Montag, 1. Dezember 2014

Joann Sfar : "Die Katze des Rabbiners"

Joann Sfar :
"Die Katze des Rabbiners"
Text und Zeichnungen : Joann Sfar
Kolorierung : Brigitte Findakly
Sammelband 1
2008, Dargaud Verlag
2014, Avant-Verlag Berlin
146 Seiten
ISBN 978-3-945034-01-9

In diesem ersten Sammelband sind die ersten drei Geschichten von Joann Sfar zusammengesetzt.
  • <La Bar-Mitsva> (2001),  (dt.: Die Bar-Mizwa, 2004) 44 Seiten
  • <Le Malka des lions>s (2002),  (dt.: Malka, der Herr der Löwen, 2004) 46 Seiten
  • <L’Exode> (2003),  (dt.: Exodus, 2004) 46 Seiten

  • Kater Moujroum wohnt bei einem liebevollen rundlichen Rabbi und dessen schöner Tochter Zlabya im Algerien der 1920/30-er Jahre. Nach Verspeisen des nervenden sprechenden Papageis kann der Kater plötzlich sprechen. Als respektloser, hinterfotzig denkender Kater möchte der liebevolle Vater nicht, daß er seine Tochter beeinflußt. Der Kater verhandelt bis der Rabbi dem Studium der Thora, des Thalmuds etc. mit dem Kater zustimmt um mit einer Bar-Mitsva eine Prüfung zu bestehen. Der intolorante dünne Rabbi des Rabbi ist dagegen und verlangt die Tötung des armen Katzenviehs. Zlabya würde ihrem Vater das nie verzeihen und schlußendlich verspricht der Kater dem Rabbi mit seiner Tochter nicht zu sprechen ...

    Malka, ist der Cousin des Rabbi. Er kommt mit Charisma und Löwen aus der Wüste. Ein junger Mann aus Paris kommt zu Besuch; er wird Rabbi in der Nachbarschaft und verliebt sich in Abwesenheit des Rabbis in seine Tochter. Der Rabbi mit Kater trifft in der Wüste einen muslemischen Musiker mit Esel - sie singen miteinander und freunden sich an. Leider verliert Moujroum in diesem Band leider die Fähigkeit zu sprechen.

    Im dritten Band reist das junge Ehepaar mit Rabbi und Kater nach Paris. Zuerst irrt der kreuzunglückliche Rabbi durch die Stadt, campiert in einer katholischen Kirche (die Darstellungen der halbnackten Märtyrer und Märtyrerinnen schrecken ihn ziemlich) und genießt einen Abend lang unkoscheres Essen. Der Kater trifft einen netten Hund. Der Rabbi trifft sich mit seinem Neffen, dessen Stimme ein wunderbare Karriere versprochen hatte. Jetzt ist er Straßenkünstler und vermittelt dem Rabbi ein nicht den Regeln unterworfenes Lebensgefühl. Zurück in Algerien vermisst der Rabbi Paris und hält eine ziemlich entspannte Predigt sehr zum Staunen seiner Gemeinde

    Es ist viel Information über die mosaische Religion in diesem Comic verpackt. Nachdem mich der Inhalt immer mehr zu interessieren begann, habe ich weniger auf die humorvollen Szenen geachtet.

    Der Zeichenstil macht mich etwas nervös, weil er mir ziemlich unruhig scheint. Menschen und Einrichtungen wirken ruhig - sowohl er liebevolle rundliche Rabbi, als auch der dünne unliebenswürdige Rabbi des Rabbi, liebevoll ist auch die Tochter des Rabbis mit vielen netten Details in der Kleidung. Die Katze hat allerdings eine lang Schnauze, bei der ich mich manchmal frage ob hier nicht doch ein Dackel Pate gestanden ist - versiertere Menschen haben mich korrigiert und meinen Siam können so lange Nasen haben (sorry, keine der Siamkatzen die ich kannte sah so aus).

    Einzig in dem Traum in dem Kater und der Rabbi als ziemlich rundlicher Kater unterwegs sind, gibt es eine runde Katze. Der kleine Hund in Paris ist dem Kater sehr ähnlich. Gut gefiel mir der Löwe von Malka.

    Die Diskussionen über Gott, verschiedene Regeln, andere Religionen, was Toleranz ist bzw. sein kann bringen zu denken.

    Ein hochinteressanter Comic, der sehr empfehlenswert ist.

    Joann Sfar wurde am 28. August 1971 in Nizza geboren. Er studiert Philosophie und die schönen Künste in Frankreich. Die "Katze des Rabbiners" begann 2001 als Serie, 2011 wurde teilweise als animierter Spielfilm umgesetzt. Der Autor spielt auch ein Instrument - die Ukulele.

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