Donnerstag, 30. September 2021

Roland Freisitzer : "Frey"

Roland Freisitzer :
"Frey"
Roman
2021, Septime Verlag
251 Seiten + 1 Seite Porträt + 1 Seite Danksagung
ISBN 978-3-99120-005-5

Daniel Frey, frustriert in seinem Job in einem Verlag, streitet mit seiner Frau, haut aus der Wohnung ab, hat einen kleinen Verkehrsunfall, fährt zum Flughafen und fliegt mit dem ersten Flugzeug - und das ist nach Tokyo. Im Flugzeug plaudert er mit seinem Sitznachbarn Daniel Bernhaugen, der mit seiner japanischen Frau in Nagasaki eine wunderbare Buchhandlung hat - und bucht weiter. Im Anflug auf diese Nachbarinsel kommt es zu einem Flugzeugunfall, aus dem D Frey als D Bernhaugen erwacht, was er immer wieder hinterfragt, aber dann auch zu akzeptieren bereit ist, denn seine quasi Frau ist wunderschön, seine quasi Angestellte für ihn hochinteressant und anregend. In einem Kaffeehaus lernt er den aggressiven Amerikaner Charles kennen, der erzählt, daß er der Enkel des Piloten sei, der die zweite Atombombe - die auf Nagasaki - fallen gelassen habe. Dann nimmt der Roman an Geschwindigkeit auf, denn Charles wird angeblich ermordet, er wäre der Mörder, ein Schwert verschwindet, der vertrauensvolle Arzt weiß merkwürdig viel Bescheid, einige japanische Mafia-gruppen jagen ihn, Charles und die Angestellte, plötzlich könnte D Bernhaugen auftauchen ..... bis der Roman ein plötzliche Wendung macht.

Ort des Buches sind Wien (sehr erkennbar), und Nagasaki (keine Ahnung ob erkennbar oder nicht). Das Museum, das sich den Auswirkungen der 'fat boy' widmet wird detailreich und zugleich spannend beschrieben. Die Buchhandlung dort sei fiktiv, aber trotzdem gut vorstellbar.

Daniel Frey ist um die 40, lebt sein Leben vor sich hin, bis er durch die zuerst Kommunikationslosigkeit, dann lauten Streit mit seiner langjährigen Frau alles in Frage stellt. Er ist die zentrale Figur, durch die sich alles entwickelt. Er ist aktiv, und sei es bei einer halsbrecherischen Autofahrt, oder als er versucht gegen die Mafiagruppen mit seinen Mitmenschen zu überleben.
Greifbar ist auch die Angestellte Yuki, die zwar nicht hübsch ist, aber Ausstrahlung und Netzwerk hat. Charles ist als Amerikaner ein Gemisch aus Elephant im Porzellanladen, aber dann mit positiver Energie dabei. 
Der Arzt ist freundlich-zurückhaltend-positiv-hilfreich, aber ob er wirklich der ist, bleibt zwischen den Zeilen stecken.

Der Roman ist teilweise grandios geschrieben, die Beschreibungen ziehen in den Bann, die Unsicherheiten  von D Frey nachvollziehbar, die 6-szenen brauche ich nicht.

In Summe ein empfehlenswerter Roman. Viel Freude beim Lesen !

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