Donnerstag, 7. Oktober 2010
Tschingis Aitmatow : "Der Junge und das Meer"
Tschingis Aitmatow :
"Der Junge und das Meer"
original "Пегий пес, бегущий краем моря“
1977 Zeitschrift Snamja
aus dem Russischen von Charlotte Kossuth
1978 Bertelsmann/München/ Verlag Volk und Welt, Berlin DDR
160 Seiten
ISBN 3-570-05431-4
In dem Buch wird eine spannende Geschichte über das Erwachsen werden, Sterben für die Familie und die Urgewalt der Natur , in diesem Fall des Meeres, erzählt wird.
Kirgis wird das erste Mal von Großvater, Vater und Onkel im Kajak mitgenommen. Er soll lernen in der Tradition der Familie Robben zun töten und als Jäger seine Familie zu ernähren. Die Fahrt zu den Inseln, auf denen die Robben leben wird bei gutem Wetter angetreten. Dann kippt das Wetter, riesige Wellen gefährden Kajak und Männer, und Nebel fällt ein. Mit dem Nebel kommt die absolute Stille und Windlosigkeit. Da das Trinkwasser - der größte Schatz in dieser Situation - auszugehen droht, beschließt zuerst der Großvater, später der Onkel, und am Schluß der Vater über Nacht das Boot zu verlassen, um den Jungen die letzten Trinkwasserschlucke und damit vielleicht das Überleben zu sichern.
Die Polareule und Sterne, die endlich auftauchen, leiten den Jungen heim. Er hat seinen Stern (den Vater), seine Welle (seinen Onkel) und sein Lebensgedicht auf dieser Fahrt kennen gelernt.
Der Roman ist stark, er ging mir unter die Haut. Das rauhe Leben auf dem Meer, die Art wie das einfache Überleben geschildert wird, und nach welch archaischen Regeln die Männer beschließn in den Tod zu gehen um anderen das überleben zu ermöglichen, setzen sich wie Widerhacken fest und die Bilder lassen nicht einfach los.
Die Schilderungen des Lebens im Dorf und später die Windlosigkeit und Stille im Meer liefen wie ein Film vor mir ab.
Schön finde ich wie der Autor die zarten Bande zwischen Kirgis und einem Mädchen andeutet.
Schauplatz ist das ochotskische Meer und einige Inseln dort; ich mußte erst einmal den Atlas bemühen damit ich wußte wo der Roman spielt.
Ein starkes Buch für alle Leser, die keine Angst vor Urgewalten haben, und Leser, die sich in eine Geschichte hineinziehen lassen wollen.
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