedhof, Einkaufszentren, Schulen, Kirchen und sonst privat sowie öffentliche Gebäude.
Aus Valparaíso gibt es keine bunten Häuser, für die die Stadt den UNESCO-schutz hat.
Aber in Belo Horizonte sind einige der Architekturen von Oscar Niemeyer zu sehen.
Aus Ciudad de Mexico sind Gebäude mit mexikanischen alten Dekor gezeigt - ein Theater, eine Bibliothek und ein anderes öffentliches Gebäude.
Das Cover ist leuchtend grün und hat die Silhouette Lateinamerikas eingestanzt. Die Photographien sind faszinierend und reizen, selbst hinzufliegen und sich die Gebäude anzusehen. Viel Freude beim Ansehen und Genießen.
Leonardo Finotti wurde 1977 geboren. Er studierte Architektur in Uberlândia (Brasilien) und wurde dann Photograph. Mittlerweile verbindet er beides und hat als Photograph mehrere Ausstellungen gefüllt.
Freitag, 30. Dezember 2016
Montag, 26. Dezember 2016
Andrea Schacht : "Katzen Weihnacht"
Andrea Schacht :
"Katzen Weihnacht"
2008, Aufbau Verlag GbmH
* "Die himmlische Weihnachtskatze"
2003, Rütten & Loening Berlin
* "Die Katze und der Weihnachtsengel"
2005, Rütten & Loening Berlin
99 Seiten + 107 Seiten
ISBN 978-4-746-2499-0
In dem Buch sind zwei Katzengeschichten, die beide um Weihnachten angesiedelt sind.
In der "himmlischen Weihnachtskatze" kommt eine bildhübsche dreifarbige Wunderkatze auf die Welt, die hier einem Mädchen verhilft, daß ihr Vater wieder liebevoll wird und eine neue Frau - die Katzen liebt - findet. Nebenbei erfüllt die Katze Wünsche, wird von dummen Buben gejagt und hilft dem schwarzen Kater auch zu einer liebevollen Familie.
In "Katze und Weihnachtsengel" fällt ein Engel aus den Wolken, verändert eine Großmutter ihr Leben und ein verwöhnter schwarzer Kater büxt aus weil er sich nicht mehr als Puppe verkleiden möchte. Erzengel Michael wird ausgesandt, den Engelbengel zu finden, der sich durch die praktische und nicht hysterische Hilfe der Großmutter überraschend gut auf der Welt zurecht findet und vielen Menschen und Katzen helfen kann. Als Gegengewicht ist auch ein böser Dämon auf der Welt, der allen schwarzen Katzen ans Fell möchte. Auch hier geht alles gut aus.
Menschen und Orte der Handlung sind gut vorstellbar, wobei den liebevollen Menschen etwas mehr Raum gegeben wird. Wie im klassischen Märchen geht für die 'Guten' alles gut aus, und die 'Bösen' nicht.
Die Darstellung des Himmels mit den Figuren auf den Wolken ist sehr unterhaltsam, wenn sie auch für puristische Christen zu frech sein dürfte. Für andere sind die Szenen zum Kichern einladend.
Es sind wunderbare Geschichten mit wunderbaren Katzen - 'Sternchen' als Himmelskatze stelle ich mir wunderschön vor. Die Geschichten sind gut lesbar und tun bei den Grauslichkeiten der Welt rundherum einfach gut. Viel Freude dabei - miau !
Andrea Schacht wurde 1956 in Schleswig-Holstein geboren. Sie studierte Werkstofftechnik und Betriebswirtschaft und war anschließend im industriellen Großanlagenbau tätig. Seit 1992 widmet sie sich nur noch dem Schreiben - inspiriert durch einen schwarzen Hotelkater im Urlaub. 1994 erschien der erste Katzenroman, dann Roman deren Heldin im Mittelalter lebt. Schacht lebt in Wachtberg (Nordrhein - Westfalen).
"Katzen Weihnacht"
2008, Aufbau Verlag GbmH
* "Die himmlische Weihnachtskatze"
2003, Rütten & Loening Berlin
* "Die Katze und der Weihnachtsengel"
2005, Rütten & Loening Berlin
99 Seiten + 107 Seiten
ISBN 978-4-746-2499-0
In dem Buch sind zwei Katzengeschichten, die beide um Weihnachten angesiedelt sind.
In der "himmlischen Weihnachtskatze" kommt eine bildhübsche dreifarbige Wunderkatze auf die Welt, die hier einem Mädchen verhilft, daß ihr Vater wieder liebevoll wird und eine neue Frau - die Katzen liebt - findet. Nebenbei erfüllt die Katze Wünsche, wird von dummen Buben gejagt und hilft dem schwarzen Kater auch zu einer liebevollen Familie.
In "Katze und Weihnachtsengel" fällt ein Engel aus den Wolken, verändert eine Großmutter ihr Leben und ein verwöhnter schwarzer Kater büxt aus weil er sich nicht mehr als Puppe verkleiden möchte. Erzengel Michael wird ausgesandt, den Engelbengel zu finden, der sich durch die praktische und nicht hysterische Hilfe der Großmutter überraschend gut auf der Welt zurecht findet und vielen Menschen und Katzen helfen kann. Als Gegengewicht ist auch ein böser Dämon auf der Welt, der allen schwarzen Katzen ans Fell möchte. Auch hier geht alles gut aus.
Menschen und Orte der Handlung sind gut vorstellbar, wobei den liebevollen Menschen etwas mehr Raum gegeben wird. Wie im klassischen Märchen geht für die 'Guten' alles gut aus, und die 'Bösen' nicht.
Die Darstellung des Himmels mit den Figuren auf den Wolken ist sehr unterhaltsam, wenn sie auch für puristische Christen zu frech sein dürfte. Für andere sind die Szenen zum Kichern einladend.
Es sind wunderbare Geschichten mit wunderbaren Katzen - 'Sternchen' als Himmelskatze stelle ich mir wunderschön vor. Die Geschichten sind gut lesbar und tun bei den Grauslichkeiten der Welt rundherum einfach gut. Viel Freude dabei - miau !
Andrea Schacht wurde 1956 in Schleswig-Holstein geboren. Sie studierte Werkstofftechnik und Betriebswirtschaft und war anschließend im industriellen Großanlagenbau tätig. Seit 1992 widmet sie sich nur noch dem Schreiben - inspiriert durch einen schwarzen Hotelkater im Urlaub. 1994 erschien der erste Katzenroman, dann Roman deren Heldin im Mittelalter lebt. Schacht lebt in Wachtberg (Nordrhein - Westfalen).
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Freitag, 23. Dezember 2016
Michelle de Kretser : "Der Fall Hamilton"
Michelle de Kretser :
"Der Fall Hamilton"
original "The Hamilton Case"
2003, Verlag Knopf (Australien)
Aus dem Englischen von Anke Caroline Burger
2006, Klett Cotta Verlag
300 Seiten
ISBN 3-608-93740-4
In dem Roman geht es anhand von Sam (eigentlich Stanley Alban Marriott) Obeysekere, seiner Mutter Maud und seinem Sohn Harry um die Geschichte Sri Lankas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als zuerst die Briten die Herrschaft auf der Insel innehatten, und diese dann an die Kämpfe zwischen Tamilen und Singhalesen abgeben mußten. Sam ist zwar dunkelhäutig aber britisch bis ins Detail, während seine Mutter als Kind und im Alter die Weisheit der Eingesessenen lebt und dazwischen durch ihre Schönheit den Menschen auf der Nase tanzt, während sein Sohn Harry sich komplett aus dem System ausklinkt und in England Vegetarier wird. Am Schluß wird klar, daß Sam wunderbar in Details war, aber nie den großen Zusammenhang erkannte.
Der Hauptteil der Geschichte ist Sam gewidmet, der in einer Familie mit Geld aber auch Verschwendung aufwächst, eine Schwester Claudia hat die er innig lieb und einen Bruder der früh stirbt. Im Internat lernt er Jaya kennen, der später sein Schwager, dann Politiker wird, und Shiva (Shivanathan) der genauso wie Sam Jus studiert und später Geschichten (unwahr und exotisch) schreibt. Sam eine Karriere im Staatsdienst vor sich die er sich mit seinen Schlußfolgerungen um den Mord an dem Farmer Hamilton verbaut, als hier das ewige Mißtrauen gegen eingeborene Dienstboten, die Oberhoheit der Briten, sich ändernde Zeiten gegeneinander spielen. Seine Heirat mit der reichen häßlichen Leela macht ihn nicht glücklich, aber es gibt spät Sohn Harry, der sich gar nicht den Wünschen von Sam entwickelt.
Kapitelweise wird das Leben von Sams Mutter Maud beschrieben, die es durch große Schönheit und Extravaganz schafft bewundert zu werden. Als gleichzeitig Alter und Armut kommen entwickelt sie sich zur wunderlichen Alten die in Glitzergewändern durch die Wälder streift. Diese Kapitel haben eigenen Charme da hier viele Baum- und Tiernamen vorkommen.
Hintergrund ist der Geschichte von Ceylon, in der von den holländischen Einwanderern und Stolz erzählt wird, dann den Briten, und den Unterschieden zwischen Tamilen und Singhalesen. Die Loslösung der Briten von Indien und den Lösungen im Norden die Haß sähen und zu blutigen Konflikten führen, sind nur kurz genannt. Auf der Insel verschieben sich die Machtverhältnisse zugunsten der ursprünglichen Einwohner.
Die Menschen sind gut vorstellbar beschrieben. Sam bleibt brav, seine Mutter schildernd, seine Schwester durchsichtig und zart, Kurzzeit-Schwager Jaya als dickes schleimiges Ekelpaket mit grandioser wetterwendischer Rhetorik, das Kind Harry dem die Welt der Mutter und Großmutter wichtig ist, Pater/der Vater Sams der ein großer Verschwender war, die unterschiedlichen Helferleins im Gut mitten im Nirgendwo im Regenwald, oder im Haus am Meer das nur Sam liebt.
Leider gibt es keinen Glossar um die verschiedenen Ausdrücke die vermutlich typisch für Sri Lanka sind oder waren und die Essen, Herrschaft - Dienerschaft, und anderes beschreibt nachzuschlagen. Das ist schade weil es den Charme des Buches ausmacht, daß diese Ausdrücke zwar unübersetzt und immerhin kursiv gedruckt im Text stehen.
Der Roman ist stark und eindrücklich. Auch wenn man mit dem Leben auf dieser Insel und dem geschichtlichen Hintergrund nicht vertraut ist, zieht es in diesen Roman mit seinen Menschen und dem feuchten Klima und verschiedenartigen Essen hinein. Viel Freude beim Lesen !
Michelle de Kretser wurde am 11. November 1957 in Sri Lanka (Ceylon) geboren und wanderte mit 14 nach Australian aus. Sie studierte Literaturwissenschaft und Französisch in Melbourne und Paris. Dann arbeitete sich als Lektorin für ein Reise Magazin und begann zu schreiben. 1999 erschien der erste Roman "The Rose Grower" (auf deutsch 'Rosenzüchterin von Montsignac' bei Rütten und Loening 2001).
"Der Fall Hamilton"
original "The Hamilton Case"
2003, Verlag Knopf (Australien)
Aus dem Englischen von Anke Caroline Burger
2006, Klett Cotta Verlag
300 Seiten
ISBN 3-608-93740-4
In dem Roman geht es anhand von Sam (eigentlich Stanley Alban Marriott) Obeysekere, seiner Mutter Maud und seinem Sohn Harry um die Geschichte Sri Lankas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als zuerst die Briten die Herrschaft auf der Insel innehatten, und diese dann an die Kämpfe zwischen Tamilen und Singhalesen abgeben mußten. Sam ist zwar dunkelhäutig aber britisch bis ins Detail, während seine Mutter als Kind und im Alter die Weisheit der Eingesessenen lebt und dazwischen durch ihre Schönheit den Menschen auf der Nase tanzt, während sein Sohn Harry sich komplett aus dem System ausklinkt und in England Vegetarier wird. Am Schluß wird klar, daß Sam wunderbar in Details war, aber nie den großen Zusammenhang erkannte.
Der Hauptteil der Geschichte ist Sam gewidmet, der in einer Familie mit Geld aber auch Verschwendung aufwächst, eine Schwester Claudia hat die er innig lieb und einen Bruder der früh stirbt. Im Internat lernt er Jaya kennen, der später sein Schwager, dann Politiker wird, und Shiva (Shivanathan) der genauso wie Sam Jus studiert und später Geschichten (unwahr und exotisch) schreibt. Sam eine Karriere im Staatsdienst vor sich die er sich mit seinen Schlußfolgerungen um den Mord an dem Farmer Hamilton verbaut, als hier das ewige Mißtrauen gegen eingeborene Dienstboten, die Oberhoheit der Briten, sich ändernde Zeiten gegeneinander spielen. Seine Heirat mit der reichen häßlichen Leela macht ihn nicht glücklich, aber es gibt spät Sohn Harry, der sich gar nicht den Wünschen von Sam entwickelt.
Kapitelweise wird das Leben von Sams Mutter Maud beschrieben, die es durch große Schönheit und Extravaganz schafft bewundert zu werden. Als gleichzeitig Alter und Armut kommen entwickelt sie sich zur wunderlichen Alten die in Glitzergewändern durch die Wälder streift. Diese Kapitel haben eigenen Charme da hier viele Baum- und Tiernamen vorkommen.
Hintergrund ist der Geschichte von Ceylon, in der von den holländischen Einwanderern und Stolz erzählt wird, dann den Briten, und den Unterschieden zwischen Tamilen und Singhalesen. Die Loslösung der Briten von Indien und den Lösungen im Norden die Haß sähen und zu blutigen Konflikten führen, sind nur kurz genannt. Auf der Insel verschieben sich die Machtverhältnisse zugunsten der ursprünglichen Einwohner.
Die Menschen sind gut vorstellbar beschrieben. Sam bleibt brav, seine Mutter schildernd, seine Schwester durchsichtig und zart, Kurzzeit-Schwager Jaya als dickes schleimiges Ekelpaket mit grandioser wetterwendischer Rhetorik, das Kind Harry dem die Welt der Mutter und Großmutter wichtig ist, Pater/der Vater Sams der ein großer Verschwender war, die unterschiedlichen Helferleins im Gut mitten im Nirgendwo im Regenwald, oder im Haus am Meer das nur Sam liebt.
Leider gibt es keinen Glossar um die verschiedenen Ausdrücke die vermutlich typisch für Sri Lanka sind oder waren und die Essen, Herrschaft - Dienerschaft, und anderes beschreibt nachzuschlagen. Das ist schade weil es den Charme des Buches ausmacht, daß diese Ausdrücke zwar unübersetzt und immerhin kursiv gedruckt im Text stehen.
Der Roman ist stark und eindrücklich. Auch wenn man mit dem Leben auf dieser Insel und dem geschichtlichen Hintergrund nicht vertraut ist, zieht es in diesen Roman mit seinen Menschen und dem feuchten Klima und verschiedenartigen Essen hinein. Viel Freude beim Lesen !
Michelle de Kretser wurde am 11. November 1957 in Sri Lanka (Ceylon) geboren und wanderte mit 14 nach Australian aus. Sie studierte Literaturwissenschaft und Französisch in Melbourne und Paris. Dann arbeitete sich als Lektorin für ein Reise Magazin und begann zu schreiben. 1999 erschien der erste Roman "The Rose Grower" (auf deutsch 'Rosenzüchterin von Montsignac' bei Rütten und Loening 2001).
Montag, 19. Dezember 2016
Alberto Vázquez-Figueroa : "Der Leguan"
Alberto Vázquez-Figueroa :
"Der Leguan"
original "La Iguana"
1982, Palaza & Janés, Barcelona
Aus dem Spanischen von Jan Moewes
2003, Unionsverlag, Zürich
245 Seiten
ISBN 978-3-293-20324-2
Der Leguan ist der böse Spitzname die einem häßlichen unliebenswürdigen Menschen auf einem Schiff gegeben werden. Nach einigen bösen Events bleibt er auf einer Insel als einziger zurück und richtet sich diese als seinen Herrschaftsbereich ein. Nur die Vögel, die Riesenschildkröten und die Leguane sind seine Gefährten, bis er sich - oftmals böse überrascht - Gefährten kidnappt und zwingt für ihn auf der Insel zu schuften. Einer bringt ihm sogar Lesen und eine Art Schreiben bei, bis 'Leguan Oberlus' auch eine bildschöne Frau kidnappen kann. Nach Jahresfrist kam ein Kind, und auch Probleme, denen er sich durch eine wahnwitzige Flucht zu entziehen sucht.
Ort der Handlung ist eine der kleinen Galapagos Inseln, die damals noch "Hood" hieß, jetzt unter 'Espanola' bekannt ist. Es wird von Kakteen, Albatrossen, Riesenschildkröten erzählt - die Nutzungen/Abschlachtungen der Schildkröten sind genauso grausam wie die Kämpfe zwischen den Menschen und Demütigungen der Unterlegenen.
Der 'Leguan' ist grundsätzliche wahre Geschichte, die zur Zeit der Schiffstransporte und Piraten mit Machete und Pistolen gewesen sei.
Der Großteil der Geschichte ist aus seiner Sicht geschrieben. Wie die Menschen lieblos mit ihm umgehen, wie sie ihn nur als excellenten Harpunierer schätzen, wie er lernt auf nie gespürte Zuneigung zu verzichten, wie er grausam zu seinen Sklaven auf der Insel ist und wie er das Leben auf der Insel organisiert, genauso wie die Flucht.
Einige Kapitel sind der schönen Frau Carmen de Ibarra gewidmet, die zwar immer wieder Männer liebt und wiedergeliebt wird, aber nicht glücklich dabei ist. Sie paßt sich dem Leguan irgendwie an, verzeiht ihm aber nicht, daß er ihr/das Kind getötet hat ohne daß sie es sehen konnte.
Das Geschehen ist sehr anschaulich beschrieben. Es sind die Kargheit der Insel, der langsame Tod der Schildkröten, das Luftschnappen der Jungvögel nach dem Vulkanausbruch nach Frischluft, die große Welle des Tsunami, die Qualen sowie Verzweiflung der gekidnappten Menschen spürbar. Fremd bleiben die Stellen mit der Frau, die irgendwie männlichen Wunschvorstellungen zu entspringen scheinen.
Der Roman ist dicht geschrieben und spannend, weil man nie weiß wie die Geschichte weitergeht, welcher Gekidnappte es schafft, und wie es der Hauptperson weiter ergehen wird. Viel Freude beim Lesen !
"Der Leguan"
original "La Iguana"
1982, Palaza & Janés, Barcelona
Aus dem Spanischen von Jan Moewes
2003, Unionsverlag, Zürich
245 Seiten
ISBN 978-3-293-20324-2
Der Leguan ist der böse Spitzname die einem häßlichen unliebenswürdigen Menschen auf einem Schiff gegeben werden. Nach einigen bösen Events bleibt er auf einer Insel als einziger zurück und richtet sich diese als seinen Herrschaftsbereich ein. Nur die Vögel, die Riesenschildkröten und die Leguane sind seine Gefährten, bis er sich - oftmals böse überrascht - Gefährten kidnappt und zwingt für ihn auf der Insel zu schuften. Einer bringt ihm sogar Lesen und eine Art Schreiben bei, bis 'Leguan Oberlus' auch eine bildschöne Frau kidnappen kann. Nach Jahresfrist kam ein Kind, und auch Probleme, denen er sich durch eine wahnwitzige Flucht zu entziehen sucht.
Ort der Handlung ist eine der kleinen Galapagos Inseln, die damals noch "Hood" hieß, jetzt unter 'Espanola' bekannt ist. Es wird von Kakteen, Albatrossen, Riesenschildkröten erzählt - die Nutzungen/Abschlachtungen der Schildkröten sind genauso grausam wie die Kämpfe zwischen den Menschen und Demütigungen der Unterlegenen.
Der 'Leguan' ist grundsätzliche wahre Geschichte, die zur Zeit der Schiffstransporte und Piraten mit Machete und Pistolen gewesen sei.
Der Großteil der Geschichte ist aus seiner Sicht geschrieben. Wie die Menschen lieblos mit ihm umgehen, wie sie ihn nur als excellenten Harpunierer schätzen, wie er lernt auf nie gespürte Zuneigung zu verzichten, wie er grausam zu seinen Sklaven auf der Insel ist und wie er das Leben auf der Insel organisiert, genauso wie die Flucht.
Einige Kapitel sind der schönen Frau Carmen de Ibarra gewidmet, die zwar immer wieder Männer liebt und wiedergeliebt wird, aber nicht glücklich dabei ist. Sie paßt sich dem Leguan irgendwie an, verzeiht ihm aber nicht, daß er ihr/das Kind getötet hat ohne daß sie es sehen konnte.
Das Geschehen ist sehr anschaulich beschrieben. Es sind die Kargheit der Insel, der langsame Tod der Schildkröten, das Luftschnappen der Jungvögel nach dem Vulkanausbruch nach Frischluft, die große Welle des Tsunami, die Qualen sowie Verzweiflung der gekidnappten Menschen spürbar. Fremd bleiben die Stellen mit der Frau, die irgendwie männlichen Wunschvorstellungen zu entspringen scheinen.
Der Roman ist dicht geschrieben und spannend, weil man nie weiß wie die Geschichte weitergeht, welcher Gekidnappte es schafft, und wie es der Hauptperson weiter ergehen wird. Viel Freude beim Lesen !
Alberto Vázquez-Figueroa Rial wurde am 11. Oktober 1936 in Santa Cruz de Tenerife geboren. Sein Kindheit und Jugend verbrachte Vázquez-Figueroa in der jetzt marrokanischen Wüste in der damaligen Kolonie 'Spanisch Sahara'. Mehrere seiner Romane wurden für das Kino verfilmt. Als Journalist und Auslandskorrespondent reiste er von 1965 bis Ende der 1970er Jahre durch Afrika und Lateinamerika. Als sein erster goßer Roman gilt „Ébano“ (1975 auf spanisch). 1980 erschien dann der erste große Erfolgsroman „Tuareg“, der 1984 unter dem Titel „Tuareg - Il guerriero del deserto“ (dt. 'Gazel, der Wüstenkrieger') verfilmt wurde. Der Autor lebt zurzeit auf Tenerriffa.
Freitag, 16. Dezember 2016
Roland Zingerle : "Ein Mord am Wörthersee"
Roland Zingerle :
"Ein Mord am Wörthersee" - Kärnten-Krimi
2015, Haymon Verlag Innsbruck
271 Seiten
ISBN 978-3-7099-7827-6
Der Detektiv Heinz Slabatnig wird von einer Versicherung beauftragt den dritten Todesfall innerhalb einer Familie beim Ironman Klagenfurt zu vermeiden. Das gelingt natürlich nicht, und Slabatnig macht sich auf die Suche, recherchiert beim smarten Sportarzt, plaudert mit der Ex-Freundin eines der Mordopfers und versucht seine Kenntnisse beim Catering des Ironmans umzusetzen. Nebenbei versucht er bei der Frau seiner Träume zu landen. Schlußendlich hat er viel Glück und seine Schwester, die Polizistin, kann die Morde offiziell aufklären
Ort der Handlung ist Klagenfurt, der Wörthersee und einige Hügel der Umgebung. Die Lokale, Uferpromenaden, sportstrecken wirken authentisch (aber das werden Menschen aus Klagenfurt besser wissen).
Die Geschichte ist fast komplett aus der Sichtweise von Heinz erzählt und folgt seinem Gedanken- und Handlungsstrang. Aus seiner Sicht werden der smarte Arzt, die neckische Arzthelferin, die toughe Cateringfrau deren Familie wegstirbt, deren guter alter Freund sowie die verwelkte Ex-Freundin des einen Opfers geschildert. Auch die Hoffnungen auf eine neue Liebe wird aus seiner Sichtweise geschildert, wobei ihr etwas Raum zur Reflexion eingeräumt wird. Am Schluß agieren dann die Polizei und Hintergrundrecherche zu den Morden.
Die Personen sind gut vorstellbar, wobei sie angenehmerweise weder komplett sympathisch, noch komplett unsympathisch sind.
Die Story ist gut geschrieben und rasch lesbar. Etwas auf die Nerven geht, daß der Detektiv als Decknamen Dichter der Romantik verwendet und hofft daß die Allgemeinbildung so schlecht ist, daß dies nicht auffliegt.
In Summe ein gut lesbarerer Krimi mit Mit-Rate-Möglichkeit zu Unterhaltung. Viel Spaß beim Lesen.
Roland Zingerle, geboren 1973, studierte nach einem Ausflug in die Betriebswirtschaft, Germanistik und Kommunikationswissenschaften. Er arbeitete als Journalist und Kulturmanager, ehe er sich als Schriftsteller selbständig machte und die "Kärntner Schreibschule" mitbegründete, eine Erwachsenenbildungseinrichtung für kreatives Schreiben. Er lebt mit seiner Familie in Klagenfurt am Wörthersee.
"Ein Mord am Wörthersee" - Kärnten-Krimi
2015, Haymon Verlag Innsbruck
271 Seiten
ISBN 978-3-7099-7827-6
Der Detektiv Heinz Slabatnig wird von einer Versicherung beauftragt den dritten Todesfall innerhalb einer Familie beim Ironman Klagenfurt zu vermeiden. Das gelingt natürlich nicht, und Slabatnig macht sich auf die Suche, recherchiert beim smarten Sportarzt, plaudert mit der Ex-Freundin eines der Mordopfers und versucht seine Kenntnisse beim Catering des Ironmans umzusetzen. Nebenbei versucht er bei der Frau seiner Träume zu landen. Schlußendlich hat er viel Glück und seine Schwester, die Polizistin, kann die Morde offiziell aufklären
Ort der Handlung ist Klagenfurt, der Wörthersee und einige Hügel der Umgebung. Die Lokale, Uferpromenaden, sportstrecken wirken authentisch (aber das werden Menschen aus Klagenfurt besser wissen).
Die Geschichte ist fast komplett aus der Sichtweise von Heinz erzählt und folgt seinem Gedanken- und Handlungsstrang. Aus seiner Sicht werden der smarte Arzt, die neckische Arzthelferin, die toughe Cateringfrau deren Familie wegstirbt, deren guter alter Freund sowie die verwelkte Ex-Freundin des einen Opfers geschildert. Auch die Hoffnungen auf eine neue Liebe wird aus seiner Sichtweise geschildert, wobei ihr etwas Raum zur Reflexion eingeräumt wird. Am Schluß agieren dann die Polizei und Hintergrundrecherche zu den Morden.
Die Personen sind gut vorstellbar, wobei sie angenehmerweise weder komplett sympathisch, noch komplett unsympathisch sind.
Die Story ist gut geschrieben und rasch lesbar. Etwas auf die Nerven geht, daß der Detektiv als Decknamen Dichter der Romantik verwendet und hofft daß die Allgemeinbildung so schlecht ist, daß dies nicht auffliegt.
In Summe ein gut lesbarerer Krimi mit Mit-Rate-Möglichkeit zu Unterhaltung. Viel Spaß beim Lesen.
Roland Zingerle, geboren 1973, studierte nach einem Ausflug in die Betriebswirtschaft, Germanistik und Kommunikationswissenschaften. Er arbeitete als Journalist und Kulturmanager, ehe er sich als Schriftsteller selbständig machte und die "Kärntner Schreibschule" mitbegründete, eine Erwachsenenbildungseinrichtung für kreatives Schreiben. Er lebt mit seiner Familie in Klagenfurt am Wörthersee.
Freitag, 9. Dezember 2016
Leonardo Padura : "Der Schwanz der Schlange"
Leonardo Padura :
"Der Schwanz der Schlange"
Kriminalroman
original "La Cola de la serpiente"
2011, Tuesquets Editores, Barcelona
Aus dem kubanischen Spanisch von Hans-Joachim Hartstein
2010, Unionsverlag Zürich
174 Seiten + 3 Seiten Anmerkungen des Autors
ISBN 978-6-293-00440-5
Teniente Mario Conde ist wieder unterwegs, diesmal den Mord an einem Chinesen im chinesischen Viertel von Havanna zu klären. Die Tochter eines Chinesen und einer Afrikanerin, die sehr attraktive Polizistin Patricia Chion, bittet ihn hier mit Respekt vorzugehen, und holt auch die Hilfe ihres verschlossenen Vaters ein. Conde irrt zwischen chinesischer Mafia mit Drogenmöglichkeit, altem Glauben, aktueller Verzweiflung, Abschottung innerhalb der sprachlichen und kulturellen Herkünfte, Alkohol und Sturheit hin und her. Er löst den Fall, ist aber wie gewohnt nicht glücklich damit.
Diesmal schildert der Autor das Leben, die verschwundenen Träume der Chinesen die nach der chinesischen Revolution auf Kuba Geld verdienen wollten, und hier nochmals von einer Revolution überrollt worden. Überleben ging nur unter teilweiser Bewahrung der Rest der ursprünglichen Verhaltensweisen.
Schräg sind die Ausflüge in denen chinesischer Aberglauben, afrikanische Zauber vermengt mit jüdischem Zauber. Worte wie 'mayombe', 'palo', 'nganga', 'zarabanda', 'yoruba' sollten vertraut sein, oder nachgeschlagen werden.
Faszinierend wie das Schönheitsideal von Condes Traumfrau ist - oben schmal, hüftabwärts mehr als breit. Deutlich werden die Bewegungen breiten Hüften und Beine beschrieben. Die Jugendliebe Tamara taucht auf der Suche nach ihren Wurzeln wieder auf.
Condes Wohnung beherbergt einen Goldfisch, der immer wieder Rufino genannt wird. Und Bücher, deren Lesen in aus dem Frust der Polizeiarbeit herausholen.
Im polizeilichen Umfeld sind Sergante Manolo, der Vorgesetzte Mayor Rangel und als Hilfe der dicke Contreras an seiner Seite.
Der Titel des Buches resultiert aus den Condes philosophischen Überlegungen ob die Lösung am Kopf oder am Schwanz der Schlange beginnt.
Der Roman ist dicht beschrieben, und es gut zu verfolgen welche Schritte der Teniente verfolgt. Die Menschen sind gut vorstellbar.
In Summe ein wunderbares Buch, auch wenn es nicht ganz einfach zu Lesen ist. Viel Freude beim Lesen !
Leonardo Padura Fuentes wurde 1955 in Havanna geboren. 1980 schloss er sein Studium der Literatur an der Universität Havanna ab und begann dann als Journalist zu arbeiten. 1989 begann er Kriminalromane zu schreiben, für die er Auszeichnungen erhielt. 1991 erschien das erste Buch mit Teniente Conde, das erst 2003 auf deutsch erschien.
"Der Schwanz der Schlange"
Kriminalroman
original "La Cola de la serpiente"
2011, Tuesquets Editores, Barcelona
Aus dem kubanischen Spanisch von Hans-Joachim Hartstein
2010, Unionsverlag Zürich
174 Seiten + 3 Seiten Anmerkungen des Autors
ISBN 978-6-293-00440-5
Teniente Mario Conde ist wieder unterwegs, diesmal den Mord an einem Chinesen im chinesischen Viertel von Havanna zu klären. Die Tochter eines Chinesen und einer Afrikanerin, die sehr attraktive Polizistin Patricia Chion, bittet ihn hier mit Respekt vorzugehen, und holt auch die Hilfe ihres verschlossenen Vaters ein. Conde irrt zwischen chinesischer Mafia mit Drogenmöglichkeit, altem Glauben, aktueller Verzweiflung, Abschottung innerhalb der sprachlichen und kulturellen Herkünfte, Alkohol und Sturheit hin und her. Er löst den Fall, ist aber wie gewohnt nicht glücklich damit.
Diesmal schildert der Autor das Leben, die verschwundenen Träume der Chinesen die nach der chinesischen Revolution auf Kuba Geld verdienen wollten, und hier nochmals von einer Revolution überrollt worden. Überleben ging nur unter teilweiser Bewahrung der Rest der ursprünglichen Verhaltensweisen.
Schräg sind die Ausflüge in denen chinesischer Aberglauben, afrikanische Zauber vermengt mit jüdischem Zauber. Worte wie 'mayombe', 'palo', 'nganga', 'zarabanda', 'yoruba' sollten vertraut sein, oder nachgeschlagen werden.
Faszinierend wie das Schönheitsideal von Condes Traumfrau ist - oben schmal, hüftabwärts mehr als breit. Deutlich werden die Bewegungen breiten Hüften und Beine beschrieben. Die Jugendliebe Tamara taucht auf der Suche nach ihren Wurzeln wieder auf.
Condes Wohnung beherbergt einen Goldfisch, der immer wieder Rufino genannt wird. Und Bücher, deren Lesen in aus dem Frust der Polizeiarbeit herausholen.
Im polizeilichen Umfeld sind Sergante Manolo, der Vorgesetzte Mayor Rangel und als Hilfe der dicke Contreras an seiner Seite.
Der Titel des Buches resultiert aus den Condes philosophischen Überlegungen ob die Lösung am Kopf oder am Schwanz der Schlange beginnt.
Der Roman ist dicht beschrieben, und es gut zu verfolgen welche Schritte der Teniente verfolgt. Die Menschen sind gut vorstellbar.
In Summe ein wunderbares Buch, auch wenn es nicht ganz einfach zu Lesen ist. Viel Freude beim Lesen !
Leonardo Padura Fuentes wurde 1955 in Havanna geboren. 1980 schloss er sein Studium der Literatur an der Universität Havanna ab und begann dann als Journalist zu arbeiten. 1989 begann er Kriminalromane zu schreiben, für die er Auszeichnungen erhielt. 1991 erschien das erste Buch mit Teniente Conde, das erst 2003 auf deutsch erschien.
Dienstag, 6. Dezember 2016
Tessa Korber : "Die Katzen von Montmartre"
Tessa Korber :
"Die Katzen von Montmartre"
Kriminalroman
2016, btb Verlag
245 Seiten + 2 Seitenpersonal
ISBN 978-3-442-71444-5
Wunderbare verschiedene Katzen am Montmartre erzählen von Menschen und ihren Menschen. Bonnard, ein roter Kater erzählt in ich-form, was ihm die Menschen am Friedhof - ihn kraulend - erzählen. Ein Mädchen wird ermordet auf dem Friedhof aufgefunden, und die entzückende graue Katze Grisette verschwindet. Beides alarmiert die Katzen, wobei der schwarze Kater Degas wegen der grauen Schönheit alle Such-katzschaften in Bewegung bringt. Nur der gefleckte Kater Matisse der eigentlich bei dem Antiquitätenhändler lebt, hat sein Interessen für einen dunkelhäutigen Buben aus Afrika entdeckt und boxt diesen aus mehreren gefährlichen Situationen aus. Am Schluß wird es zwar knapp, aber einige neue Beziehungen auf Katzen- und Menschenebene sind entstanden.
Der Großteil der Kapitel ist aus Katzensicht, bzw, mit den Aktionen der Katzen geschildert, wenige Kapitel sind aus Sicht der Menschen geschrieben. Die dreifärbige Katze Suzanne lebt bei der Patissiere Mme Valladon, die Kater Pablo und Miro leben bei dem Bistrobesitzer Moulin, Grisette lebt bei der Kiosk-besitzerin und ehemaligen Prostituierten Mme Chauchau. Als zusätzliche Menschen gibt es einen alten Maler, einen liebevoller Tierarzt, einen durchaus weisen Polizisten sowie einen Tischler und dessen Sohn mit Lokalprojekt.
In Nebenlinien sind Themen wie KZ, Pädophilie, ein gräßlicher Autounfall der eine fast komplette Familie auslöscht, ein Vater der fast ein Kind umbringt und ein mittelalterlicher Aberglaube im Mauerbau wichtig
Faszinierend sind die typisch französischen Süßigkeiten, die Mme Valladon herstellt und deren Zubereitung beschrieben wird. Die 'Religieuses' waren mir neu.
Katzentechnisch werden interessante Vokabel verwendet wie Vibrissen (ich war nur Schnurrbartharre gewohnt) und Jacob'sches Organ. Ob Katzen wirklich so feinstufig riechen vermögen wie Degas hier beschrieben ist ?
Der Kriminalroman ist gut geschrieben, Katzen & Menschen & Orte sind gut vorstellbar.
Viel Freude beim Lesen über die Katzen, miau !
Tessa Korber (eigentlich Tessy Jeannette Klier) wurde am 23. Juni 1966 in Grünstadt/Pfalz geboren. Sie hat Geschichte, Germanistik und Kommunikationswissenschaften studiert, promovierte 1997, arbeitete dann in einem Verlag und im Buchhandel, als Werbetexterin und Dozentin. Sie schreibt historische Romane, Kriminalromane tw. unter eigenen Namen oder auch unter Pseudonym. 1998 wurde ihr Roman 'Die Karawanenkönigin' ein Bestseller. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in der Nähe von Erlangen mit Mann, Kind, Hund und Katzen.
"Die Katzen von Montmartre"
Kriminalroman
2016, btb Verlag
245 Seiten + 2 Seitenpersonal
ISBN 978-3-442-71444-5
Wunderbare verschiedene Katzen am Montmartre erzählen von Menschen und ihren Menschen. Bonnard, ein roter Kater erzählt in ich-form, was ihm die Menschen am Friedhof - ihn kraulend - erzählen. Ein Mädchen wird ermordet auf dem Friedhof aufgefunden, und die entzückende graue Katze Grisette verschwindet. Beides alarmiert die Katzen, wobei der schwarze Kater Degas wegen der grauen Schönheit alle Such-katzschaften in Bewegung bringt. Nur der gefleckte Kater Matisse der eigentlich bei dem Antiquitätenhändler lebt, hat sein Interessen für einen dunkelhäutigen Buben aus Afrika entdeckt und boxt diesen aus mehreren gefährlichen Situationen aus. Am Schluß wird es zwar knapp, aber einige neue Beziehungen auf Katzen- und Menschenebene sind entstanden.
Der Großteil der Kapitel ist aus Katzensicht, bzw, mit den Aktionen der Katzen geschildert, wenige Kapitel sind aus Sicht der Menschen geschrieben. Die dreifärbige Katze Suzanne lebt bei der Patissiere Mme Valladon, die Kater Pablo und Miro leben bei dem Bistrobesitzer Moulin, Grisette lebt bei der Kiosk-besitzerin und ehemaligen Prostituierten Mme Chauchau. Als zusätzliche Menschen gibt es einen alten Maler, einen liebevoller Tierarzt, einen durchaus weisen Polizisten sowie einen Tischler und dessen Sohn mit Lokalprojekt.
In Nebenlinien sind Themen wie KZ, Pädophilie, ein gräßlicher Autounfall der eine fast komplette Familie auslöscht, ein Vater der fast ein Kind umbringt und ein mittelalterlicher Aberglaube im Mauerbau wichtig
Faszinierend sind die typisch französischen Süßigkeiten, die Mme Valladon herstellt und deren Zubereitung beschrieben wird. Die 'Religieuses' waren mir neu.
Katzentechnisch werden interessante Vokabel verwendet wie Vibrissen (ich war nur Schnurrbartharre gewohnt) und Jacob'sches Organ. Ob Katzen wirklich so feinstufig riechen vermögen wie Degas hier beschrieben ist ?
Der Kriminalroman ist gut geschrieben, Katzen & Menschen & Orte sind gut vorstellbar.
Viel Freude beim Lesen über die Katzen, miau !
Tessa Korber (eigentlich Tessy Jeannette Klier) wurde am 23. Juni 1966 in Grünstadt/Pfalz geboren. Sie hat Geschichte, Germanistik und Kommunikationswissenschaften studiert, promovierte 1997, arbeitete dann in einem Verlag und im Buchhandel, als Werbetexterin und Dozentin. Sie schreibt historische Romane, Kriminalromane tw. unter eigenen Namen oder auch unter Pseudonym. 1998 wurde ihr Roman 'Die Karawanenkönigin' ein Bestseller. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in der Nähe von Erlangen mit Mann, Kind, Hund und Katzen.
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