Martin Mucha :
"Liebessiegel" - ein Wien-Krimi
2015, Gmeiner Verlag
272 Seiten
ISBN 978-3-8392-1752-8
Ein Sprachwissenschaftler in Wien, dessen Frau schwanger ist, trifft unvermutet seine Jugendliebe. Als die Polizei ihm mitteilt, daß sie ermordet wurde, versucht er den Mord zu lösen, um einen überraschenden Schluß mit genau dieser seiner Jugendliebe zu erleben. Dazwischen besucht er das Staatsarchiv mit seinen alten Urkunden, trifft dort einen hohen Beamten und eine schöne Assistentin, wird von einem KGB-Mann gerettet, und sieht Menschen aus seiner Theater- und Drogen-zeit.
Der Krimi ist aus der Ich-Perspektive geschrieben. Hier folgen wir den Gedanken, der Tee-Sehnsucht (literweise werden hochwertige Tees getrunken), und den mehr oder minder gelungen Aktionen eines Menschen der als Sprachwissenschaftler auf einer Universität sein Geld verdient.
Der Roman spielt in Wien, was spürbar ist. Die Gegenden (von Donauinsel, über Mariahilfer Straße [vor Umbau] bis in den Wienerwald) sind alle eindeutig umfaßt und die genutzten Öffis sind für in Wien lebende Menschen logisch und ohne Kopfweh zu bekommen nachvollziehbar.
Die Menschen sind zwar vorstellbar, bleiben bei mir aber aufgrund mangelnder Sympathiepunkte mit wenig Freude verbunden. Der Hauptakteur nervt mich mit seinen unmotiviert wirkenden Aktionen, die nicht immer schlüssig waren. Sympathisch ist nur, daß er für sich und seine Frau kocht. Seine Frau und große Liebe, die Rechtsanwältin Laura, ist perfekt und schön. Die Jugendliebe Kaede wird als schöne aber auch ziemlich überdrehte Frau geschildert.
Liebessiegel heißt der Roman, weil alte Siegel bzw, deren Fälschung in dem Krimi wichtig sind, und Arno am Schluß eine romantische Geste mit Siegel zaubert.
Dieser ist der fünfte Krimi mit Arno Linder. In Summe für Wien-Kenner ein gut lesbarer Roman, aber ich werde wohl kein zweites Buch dieser Reihe lesen, weil mir die Geschichte zu chaotisch und undurchsichtig war.
Dr. Martin Michael Mucha wurde 1976 in Graz geboren. Er studierte in Wien Philosophie, Geschichte und Theologie. Seit 2002 arbeitet er im Bereich Drehbucherstellung für Kino- und Fernsehfilme. Seit 2009 Jahren schreibt er Krimis - 2010 erschien der erste mit Arno Lindner "Papierkrieg".
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