Mark Bowden :
"Killing Pablo" - die Jagd auf Pablo Escobar, Kolumbiens Drogenbaron
original "Killing Pablo. The Hunt for the World's Greatest Outlaw"
2001, Grove / Athlantic Monthly, NY
Aus dem Amerikanischen von Friedrich Griese
2001, Berlin Verlag / Piper Verlag ; 15. Auflage April 2020
366 Seiten + 1 Seite Inhaltsverzeichnis + 6 Seiten Quellen + 14 Seiten Anmerkungen + 2 Seiten Dank + 1 Seite Bildnachweise + 5 Seiten Personen
ISBN 978-3-8333-0086-8
Der amerikanische Journalist und Autor erzählt in sechs Kapiteln und Nachlese über Tod, Aufstieg des Drogenbarons, sein Leben in einer Art Gefängnis, Ausbruch und Gewaltausbruch in Kolumbien, Suche bis zum Tod eines der gesuchtesten Menschen am 2. Dezember 1993.
Ausganspunkt ist das korrupte Leben in Kolumbien, indem das quasi oligarchische Leben einiger Familien und die große Armut vieler anderer beschrieben. Pablo steigt früh ins kleinkriminelle Milieu , und rasch ins das Leben mit Erpressung und Drogen ein, und baut sich mit einzigartiger Brutalilität s/ein Territorium auf. Als die Drogen die jungen reichen Kids in den USA erreichen und dort Leben kosten, wird er zum meistgehaßten Mann und man sucht ihn einzusperren.
Er verhandelt sich und seine engsten Mitarbeiter in ein luxuriösen Gefängnis. Als man Monate später versucht ihn in ein echtes Gefängnis zu übersiedeln, verschwindet er mit Waffengewalt.
Eine kolumbianische Einheit und zwei bis drei amerikanische Einheiten vereiteln, daß Pablo wieder ein Imperium aufbauen kann, versuchen ihn, der sich mit technischer Kommunikation auskennt, zu lokalisieren, bis am 2 Dezember 1993 Pablo Escobar erschossen wird.
Während mich die erste Hälfte des Buches sehr interessiert hat, weil sie das Leben dieses Menschen und seine Auswirkungen auf viele unschuldigen Menschen beschreibt, konzentriert sich die zweite Hälfte für mich zu sehr auf die amerikanischen Truppen, wer die wichtigen Menschen in diesen Truppen seien, welche Machtverhältnisse zwischen diesen Gruppen herrschen.
Wie es den Menschen in Medellin geht, den Familien deren Angehörige bei den Anschlägen ums Leben kommen wird nicht (mehr) thematisiert.
Gespenstisch sind die Teile in denen erzählt wird, daß sich der kolumbianische Oligarchie und Geldadel, eine fokusierte Polizeieinheit, unterstützt von Wissen aus der amerikanischen Geheimtruppen systematisch Menschen aus dem Umfeld Pablos umzubringen, um Pablos Aktionen gegen Menschen aus dem Umfeld der Politik und Polizei etwas gegenzusetzten. Unzählige no-names Menschen wurden hier nebenbei getötet, ohne Eindruck zu machen.
In der Mitte des Buches gibt es schwarz-weiß Abbildungen, die die wichtigsten Akteure zeigen, und wie sich Pablo Escobars Äußeres über mehr als 20 Jahre geändert hat.
Leider gibt es in dem Buch keine Zeittafel, die bei er Zeitperiode sehr hilfreich wäre.
In Summe ein faszinierendes Buch, dessen Welt mich gleichzeitig hineingezogen und geschreckt hat. Viel Spannung beim Lesen !