Christine Cazon :
"Stürmische Côte d'azur" - der dritte Fall für Kommissar Duval
2016, Kiepenheuer & Witsch. Kiwi 1469
284 Seiten; auf der Innenseite ist eine Skizze der Insel und die Schiffswege an das Festland
ISBN 978-3-462-04883-4
Kommissar Léon Duval muß über das schwankende Meer von Cannes auf die Insel Sainte-Marguerite. Dort wurde ein toter Seemann gemeldet, später findet sich ein zweiter, ein schönes wenig genutztes Schiff liegt in der Bucht und das eines mit der Mafia verbundenen Geschäftsmannes wartet auf Ersatzteile. Auf der Insel gibt es ein Naturschutzreservat für seltene Vögel das ein brummig wirkender Ecoló verwaltet; als Reste der Wirtschaft ist für die Arbeitenden eine Werft vorhanden. Treffpunkt ist das Bistro in dem der ständiger Wirt, und eine aktuelle Hilfe, ein Mädchen das seinen Sinn sucht, sowie vorzüglich kocht aber einen schlechten Männergeschmack hat, führen. Der Kommissar führt endlose Gespräche, Telephonate, friert im Herbstregen, und kann schlußendlich ein Ergebnis präsentieren.
Die Geschichte wird am Anfang aus Sicht von Alice, der jungen Frau die nach dem Surf-Sommer auf der Insel geblieben ist, beschrieben, dann wird der Kommissar begleitet. Er wird leicht seekrank, was sich durch den Roman zieht.
Duval ist eine gepflegte Erscheinung, geschieden, 2 Kinder, in einer frischen Beziehung mit einer Journalistin. Sein Team mit Pathologen und Spurensicherung arbeitet gut zusammen. Er kommt mit Hilfe eines kleines Buben einer Tatwaffe auf die Spur. Alice ist eine attraktive jungen Frau, die sich dessen bewußt ist; sie ist nicht wirklich sympathisch in ihrer Launenhaftigkeit. Alle Männer der Insel machen sich Hoffnungen auf sie; Hoffnungen die sie oft enttäuscht. 2 ältere Fischer, der Wirt, der Ecolo, die Seeleute und ein Kapitän scharwenzeln um sie herum; auf der einen Yacht ist eine Familie, die es eher ruhig mag, aber einen guten Kapitän hat.
Einheimisches Essen wird genannt wie eine 'Daube', eine 'Brandade' und ein saftiger 'Croque Monsieur'. Der Croque wird genauer erzählt, die anderen Speisen mußte ich im Internet nachlesen, weil es in diesem Buch leider kein Glossar zu ortstypischen Ausdrücken gibt. Hier wären auch die Vokabel für die ortsüblichen Messer nachzulesen gewesen - erhoffte ich mir als nicht dem Französischen verbundener/in Leser/in.
Drogen und Mafiaverbindungen spielen in diesen Roman hinein. Auch die Geschichte wie es auf der Insel zum Vogelreservat kam.
Die Menschen bleiben nicht ganz greifbar. es ist nicht schlüssig wenn Alice anbaggert oder wen nicht. Die Vorgesetzte Duvals ist von anfang an unangenehm und zieht Arroganz durch.
Das windige Seeklima ist spürbar, auch die kalten Winde vor denen sich die Menschen entweder unter windgeschützte Balkone oder ins Bistro retten.
Vieles ist in dem Buch gut lesbar, und gut vorstellbar. Die Seekrankheit von Duval hätte es kürzer auch gebracht. In Summe aber ein guter Roman für Unterhaltung, Entspannung und Urlaubsgefühl.
Christine Cazon wurde 1962 geboren. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen in Cannes.
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