Beate Maly :
"Tod am Simmering"
2016, Emons Verlag
262 Seiten + 2 Seiten Nachwort
ISBN 978-3-95451-995-8
Ernestine Kitsch, eine pensionierte Lateinlehrerin, erhält Karten für einen Tango-Kurs in einem illustren Hotel am Simmering, und hat als Begleitung den Apotheker Anton Böck auserkoren. Im Hotel treffen sie auf einen Arzt und seine Schwester, eine Bankierswitwe und Sohn, Industriellen Ehepaar und Industriellen Familie, einen Chemiker, das Tanzpaar und seine Musiker und sehr wenig Personal im Hotel. Bereits am ersten Abend prallen die Temperamente und intolerante arroganten Manieren aufeinander, was Ernestine mit Neugier für Menschen lebhaft stimmt. In der ersten Nacht wird ein besonders unangenehmer Mann ermordet und alle Beteiligten finden sich eingeschneit im Hotel. Ernestine organisiert mit ihrer natürlichen Autorität Untersuchungen und Gespräche, ein zweiter Mord passiert, bis am Schluß die Lösung kommt.
Neu für mich waren die Informationen, daß Ende des ersten Weltkrieges chemischen Waffen in Kombination eingesetzt wurden, das "Buntschießen" genannt wurde und hier viele Soldaten und Zivilisten um eine weitere erbärmliche Art starben; einige wurden mit diesen chemischen Versuchen reich.
In die Kriminalgeschichte ist eingebaut, daß die sozialistische Arbeiterpartei Zulauf erhält damit Kinder überhaupt und bessere Ausbildungen erhalten (können).
Die Typen und Menschen dieser Geschichte sind schön und detaillreich geschildert, ohne zu ausführlich zu werden.
Eine Liebesgeschichte bahnt sich auch, und auch die zarten Bande zwischen Ernestine und Anton werden stärker.
Meist ist das österreichische Deutsch gewahrt, allerdings geht man in Österreich nicht die Treppe 'hoch', sondern die Stiegen 'hinauf'; leider ist hier das deutsche Lektorat zu hart vorgegangen, denn 'hoch gehen' heißt in Österreich wütend werden.
In Summe ist der Kriminalroman sehr gut geschrieben, er unterhält und informiert. Viel Freude beim Lesen !
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