Alex Merz :
"Der Argentinier"
2009, Haymon Verlag Innsbruck - Wien
97 Seiten
ISBN 978-3-85218-580-4
mit 3 Pinselzeichnungen von Heinz Egger
In dem Buch wird in kleinen Absätzen von einem Mann erzählt, der aus der Schweiz für zwei Jahre seinem Traum auswanderte und nach Argentinien zog. Als er dann zurückkam, wurde er Volksschullehrer und reiste nie wieder fort.
Lena erzählt bei einem Schultreffen dem Autor (?) von ihrem Großvater, der nach zwei Jahren Argentinien, über die er fast nie spricht, zu seiner Amelie heimkehrte und wie er dann in der Schweiz lebte. Der Name "der Argentinier" blieb ihm erhalten, auch Geschichten von ihm als Tangotänzer, obwohl man ihn nie - außer bei der Hochzeit Lenas - Tango tanzen sah.
Am Ende schließt sich der Kreis, denn erst auf den letzten Seiten wird erzählt, daß "der Argentinier" in Argentinien, eine Frau geliebt hatte, mit ihr Tango getanzt hatte, und ihrer illegetimen Tochter von "dem Schweizer" erzählt hat.
Beim Lesen des Buches bin ich ruhig geworden. Die Reflexionen eines Menschen über die Oberflächlichkeit, Achtlosigkeit und Gleichgültigkeit, die behutsam beschrieben sind, ohne ein Vorwurf zu werden, ließen mich das Buch genießen.
Schön fand ich die Schilderungen von alten Photos mit Bergen, Bauern, Wanderarbeitern, Schule, wobei nicht nur die Bilder wichtig waren, sondern auch das Entstehen der Bilder, und dann die Rezeption und das was den Schulkindern Jahre später damit vermittelt wurde. In den Schilderungen der Photos ist fast die Stofflichkeit zu sehen.
Der Autor schildert die Personen, die Umgebung(en), die Berge, die Häuser, bis zur Landwirtschaft sehr greifbar, aber immer liebevoll distanziert.
Das Buch kann ich jedem empfehlen, der sich Zeit & Muße nehmen will, und absatzweise oder auch drei Absätze lang Beobachten zu lassen.
Dienstag, 31. August 2010
Alex Merz : "Der Argentinier"
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Schweiz
Montag, 23. August 2010
Daniel Múgica : "Die Stadt von unten"
Daniel Múgica :
"Die Stadt von unten" 1996 Plaza & Janés Editores, Barcelona
"La ciudad de abajo"
aus dem Spanischen von Ulrich Kunzmann
1998, Ullstein Taschenbuch
140 Seiten
ISBN3-548-24342-8
1. Krankheit
2. Die Schulen
3. Die Freunde
4. Der Alkohol
5. Die Reise
6. Die Frauen
7. Die Trauer
8. Der Unfall
9. Die Kinder
10. Die Gegenwart
Ein faszinierendes Buch, das - chronologisch gesehen - die Geschichte eines Buben erzählt, der als Kind eine Hüftkrankheit hat, dann gesund wird, die Adolezenz erlebt, als Jüngling immer wieder in die verschiedenen Suchtmittelräusche abstürzt .... und am Schluß 'Sicherheit' im klassischen Rahmen der Familie mit Frau und Kindern findet.
Die Chronologie der 10 Kapitel wird in Erzählform gesprengt - der Jugendliche ist einmal der kranke Bub und zwei Sätze später der erwachsene Mensch, der Familienvater und Ehemann ist, und genau dort ankert.
Die Stadt von unten ist einerseits ein Bild für die Schmerzen, die ihn immer wieder abstürzen lassen oder in die er sich immer wieder geistig rettet, um mit den Schmerzen und den Behinderungen fertig zu werden.
Später ist die Stadt von unten die Welt der Räusche, die er entweder alleine oder mit wechselnden Partnerinnen und Freunden hat. Im Detail schildert der Autor die verschiedenen 'Aufnahmearten' der unterschiedlichen Drogen. Preisgelder, die mit 22 Jahren für Schriftstellerarbeit genommen werden, werden mit Drogen verheizt.
Schilderungen sind auch das idylle Familienleben mit Frau und Zwillingen, die wie ein Happy End am Ende des Romans stehen.
Kurz, aber intensiv schreibt der Autor über terroristische Angriffe auf Menschen mit Idealen, die familiär aus dem dritten Reich und später das Baskenland und dortigen Terror betreffen.
Mich hat die Dichtheit und das Rauschhafte in dem Beschreiben des Drogenkonsums, des Wegtretens, des Alkoholkonsums, das Absacken wenn Drogen wichtiger werden als Miete zahlen oder sich um die Wäsche kümmern fasziniert; das Familiengetue und Happy End war mir zu kitschig.
Mich faszinieren die sprachlichen Bilder des Autors/ vielen Dank an den Übersetzer :
.. daß man immer allein ist, wenn das auch gegen den Willen derjeniger geschieht, die dich lieben (S.12)
.. das Schwimmbecken .. ein flüssiger Planet ..
.. impulsive spontane Verabredungen mit der Traurigkeit (S.23)
Ich ging in den Klängen auf und schlich mich wie ein heimlicher Untermieter in ihre Seele ein (2.35)
.. der Mond ... warf seine Messerklingen in die Wellen (2.49/50)
.. eine riesige Schlingpflanze aus blauem und orangerotem Feuer rankte sich an einem Firmament aus Alkohol empor (S.52)
S. 81 ... daß ich Illusionen sammelte und mir keine mehr blieben.
S. 84 .. Garten, in dem der Herbst, ..., Laubwirbel umherstreute.
S. 123 Die Bücher überziehen die Wände wie Schlingpflanzen und klettern die Treppe empor, überfluten die Schlafzimmer und finden Ruhe.
Mittwoch, 11. August 2010
Dagmar Hansen : "Frühstück mit Puschkin"
Dagmar Hansen :
"Frühstück mit Puschkin"
1999 Gustav Lübbe Verlag GmbH
223 Seiten
ISBN 3-7857-0973-0
Zu dem Buch habe ich aufgrund des Titels, und des Konterfeis des schwarzes Katers am Cover gegriffen. Der Buchumschlag hat daraufhingewiesen, daß Puschkin genau dieser schwarze Kater ist.
Der wunderschöne schwarze Kater, mit Stammbaum (nona!) erzählt aus seiner Beobachtungswarte was die Specie Homo Sapiens, v.a. seine Dosenöffnerin und ihre drei Freundinnen und diverse Männer in Thema Beziehung oder eben nicht aufführen. Gestört wird er von einem neuen roten Katertier namens Nemo (ohne Stammbaum!) und 2 Hunden der Umgebung. Daß nur er und Nemo es schaffen letztendlich ein Happy End zwischen einem katzenliebenden Mann und ihrem Dösenoffner herbeizuführen, ist jedem/r Liebesromanleser/in klar.
Gut unterhalten haben mich nur die Szenen, in denen der Kater das Wort hat - das was vier Frauen Ende der zwanzig zu bequatschen haben, war für mich nur zum quer hinunterlesen (und fad). Das wunderschöne wuschelige (dicke) Katergetier Puschkin hätte ich durchaus gerne mal gekrault.
"Frühstück mit Puschkin"
1999 Gustav Lübbe Verlag GmbH
223 Seiten
ISBN 3-7857-0973-0
Zu dem Buch habe ich aufgrund des Titels, und des Konterfeis des schwarzes Katers am Cover gegriffen. Der Buchumschlag hat daraufhingewiesen, daß Puschkin genau dieser schwarze Kater ist.
Der wunderschöne schwarze Kater, mit Stammbaum (nona!) erzählt aus seiner Beobachtungswarte was die Specie Homo Sapiens, v.a. seine Dosenöffnerin und ihre drei Freundinnen und diverse Männer in Thema Beziehung oder eben nicht aufführen. Gestört wird er von einem neuen roten Katertier namens Nemo (ohne Stammbaum!) und 2 Hunden der Umgebung. Daß nur er und Nemo es schaffen letztendlich ein Happy End zwischen einem katzenliebenden Mann und ihrem Dösenoffner herbeizuführen, ist jedem/r Liebesromanleser/in klar.
Gut unterhalten haben mich nur die Szenen, in denen der Kater das Wort hat - das was vier Frauen Ende der zwanzig zu bequatschen haben, war für mich nur zum quer hinunterlesen (und fad). Das wunderschöne wuschelige (dicke) Katergetier Puschkin hätte ich durchaus gerne mal gekrault.
Montag, 9. August 2010
Leonardo Padura : "Der Nebel von gestern"
Leonardo Padura :
"Der Nebel von gestern"
2005 'La neblina de ayer'
bei Tusquets Editores, Barcelona
aus dem kubanischen Spanisch von Hans-Joachim Harstein
2008, Unionsverlag, Zürich
359 Seiten
2 Seiten Nachbemerkungen und Dank von Leonard Padura, 2004
2 Seiten mit Biographien von Autor und Übersetzungen, und Bibliographie von Padura
ISBN 978-3-293-00388-0
Das Buch ist eigentlich eine Kriminalgeschichte, aber mich haben die Bezüge auf Leben und Geschichte von und in Kuba mehr interessiert.
Die Geschichte erzählt wie der ehemalige Polizist Mario El Conde, der seit Jahren als Buchhändler überlebt, eine wunderbare alte private Bibliothek mit Schätzen der Buchkunst aus Kuba entdeckt, ihm beim schmökern in einem Buch ein Zeitungsausschnitt einer Bolerosängerin aus der Zeit knapp zur Revolution entgegenfällt und von dem Foto der Sängerin Violeta del Rio dermassen fasziniert ist, daß er wissen will wer diese Frau wirklich ist.
Mithilfe von Freunden, alten Verbindungen, Bekannten bei der Polizei entwickelt sich gebrochen von kursiv gesetzten Briefen einer Frau an einen Mann, einem Ermordeten, Einblicken in das Lebens Kubas, daß sich der Chef einer alter Patrizierfamilie, der excellenter Geschäftsmann mit Verbindungen hatte, als Witwer in die 30 Jahre jüngere faszinierende schöne Frau verliebt hatte. Gemeinsam wollten sie Kuba verlassen, aber der Zyankalitod der Sängerin kam dazwischen.
40 Jahre später gesteht die illegitime Tochter des Patrizierhauses, die aus einer langen Beziehung zwischen ihm und seiner getreuen Sektretärin entstand, die Vergiftung der Sängerin - und die Hoffnung, daß der Patrizier endlich ihre Mutter heiraten würde (was dann nicht geschah).
Faszinierend bis erschreckend ist wie das Leben der Menschen auf Kuba geschildert wird - wie die Menschen die es nicht in eine Cooperativa oder ein Büro schaffen, mit Drogen, betrug, Schlägerein, etc. zu überleben suchen. Andere Menschen müssen um zu Essen kaufen zu können Bücher, Bilder, Mobiliar etc. verkaufen. Und beide Gruppen der Gesellschaft sind nicht klein.
Der Autor läßt Menschen die die Zeit vor dem Sturz Battistas erzählen, als für die Menschen Unterhaltung und Musik möglich gewesen sein dürften - im "jetzt" wird davon nichts mehr erzählt.
Der Enttäuschung, daß die Revolution zwar Battista vertrieben hat, aber die anderen Wünsche nach Gerechtigkeit und Chancen für mehr Menschen nicht erfüllte, ist greifbar.
Greifbar sind die Menschen, die das Buch bevölkern, wie die Freunde Conde's, der Händler Yogi, der Rollstuhlfahrer "der Dünne", Cantido, aber auch der Polizist Manolo bis zu der ehemaligen Prostituierten, Puffmutter und Näherin Elsa Contreras.
Schön sind für mich die Passagen, in denen dem die Liebe des Buchhändlers zu Büchern beschrieben wird, und daß ihm die Beziehung der Menschen zu Büchern wichtig ist. Die Art wie über Bücher geschrieben wird, deren Entstehungsgeschichten, wie auf das Besondere in Druck, in Farbgestaltung bis zur teilweise exklusiven Verpackung in Leder und Geld habe ich beim lesen sehr genossen.
Leider kann ich nicht genug spanisch um das Buch in seiner Originalsprache zu lesen - aber Formulierungen wie 'Erinnerungsfetischist', 'auf das Wohl der tapferen Leber geleert' und 'Mitglied der Vereinigung unbekehrbarer Alkoholiker' machten mir beim Lesen großes Vergnügen (und danke an den Übersetzer, denn ich erhoffe mir hier den Einfluß seines Sprachgefühls).
Was mir abgeht bei dem Buch ist ein bzw. mehrere Glossare: eines für die spezfisch kubanischen Wörter (auch wenn sie nachher im Text erklärt werden) z.b. torreja, Bolero, teniente, anejo; ein anderes Glossar wäre schön über all die Bücher die angeführt werden, und ebenso die Musikernamen.
Das Buch kann ich jedem empfehlen, der gerne sich in eine andere Welt begeben will, eine Welt mit Musik, Lebenswillen, und Büchernarren, um dessen Lebensart ein Krimi mit etwas Brutalität erzählt wird.
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Wertung - 4 Bücher
Sonntag, 1. August 2010
Maria Norowska : "Der russische Geliebte"
Maria Norowska :
"Der russische Geliebte"
1996 'Rosyjski kochanek" bei Wydawnictwo W.A.B.,Warschau
aus dem Polnischen von Karin Wolff
2000 Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt
254 Seiten
ISBN 3-596-14876-6
Ein Buch von einer Frau eher mit Zielgruppe für Frauen geschrieben, das von einer großen, oder der richtigen Liebe glauben machen kann, oder zumindest Mut auf Liebe.
Julia, ist Literaturprofessorin in Warschau, Mutter und vielfache Großmutter (was ihr nicht angenehm ist), und auf ein Jahr an die Universtität in Paris als Dozentin eingeladen. Ihre Nachbarn im Hotel sind ein russisches Päarchen - Aleksander ist Historiker und schreibt an einem Buch über die letzten Tage des letzten russischen Zaren und Nadja, die Friseuse ist und über alle Ohren und Zellen in Aleksander verliebt. Nachdem Najda im Streit zurück fuhr, gehen Julia und Aleksander öfters miteinander essen, bis sie nach einem Streit miteinander das Bett teilen. Während für Aleksander die Beziehung kein Problem zu haben scheint, tut sich Julia mit dem Altersunterschied schwer / mehr noch der Beginn der biologischen Menopause führt ihr ihr Alter noch mehr vor Augen. Nach einem gemeinsam Urlaub auf Mallorca - wie vor langer Zeit auch Frederic Chopin und George Sand - zieht das Paar in eine Pariser Mansardenwohnung. Aleksanders Buch wird ein großer Erfolg. Im letzten Kapitel schreibt Julia ihrer Tochter einen Brief und schildert ihr ihr Leben als Ehefrau eines Historikers in Moskau.
In Rückblenden rollt Julia ihre Kindheit auf, die sie bei ihrer hilflosen Mutter und dem lieblosen autoritären Großvater verbracht hat. In der gleichen Beiläufigkeit und Lieblosigkeit wird sie beim Erstkontakt mit einem Mitstudenten schwanger. Die Tochter Ewa baut sich ihre Familie auf, in dem sie innerhalb kürzester Zeit einen liebenvollen Mann und mehrere Kinder hat - etwas das Julia lange suspekt ist.
Die Menschen in dem Buch sind schön gezeichnet - die Persönlichkeiten der verschiedenen Freunde Aleksanders in Paris klar und nachfühlbar geschildert. Auch die Szenerien sind fast filmhaft - sei es in Paris, auf Mallorca oder in Moskau.
Kurz kommt das Thema Krieg zu Wort, als einer der Freunde Aleksanders als Photograph ins zerfallende Jugoslawien geschickt wird, und Julia in einem Absatz die Greueltaten und Unmenschlichkeiten der Sieger schildert.
Das Buch ist gut geschrieben, macht das Frau sein und geht schön mit den Veränderungen des Körpers um. Die Liebe des jüngeren Mannes ist für mich romanhaft, denn das Gemisch aus Sensibilität und Sorgen-um-die-Frau ist zwar eine schöne Idee, aber unglaubhaft. Wer die Idee genießen möchte, ist in dieser Geschichte gut aufgehoben.
"Der russische Geliebte"
1996 'Rosyjski kochanek" bei Wydawnictwo W.A.B.,Warschau
aus dem Polnischen von Karin Wolff
2000 Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt
254 Seiten
ISBN 3-596-14876-6
Ein Buch von einer Frau eher mit Zielgruppe für Frauen geschrieben, das von einer großen, oder der richtigen Liebe glauben machen kann, oder zumindest Mut auf Liebe.
Julia, ist Literaturprofessorin in Warschau, Mutter und vielfache Großmutter (was ihr nicht angenehm ist), und auf ein Jahr an die Universtität in Paris als Dozentin eingeladen. Ihre Nachbarn im Hotel sind ein russisches Päarchen - Aleksander ist Historiker und schreibt an einem Buch über die letzten Tage des letzten russischen Zaren und Nadja, die Friseuse ist und über alle Ohren und Zellen in Aleksander verliebt. Nachdem Najda im Streit zurück fuhr, gehen Julia und Aleksander öfters miteinander essen, bis sie nach einem Streit miteinander das Bett teilen. Während für Aleksander die Beziehung kein Problem zu haben scheint, tut sich Julia mit dem Altersunterschied schwer / mehr noch der Beginn der biologischen Menopause führt ihr ihr Alter noch mehr vor Augen. Nach einem gemeinsam Urlaub auf Mallorca - wie vor langer Zeit auch Frederic Chopin und George Sand - zieht das Paar in eine Pariser Mansardenwohnung. Aleksanders Buch wird ein großer Erfolg. Im letzten Kapitel schreibt Julia ihrer Tochter einen Brief und schildert ihr ihr Leben als Ehefrau eines Historikers in Moskau.
In Rückblenden rollt Julia ihre Kindheit auf, die sie bei ihrer hilflosen Mutter und dem lieblosen autoritären Großvater verbracht hat. In der gleichen Beiläufigkeit und Lieblosigkeit wird sie beim Erstkontakt mit einem Mitstudenten schwanger. Die Tochter Ewa baut sich ihre Familie auf, in dem sie innerhalb kürzester Zeit einen liebenvollen Mann und mehrere Kinder hat - etwas das Julia lange suspekt ist.
Die Menschen in dem Buch sind schön gezeichnet - die Persönlichkeiten der verschiedenen Freunde Aleksanders in Paris klar und nachfühlbar geschildert. Auch die Szenerien sind fast filmhaft - sei es in Paris, auf Mallorca oder in Moskau.
Kurz kommt das Thema Krieg zu Wort, als einer der Freunde Aleksanders als Photograph ins zerfallende Jugoslawien geschickt wird, und Julia in einem Absatz die Greueltaten und Unmenschlichkeiten der Sieger schildert.
Das Buch ist gut geschrieben, macht das Frau sein und geht schön mit den Veränderungen des Körpers um. Die Liebe des jüngeren Mannes ist für mich romanhaft, denn das Gemisch aus Sensibilität und Sorgen-um-die-Frau ist zwar eine schöne Idee, aber unglaubhaft. Wer die Idee genießen möchte, ist in dieser Geschichte gut aufgehoben.
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