Toby Barlow :
"Baba Jaga"
original "Babayaga"
2103, Straus & Giraux, New York
Aus dem amerikanischen Englisch von Giovanni und Ditte Bandini
2014, Hoffmann und Campe, Hamburg // 2. Auflage 2017
530 Seiten + 1 Seite Prolog + 1 Seite historischer Hintergrund + 1 Seite Danksagung
ISBN 978-3-455-65062-4
Zoja, eine attraktive junge Frau mit Kurven hat ein gutes Auge welche Männer ihr behilflich sein könnten, im Paris der 50-er Jahre. Sie hat bereits ein bewegtes Leben hinter sich, da sie aus Rußland kommend durch weise Frauen in die Kunst der Hexerei geschult worden war; ihr sieht man die vielen Jahre ihres Lebens nicht an. Elga ist einer der weisen Frauen, die sie eingeschult hatten, die sich aber zur bösen alten Frau entwickelt hatte, die ausgezeichnet hexen kann.
Will lebt seit einigen Jahren in Paris, hat es aber als Amerikaner nicht weiter als einige Frauenbekanntschaften gebracht, und arbeitet als Werbetexter. Ihm wird ein Naheverhältnis zu einer Außenstelle der CIA nachgesagt. Er lernt über seinen Chef Zoja kennen. Ein Bekannter namens Oliver bringt ihn immer wieder in Schwierigkeiten und mit einigen eigenartigen brutalen Menschen zusammen. Sein Chef Brandon ist etwas undurchsichtig. Seine Liebe zu Zoja bringt beide in Probleme.
Charles Vidot ist Polizist aus Leidenschaft und damit seinem karrieresüchtigen Chef überlegen. Er soll einen Mord aufklären, lernt Elga kennen und wird in einen Floh verwandelt. Er versucht auch als Floh zu überleben, lernt später Will kennen und überlebt.
Der Roman wird vier Büchern erzählt in dem den verschiedenen Figuren gefolgt wird. Es sind immer wieder Strophen abgedruckt bei denen sich langsam entschlüsselt, daß hier Rückblenden stattfinden und manchmal auch gehext wird.
Zojas Leben wird auch in Rückblenden erzählt, als sie eine menschliche junge Frau war, die nur durch die Hilfe der Hexen überlebt. Sie versucht manchmal die menschliche Liebe wieder zu leben, merkt aber daß das sie das nicht mehr machen darf. Elga ist über Jahrhunderte des Lebens hart geworden, für sie zählen Menschenleben nicht mehr. Den beiden sind zwar einige kaltherzige Menschen, die Hexenwissen und magisches Wissen sammeln (wollen), den Menschen nach Wissensübergabe sehr übel mitspielen.
Will lebt zwar in Paris, läßt sich treiben, und wird wie von einem Wirbelwind von den Menschen und Hexen durch die Luft gewirbelt. Vidot ist unterhaltsam wie er als Floh überlebt, er behält seinen Gestaltungswillen auch als Floh, und es gelingt ihm am Schluß sogar seinen unfähigen Chef loszuwerden.
Die Geschichte des Priesters Andrej, der die Hexen über Jahrhunderte begleitet hatte, und seines Bruders Max ist berührend.
Der Roman ist sehr unterhaltsam geschrieben. Die Bilder laufen beim Lesen im Kopf ab. Gewisse Ungereimtheiten, und hier meine ich nicht Hexensprüche und deren Wirkungen, lösen sich doch freundlich auf.
In Summe habe ich diesen Roman sehr genossen und mich köstlich dabei unterhalten (Floh Vidot mit seinen Transporttieren als Beispiel genannt). Viel Spaß beim Lesen !
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