Jörg Maurer
"Den letzten Gang serviert der Tod" – der 13. Alpenkrimi
2020, Scherz Fischerverlag
402 Seiten + 3 Seiten Nachwort (mit amüsanten Betrachtungen
eines Fast-food-Restaurant-besuchs)
ISBN 978-3-651-02589-9
Vier Tote werden in einem Sternerestaurant auf einem Hügel in Bayern gefunden – alle Mitglieder eines illustren Kochzirkels, denen das Kochen Freude macht. Kommissar Hubertus Jenewein, und Polizeimeister Franz Hölleisen (kurz auch Hölli genannt) und ihr Team tauchen ein in eine Welt des Sternekochens, gekauften Restaurantbewertungen und dessen Algorithmus, Eifersüchteleien innerhalb des Zirkels, mögliche Mafia-Einflüsse und Spielsucht. Am Schluß entdecken die Polizisten daß jemand sehr falsch gespielt hat und in eine show-down in einem Flugzeug werden die Morde geklärt.
Parallel wird in Abschnitten von einem eher häßlichen Pilze-sammler und Pilze-maler erzählt der entweder auf Pilz-rausch ist oder Panik, weil er Augenzeuge war und jetzt Albträume hat. In diesen Absätzen wimmelt es von originellen (aber richtigen) Pilznamen (meine Favoriten : der 'Gemeine Gurkenschnitzling' und der 'Klebrige Schleimfußsaftling') und es werden Analogien zur Kunstgeschichte gezogen, die mich gut unterhalten haben.
Als dritte Schiene werden Restaurantbewertungen aus dem Internet zitiert. Bei manchen wird erklärt wie man erkennt, daß das gekaufte Rezensionen waren, andere sind bodenständig gut oder vernichtend geschrieben. Mein Favorit hier die Kritik eines 10-jährigen Buben – grandios.
Im Roman werden mindestens drei Versionen - sehr unterhaltsam - erzählt wer wann in welchem Land der Erde die Niedriggarmethode als erstes entwickelt hatte.
Die Personen die zu vernehmen sind, sind unterschiedlich geschildert: es gibt die biedere korrekte Ehefrau die auf den Ruf ihres Ehemanns bedacht ist. Es gibt die etwas übertriebene Ehefrau eines Piloten. Es gibt einen zurückhaltenden koreanischen Herren, einen pedantischen Herren der Gerüchte streut. Ein zwielichtiger Gastwirt wird geschildet.
Der Stil ist unterhaltend, viele Situationen laufen vor im Kopfkino ab und brachten mich laut zum Lachen, weil sie so komisch waren.
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