Khaled Hosseini :
"Tausend strahlende Sonnen"
original "A Thousand Splendid Suns"
2007, Riverhead New York
Aus dem Englischen von Michael Windgassen
2014, Fischer Verlag / Fischer TaschenBibliothek 3. Auflage 2018
560 Seiten + 2 Seiten Nachwort + 2 Seiten Danksagung + 12 Seiten Gespräch mit Khaled Hosseini
ISBN 978-3-596-52070-1
Mariam ist die uneheliche Tochter einer reichen Kaufmanns in Herat, die nach dem Tod ihrer Mutter, mit einem Schuster in Kabul verheiratet wird. Nach vielen Fehlgeburten ist die Ehe sehr unglücklich, in der Raschid seiner Frau die schuld für alles gibt, und zuschlägt.
In Kabul wächst Laila als jüngstes Kind und einzige Tochter nach zwei älteren Brüdern in einer Familie mit Universitätsprofessor heran, der an seine Tochter glaubt.
Mitte der 70-er Jahre sind in Afghanistan zumindest die Frauen der Reichen und gehobeneren Schichten halbwegs frei. Dann kommen die Russen, und Bürgerkriege der verschiedenen Stämme, bis die Taliban siegen und alle freier Denkenden entweder töten oder aus Landes zwingen. Lailas Eltern sterben kurz vor der Flucht bei einem Raketenangriff, Raschid nimmt das Mädchen auf - das schwanger von ihrem Uraltfreund Tariqu in die Ehe als Zweitfrau einwilligt.
Wie die beiden Frauen langsam aber stetig beginnen sich eine Art Freundschaft, und fast Geschwisterlichkeit aufbauen, vor allem als die Welt für Frauen rundherum immer kleiner und brutaler wird, liest sich faszinierend; Raschid bleibt immer der böse prügelnde Mann, der leider auch nicht einmal immer gut für seine Familie zu sorgen imstande ist. Als nach Jahren Tariqu aus dem benachbarten Pakistan zurückkommt, kommt es zum Eklat, den Mariam mit dem Leben bezahlt.
In dem Buch gibt es Hoffnung da Laila, Tariqu und die Kinder wieder zurückkehren und Schulen für Mdächen möglich sind.
Ich habe durch dieses Buch sehr viel über Afghanistan und die verschiedenen Sprachen und Stämme gelernt. Dieses Buch zu lesen während in Afghanistan wieder die Frauen entrechtet sind, tut fast köperlich weh.
In einer Szene wird beschrieben, daß die ärztliche Versorgung für Frauen schlecht ist, weil sie nur für Frauen ist.
Die Geschichte ist aus Sicht von Mariam und Leila beschrieben. Die Männer kommen mit ihren Sichtweisen nicht zu Wort (der Autor hat ein anderes Buch geschrieben, indem die Männer zu Wort kommen). Es wird sehr anschaulich beschrieben wie die Umstellung auf einen Dschador ist, wie welche Gerichte gekocht werden, wie das Leben der armen Menschen ist die viel improvisieren müssen.
Der Autor nimmt sich Zeit über die Schönheit der afghanischen, und auch später der pakistanischen Landschaft und Kultur zu schreiben. Die großen Buddhas, die später zerstört werden, bekommen einen besonderen Platz in dem Buch.
Der Titel ist eine Ode entnommen.
Die Ausgabe in eine entzückende kleine mit sonnengelben Cover, die gut in kleine Taschen paßt. Leider hat kein Glossar der afghanischen Ausdrücke Platz, was wenn man das Vokabular nicht kennt, sehr schade ist.
In Summe ein wunderbarer, intensiver (Frauen-)Roman, der sehr unter die Haut geht und berührt.
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