Hermann Bauer :
"Karambolage" - 'ein Wiener Kaffeehauskrimi'
2009, Gmeiner Verlags GmbH
271 Seiten
ISBN 978-3-89977-796-3
Der Wiener Kaffeehauskrimi ist eigentlich ein Floridsdorf-Krimi (Anm: Floridsdorf ist der XXI. Bezirk Wiens - östlich der Donau gelegen). Bei einem imaginären Kaffeehaus mit ebenso erfundem Chefober Leopold findet nach einem spannendem Billardduell ein Mord statt. Chefober Leopold ermittelt, und kommt zeitgleich mit der Polizei dem Mörder gerade noch rechtzeitig auf die Spur.
Der Deutsch- und Englischlehrer Thomas Korber ist im krachvollen Café als nach einem Billardduell zwischen chronisch verfeindeten Billardspielern sehr böse Worte fallen. Der ewig stichelnde Georg Fellner wird kurz darauf vor ein Auto geschupst und getötet. Sein Widersacher Egon Sykora kann es nicht gewesen sein, weil er vor einem Floridsdorfer Würstelstand zu dem Zeitpunkt zu laut um übersehbar zu sein, geworden war. Oberkellner Leopold forscht inzwischen dem Ursprung einer Kinokarte bei dem Getöteten nach. Es gibt noch eine zweite Leiche - sehr geschickt war hier Selbstmord gebastelt worden. Herr Korber, der dem Kellner geduldig sein Ohr für seine Mordtheorien leiht, bekommt als Ausgleich die Umsicht von Herrn Leopold der sich die unglücklichen Liebesgeschichten des Lehrers anhört. Dieser Umsicht ist zu verdanken, daß der Lehrer nicht die dritte Leiche ist.
Der Krimi ist gut lesbar, und nette gute Unterhaltung. Die Personen sind gut geschildert und gut vorstellbar : z.B. Witwe Fellner, deren Liebhaber Lacroix, Caféhausbesitzer und -besitzerin Heller, Lehrerkollegin Hinterleitner und deren Freundin Ingrid, die Menschen aus dem Billardclub. Die Orte der Handlung wie Café Heller, Billardclub, Wohnung des Augenzeugen Seidl etc. sind gut gezeichnet. Die Dialoge sind rasch, manchmal böse, manchmal witzig.
Wer kurzweilige Unterhaltung mit nettem Krimi-Drive möchte, ist bei diesem Buch sicher gut aufgehoben. Die typisch Wiener Ausdrücke sind für Unkundige mit Fußnoten erläutert.
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